Ausgrenzung der Rollstuhlfahrer?

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Ich denke, es geht fast nie um "Dummheit", fast immer um Unsicherheit, wie man den Rollstuhlfahrer in die Aktivitäten einbeziehen kann: Fußballspielen? Skateboardfahren? Schwimmen gehen? Irgendwo in der Landschaft abhängen? Ich wüsste es auch nicht. Dann bleibt der Weg, dass alle sich nach dem Behinderten richten. Dass machen sie sicher auch mal gerne, aber auf Dauer wollen das viele eben nicht. Dafür habe ich schon ein gewisses Verständnis. Einfacher ist es wohl mit wirklich vertrauten Freunden.

mauryahipler  22.04.2020, 06:03

Danke für den Stern. Ich wünsche dir viele schöne Erlebnisse auch mit Nicht-Rollstuhlfahrern!

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Das kann ich gar nicht bestätigen, ich bin durch Unfall beidseitig Hüftexartikuliert, also vollkommen beinlos und bewege mich im Rollstuhl fort.

Ich komme sehr gut mit meiner Beinlosigkeit zurecht, bin selbstbewusst und führe ein aktives abwechslungsreiches Leben.

Ich bin der einzige Rollifahrer in meinem Umfeld und fühle mich nie ausgegrenzt und abgewiesen, ganz im Gegenteil, ich komme wenn ich unterwegs bin öfter in interessante Gespräche, als vorher als ich noch vollständig war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kenne niemanden im Rollstuhl. Ich hätte aber auch nichts dagegen mit jemanden im Rollstuhl eine Freundschaft zu pflegen.
Vielleicht denken manche, dass die Leute sie nicht akzeptieren und bleiben dann lieber zuhause, ich weiß nicht :)

wenn ich jemanden kennen lernen würde ist bei mir und bei vielen anderen auch das Mitgefühl da. Ich weiß, Mitgefühl möchte man in dem Moment nicht - egal ob Behinderung oder etc - aber es entwickelt sich nun mal und vielleicht meiden es Leute dann auch mit Rollstuhlfahrern umzugehen

falls du mit „abgewiesen“ die liebe meinst - die abweisende Person ist in dem Moment vielleicht erst einmal überfordert und wüsste nicht wie sie mit der Situation umzugehen hat. Es ist nun mal für die meisten nicht gewöhnlich mit Rollstuhlfahrern umzugehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In der Tat löst die Anwesenheit einer Person mit Behinderung bei vielen anderen Menschen erst einmal eine große Verunsicherung aus, da sie nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten sollen.

So ziemlich jeder Mensch weiß, dass Personen mit Einschränkungen kein Mitleid benötigen geschweige denn überhaupt wollen und dass sie wie stattdessen genauso wie Personen ohne Einschränkungen gesehen und behandelt werden möchten.

Doch in der Praxis fühlen sich viele dazu nicht imstande. Manchmal ist ihnen der eigene Vorteil gegenüber der eingeschränkten Person hinsichtlich der größeren körperlichen Entfaltungsfreiheiten peinlich. Auch die Tatsache, dass sie ggf. im Freundeskreis Personen im Rollstuhl in bestimmten Aktivitäten nicht mit einbeziehen können, ist ihnen unangenehm.

Ich würde am ehesten nach Kontakten und Kreisen Ausschau halten, wo Du evtl. ebenfalls bereits ähnlich Betroffene antriffst oder wo die körperliche Einschränkung nicht so ins Gewicht fällt.

Falls Du Interessen an Aktivitäten hast, die in Richtung Programmierung, Spieleentwicklung, Musik oder auch andere kreative Tätigkeiten gehen, kannst Du da am ehesten auf Gleichgesinnte treffen, mit denen Du etwas gemeinsam hast und wobei Du nicht durch den Rollstuhl unmittelbar eingeschränkt bist.

Viele Menschen kommen damit einfach nicht klar, ja, das stimmt leider. Ich versuche es als Rollstuhlfahrer auch zu verstehen, warum man mit mir nicht klar kommen kann /sollte

Man sollte generell jede Person galich behandeln, nur leider ist das in der Menschheit schwer. Wesentlich besser wie früher, aber auch heutzutage kann man noch lange nicht von guter Inklusion reden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung