Auto mit Opferanode ausstatten und erden zum Korrosionsschutz sinnvoll?

4 Antworten

Hi

Beim Auto sagt man eher nicht Opferanode, sondern "vollverzinken". Ist aber physikalisch und chemisch das gleiche. (Opferanode wird üblicherweise bei Bauwerken oder Pipelines verwendet).

Sinn und Zweck ist es, das eigentliche Metall z.B. das Autoblech, vor Rost zu schützen. Insofern ist eien Opferanode also eine sehr sinnvolle Sache.

Da bei einem derartigen galvanisch gekoppelten Element aber Elektronen fließen (also Strom), ist eine Erdung keine schlaue Idee, weil dann die Reaktion der Schutzschicht nicht mit dem zu schützenden Metall, sondern der Erde stattfindet. Also wäre nach kürzester Zeit keine Schutzverzinkung mehr da.

m.f.G.

anwesende

Autos werden bereits seit Jahrzehnten so oder auf ähnliche Art vor Korrosion geschützt. Beim VW Golf 1 wurde dies mit der 6-Jährigen Garantie gegen Durchrostung 1979/80 eingeführt.

Die rechteckige "Unterlegscheibe" an der Kotflügelverschraubung besteht hier aus Zink. Zink ist in der elektrochemischen Spannungsreihe "unedler" als Stahl.

Kommt es zur Korrosion, reagiert zuerst das Zink und schützt mit der Oxidschicht den Stahl, ähnlich wie bei einer Verzinkung.

Das Bild stammt von einem spätern 1983er Golf 1. Oben links sieht man auch schon die Wachsflutung, die später den Golf 2 so rostunanfällig gemacht hat.

(Gruß an checkpointarea ;-) )

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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eine opferanode macht nur bei einem amphicar sinn, die dinger findet man an jedem schiffskörper aus metall. die mode, solche mit metallfäden versetzte streifen am fahrzeugheck zur "erdung" statischer aufladung anzubringen, war mal in den 80er jahre mode, hat sich längst überholt. für den korrisionsschutz wäre das so sinnvoll wie z.b. das einreiben des autos mit olivvenöl

Ich komm zwar nicht aus dem "Versteh-das-Auto"-Lager, aber davon hab ich noch nie gehört...

Wenns rostet, dann rostet es und mal davon abgesehen: Alles was so in den letzten 15-20 Jahren auf die Straße an Auto kam dürfte gar nicht mehr rosten, da alles wichtige verzinkt wird

Kleosa 
Fragesteller
 01.12.2020, 11:08

Ich kann dazu sagen: Der Markt der an Verrosten, Korrosionsschaden sich labt ist gewaltig, man könnte es wie eine geplante Obsoleszenz/ Schwachstelle sehen die bewusst aus ökonomischen Gründen beibehalten wird ...

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MichaelSAL74  01.12.2020, 11:16
@Kleosa

Also mein BMW E38 Bj '99 hatte außer einer Miniroststelle am Kofferraumdeckel nach 16 Jahren nichts und auch bei meinen Auto davor oder danach hatte ich damit nie Probleme. Gut bei meinem Aktuellen passiert das dank Alu eh nicht

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Kleosa 
Fragesteller
 01.12.2020, 11:17
@MichaelSAL74

naja dann sei gefasst, Alu ist auch verwundbar, spätestens wenn der böse Nachbar etwas Gallium auf das Alu macht, hast du es instabil, Prost Mahlzeit :D !

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eieiei2  18.09.2021, 17:12
@Kleosa
man könnte es wie eine geplante Obsoleszenz/ Schwachstelle sehen die bewusst aus ökonomischen Gründen beibehalten wird ...en i

Moderne Autos sterben den Elektroniktod, nicht mehr den Rosttod. Das hab ich bei Freunden und Kollegen in den letzten Jahren schon mehrfach mitbekommen. Auto zwischen 10 und 15 Jahre alt, rostfrei, größeres Elektronikproblem, wirtschaftlicher Totalschaden.

Bei den heute üblichen, kleinen, turbogeladenen Benzinern ist außerdem der Turbo eine beliebte Todesursache. Der Turbo lebt kürzer als das Auto und ab einem gewissen Alter kostet der Ersatzturbo mehr als das Auto noch wert ist. Die Abgastemperatur hochverdichteter Benziner ist zu hoch, außerdem laufen die winzigen Turbos bei irrwitzigen Drehzahlen. Das kann nicht ewig gut gehen. Stickoxidwerten erkauft. Wie haltbar die "downsizing" Motörchen mit nur 2 oder 3 Zylindern und deutlich über 100 PS pro Liter sind, wird sich noch zeigen müssen.

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anwesende  01.12.2020, 11:56

Beim Auto sagt man nicht Opferanode, sondern "vollverzinken". Da hast du recht. Ist aber das gleiche - physikalisch betrachtet-.

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