Autismus-Diagnose geheim halten?
Hey Leute zu später Stunde :)
Ich hatte nun schon einige Sitzungen mit meiner Therapeutin und sie gab mir die Verdachtsdiagnose Autismus. Vieles spricht dafür, da ich einige typische "Merkmale" dafür habe. Sozial bin ich zwar recht fit, aber mein "Filter" im Gehirn funktioniert nicht richtig, was mir den Alltag sehr doll erschweren kann.
Nun frage ich mich, ob man die offizielle Diagnose, falls man eine bekommt, vor bspw. den Ämtern geheim halten kann. Wenn nicht, kann man nämlich Probleme mit Versicherungen bekommen.
Ich will die Diagnose nicht, weil ich dadurch auch Vorteile in der Arbeit bekommen könnte oder wegen sonstigen Hilfen, die ich beantragen könnte. Ich will den Test lediglich machen, damit ich endlich mal Klarheit habe, ob ich im Spektrum liege oder nicht.
Danke euch!
Die Diagnose gibt nicht die Therapeutin, sondern ein Testzentrum!
6 Antworten
"Merkmale" sind keine pathologische Ausprägung und Grund für eine Diagnose.
Die Diagnose gibt nicht die Therapeutin, sondern ein Testzentrum!
Das ist gut wenn die Austestung in einer Spezialambulanz gemacht wird. Dort wird üblicherweise auch auf andere Störung und Erkrankungen getestet die ASS sehr ähnlich sind.
Btw.: du musst dir keine Gedanken machen. Milchprodukte haben mit ASS nichts zu tun sondern sind eine rein genetische Disposition.
Also ich bin der Ansicht, das dein psychisches Innenleben deine interne Privatsache ist und es auch bleiben sollte, solange "du" keine ernsthafte Gefahr für dich selbst und deine Mitmenschen darstellst.
Es gibt jede Menge funktionierender Soziopathen die es sehr weit gebracht haben in Wirtschaft und Politik, und niemand würde es so leicht wagen ihnen offen ins Gesicht zu sagen "Ey Alder, bei dir sitzt 'ne Schraube locker". ...Obwohl manche Fälle sowas von augenfällig sind (-schau dir nur mal den orangen Clown an-) haben einfach alle den Mund gehalten von Anfang an, anstatt die Diagnose an alle Glocken zu hängen.
Was deinen Verdacht auf Autismus angeht: Vieles, was in früheren Jahren einfach nur eine spezifische Charaktereigenschaft war oder eine persönliche Marrotte - wird heute grandios fachsimplerisch betitelt und als «Diagnose» verkauft.
...schön, haste halt z.B. 'Beklemmungsgefühle' in einer überfüllten U-Bahn, ...so what. Für einen Tibetaner, Isländer und Chileaner ist so eine Reaktion vollkommen im Pegel des Normalverhaltens, - ...während jemand in Tokyo, Berlin oder New York aber pronto zum Psychoklempner gekarrt wird zur medikamentösen Einstellung ("Wie - sie ertragen die Tuchfühlung fremder Körper nicht auf vier Leute pro Quadratmeter?!? Nein sowas, sie 'Autist', sie..")
Hm, das was du da beschreibst (den 'Filter') und das 'verspätete Reagieren' kenn ich auch so zu genüge von allen möglichen anderen Leuten.. *gg.
Ich selber bin manchmal einer dieser Spätzünder, meist weil ich mich zu sehr von Details einnehmen lasse. Da gucke ich so z.B. die Nachrichten - und hab keinen Dunst was der Typ da grade in der Reportage geblabbert hat. Stattdessen fällt mir der Baum im Hintergrund auf und anhand der roten Vogelbeeren weiß ich das das keine aktuelle Liveaufnahme ist. (Vermutlich bin ich also auch so ein verdächtiger Fall ^^…*gg.)
Naja, da mit den "Geschehnissen bewusster wahrnehmen" kannste ja halt mit ein wenig Übung antrainieren, damit es sich in Zukunft nicht so negativ äussert.
Alles in allem glaub ich, das du ziemlich okay und 'normal' bist dem Geschriebenen zufolge. ;-) ...Einem echten Autisten käme vermutlich nichtmals der Funke eines Verdachts "etwas könnte nicht ganz in Ordnung sein bei ihm" :-)
Deine Therapeutin unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht, das heißt ohne dein Einverständnis darf sie mit niemandem über eure Sitzungen reden. Und das schließt Diagnosen mit ein.
Du brauchst das also niemals jemandem sagen, wenn du das nicht möchtest.
Wünsche dir alles Gute 🍀🌺
Danke dir! Die Diagnose kann leider nicht sie stellen, nur ein Testzentrum. Hab ich vergessen zu sagen! Danke für deine Antwort !
Das Testzentrum unterliegt auch der ärztlichen Schweigepflicht. Also kein Grund zur Sorge 🌺
Das wären keine Vorteile, sondern Nachteilsausgleiche.
Solltest du eine entsprechende Diagnose bekommen, steht es dir frei, diese dekorativ in deiner Wohnung / deinem Zimmer zu platzieren oder sonst wo verstauben zu lassen.
Da ich was von Milchprodukten lese: Sollte es sich tatsächlich um eine Autismusspektrumstörung bei dir handeln, ist das - mit Verlaub - hirnrissiger Schwachsinn.
Auch, wenn ich Milch(produkte) für unnötig halte, eine echte (!) ASS lösen diese nicht aus.
Versicherungen können verlangen, dass du alle Diagnosen nennst.
Danke für die lange Antwort! Bei mir ist es leider so, dass ich (wie oben erwähnt) ein starkes Problem mit dem "Filter" im Kopf habe. Geschehnisse nehme ich gar nicht richtig wahr. Während andere diese nach ein paar Wochen vergessen, fange ich erst an, sie zu verarbeiten. Beispiel: Jemand den ich kenne hat den Job verloren. Jeder sagt "oh schade" aber mich interessiert das nicht, weil ich gerade was anderes verarbeite. Nach so... 5 Wochen hat er einen neuen Job und ich fange an, das Ganze zu verarbeiten und sage dann "Oh gott du arme Person das ist bestimmt doof" obwohl das Thema erledigt ist. Ich merke dadurch oft auch zu langsam, wenn mich jemand ausnutzt oder sich über mich lustig macht. Das ist echt nicht einfach..