Ausbildungswege NRW - ist das überhaupt eine sinnvolle Maßnahme bei mir?
Moin Gutefrage Community,
Es gibt in NRW seit diesem Sommer ein neues "Projekt" namens Ausbildungswege NRW.
Kurz und knapp, das Programm soll ausbildungssuchende Menschen helfen mit so ziemlich allen Werkzeugen die es gibt (Praktika, geförderte Ausbildung, usw.) mithilfe eines Coaching.
Das Programm kann bis zu 2 Jahre gehen in etwa.
Mein Sachbearbeiter meinte, dass ich ja vielleicht dann nächstes Jahr eine Ausbildung habe.
Ich bin mittlerweile aber nur noch ein paar Monate entfernt bis die Familienversicherung weg fällt und ich somit Schulden jeden Monat von 200€+ aufbaue.
Und ob Fahrkosten überhaupt übernommen werden weiß ich auch nicht. Ich vermute mal eher nein. Deswegen würde ich es schon abbrechen weil ich es mir nicht leisten kann.
Das heißt, sobald oder kurz bevor ich 23 bin, muss ich auf jeden Fall eine Arbeitsstelle haben, dann bin ich aber aus dem Programm raus weil ich ja dementsprechend keine Zeit habe mich nach der Arbeit damit zu befassen.
Dazu kommt, dass erst von "passgenaue" Vermittlung geredet wird, aber wenig später auf einmal, dass nur noch Betribe vermittelt werden, die quasi gar keiner gewählt hat weil sie schlechte Arbeitsbedingungen oder einen schlechte ÖPNV Anbindung haben. Und was passiert wenn ich das aus oben genannten Gründen im Programm das ablehne? Richtig, mir wird vermutlich das Kindergeld gestrichen (bzw. ich werde als ausbildungssuchender nicht mehr geführt)
Ich kann mir die Teilnahme an diesem Programm somit gar nicht vorstellen. Ich werde es natürlich trotzdem durchführen, aber der Sinn dieses Programmes ist rätselhaft. Da hätte man lieber den Jugendlichen das Geld in der Hand gedrückt die der Schrott kostet und man hätte deren Lebensqualität verbessert und auch deren Chancen für eine gute zukunftsorientierte Ausbildung.
Stattdessen sehe ich da nur Augenwischerei.
Was würdet ihr in meiner Situation machen? Einfach direkt nach Arbeit suchen anstatt sich dieses Farce zu geben?
1 Antwort
Dazu kommt, dass erst von "passgenaue" Vermittlung geredet wird, aber wenig später auf einmal, dass nur noch Betribe vermittelt werden, die quasi gar keiner gewählt hat weil sie schlechte Arbeitsbedingungen oder einen schlechte ÖPNV Anbindung haben.
Klingt doch super-passgenau...
Schließlich sind die Bewerber in solchen Programmen auch die Kandidaten, die entweder gar keine Bewerbungen losgeschickt oder sich so schlecht präsentiert haben, dass kein Unternehmen sie wollte...
Komm runter von deinem hohen Ross. Wenn du denkst, dass du "mehr drauf hast", bewirb dich in Eigenregie. Du könntest sogar noch ins laufende Ausbildungsjahr einsteigen oder zumindest einen Job fnden, der sich im Lebenslauf besser macht als solche "Maßnahmen"...
Das ironische ist ich weiß nicht mal ob ob das "juristisch" als Bildung zählt und ich somit ab 23 Anspruch weiterhin auf Familienkasse habe, ob ich überhaupt Fahrtkostenerstattung bekomme usw.
Wenn Unternehmen kein Bewerber bekommen, dann müssen die halt ihr Standard tiefer machen, bessere Arbeitsbedingungen, usw. Ich werde definitiv nicht so welche Sklavenbetriebe unterstützen, die das Program nur nutzen um billige Arbeitskräfte zu bekommen, dafür ist es eigentlich auch nicht gedacht. Schaue es mir an und wenn ich zu viel habe, scheide ich aus dem Programm aus vermutlich.