Ausbildung zum First responder?

6 Antworten

Hi,

wie RedPanther und Rollerfreake schon gesagt haben: eine explizite First-Responder-Ausbildung gibt es im Regelfall nicht.

Lediglich die Bundesländer Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen haben überhaupt gesetzliche Mindestanforderungen festgelegt.

In allen übrigen Bundesländern ist es Sache der durchführenden (v.a. der Hilfsorganisationen und den Feuerwehren), die Anforderungen festzulegen.

Dort gilt neben der aktiven Mitgliedschaft in der durchführenden Organisation eine abgeschlossene sanitätsdienstliche Ausbildung (mind. 48 UE) sowie eine regelmäßige AED-Zertifizierung mal als Mindeststandard - in der Praxis setzen einige First-Responder-Gruppen die Anforderungen aber durchaus höher.

mit wie viel jahren ich eine ausbildung zum first responder machen kann

Eine sanitätsdienstliche Ausbildung im Ehrenamt kann im Regelfall ab 16 Jahren gemacht werden.

Sowohl aus praktischen (u.a. Führerschein) als auch schlicht aus juristischen Gründen wird ein Einsatz als First Responder jedoch frühestens ab der Volljährigkeit möglich sein.

Zweifellos sinnvoll sind meines Erachtens aber auch eine rettungsdienstliche Qualifikation (Rettungshelfer, Rettungssanitäter), Einsatzerfahrung im Regelrettungsdienst und Einsatzerfahrung im Sanitätsdienst.

Mit der Minimalausbildung und ohne jede Erfahrung wird der Helfer schnell an die Grenzen seiner Kompetenz und seines Könnens kommen - die eigenständige Versorgung von akut kritischen Notfallpatienten ist eben doch eine andere Hausnummer, als "Pflasterkleben auf einem San-Dienst"; auch, wenn man selten länger als eine Viertelstunde überbrücken muss.

Fazit

Mitgliedschaft bei einer entsprechenden Organisation, Volljährigkeit und eine sanitätsdienstliche Ausbildung mit Erfahrung im Sanitätsdienst kann man als Mindestvoraussetzung sehen.

Wünschenwert wäre zweifellos eine rettungsdienstliche Qualifikation mit Einsatzerfahrung im Regelrettungsdienst.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

First Responder bzw. Helfer vor Ort (HvO) gibt es nur vereinzelnt in Deutschland. Sollte es das bei dir im Ort geben (Hauptsächlich Ländliche Regionen) brauchst du soweit ich weiß mindestens eine Einsatzsanitäterausbildung (Gibt es allerdings hauptsächlich bei den Maltesern).

Ob es mit dem Sanitätshelfer auch klappt, weiß ich nicht aber diese beiden Ausbildungen sind ab 16 Jahren.

First Responder sind oft mit dem PKW auf bereitschaft weshalb in den meisten Fällen man Volljährig sein muss.

Woher ich das weiß:Hobby – Ehrenamtlich im Einsatzdienst
RedPanther  14.01.2021, 22:03

Nur vereinzelt? Außerhalb von Städten habe ich auf Nachfrage bisher fast immer gesagt bekommen, dass es FR oder HvO gibt. Selbst in Orten mit Rettungswache, denn der RTW kann ja auch mal unterwegs sein.

Was unterscheidet eigentlich den "Einsatzsanitäter" der Malteser vom normalen SanAB?

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Emirhvn  14.01.2021, 22:16
@RedPanther

FR und HvO gibt es in unserem Landkreis nicht, auch nicht in den ländlichen Regionen wenn ich richtig informiert bin.

Ein SanH hat eine maximal Ausbildung von 48 Unterrichtseinheiten und wurde nur auf die Erste-Hilfe spezialisiert.

Eine E-San (Einsatzsanitäter) Ausbildung umfasst 90 Unterrichtseinheiten + 20h Praktikum im Rettungsdienst oder Sanitätsdienst mit anschließender Prüfung. E-San's sind mehr auf Einsatzsituationen geschult und schwerpunkt liegt auch auf der Nutzung von Rettungsdienstlichen Geräten sowie auch eine Einführung in den Sprechfunk.

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RedPanther  15.01.2021, 10:13
@Emirhvn
Ein SanH hat eine maximal Ausbildung von 48 Unterrichtseinheiten und wurde nur auf die Erste-Hilfe spezialisiert.

Naja, die Anwendung von Sauerstoff, Beatmungshilfen und einfachen Diagnosegeräten wie Pulsoxymeter und Blutdruckmanschette geht meiner Meinung nach über die Erste Hilfe hinaus. Zumindest lehre ich derartige Dinge nicht in meinen EH-Kursen.

Zum SanH kommt ja noch die Sprechfunkausbildung.

Ansonsten, interessant wie groß der Unterschied bei der Lehrgangsdauer ist.

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iwaniwanowitsch  11.02.2021, 15:05

"nur vereinzelt"? JEDES Fahrzeug, jede Einsatzkraft kann zu jedem Zeitpunkt FR werden, wenn er erreichbar ist und günstig steht, dafür braucht es keine besondere Voraussetzung. Egal ob Land oder Stadt, wenn ein Mensch in Lebensgefahr ist, kann die Leitstelle jedes Einsatzmittel schicken. Ich hatte schon ELWs, die FF, das THW, die DLRG, die Polizei und sogar den Gerätewagen Atemschutz von unserer Wache als FR. Bei der letzten Rea, die ich gemacht habe, war ein Streifenwagen vor uns da und hat fleißig und ordentlich reanimiert.

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Emirhvn  11.02.2021, 15:15
@iwaniwanowitsch

Du hast mich bzw. die Frage falsch verstanden. Mir ist durchaus bewusst, dass nahezu jeder als First Responder eingesetzt werden kann aber der Fragesteller möchte explizit First Responder Dienste. Die bestehen nur darin die Zeit zu überbrücken bis die anderen Einsatzkräfte da sind, und so etwas gibt es "nur vereinzelt"

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iwaniwanowitsch  11.02.2021, 15:18
@Emirhvn

Nein, das gibt es nicht vereinzelt, da jede Einsatzkraft (in Deutschland, die Systeme anderer Länder kenne ich nicht) jederzeit einen solchen Einsatz bekommen kann. Die Besatzung einer DLK in Stuttgart kann von jetzt auf gleich zu einer Rea geschickt werden, wie eine Fußstreife der DLRG in Berlin oder ein KTW in Frankfurt und ein Streifenwagen in Hamburg. Die FF in Bochum kann genau so reanimieren wie das THW in Ludwigsburg. Um Leben zu retten bedarf es keiner besonderen Vorraussetzung, Thoraxkompression und AEDbenutzung kann jeder.

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Emirhvn  11.02.2021, 15:21
@iwaniwanowitsch

Das weiß ich aber es gibt auch Fahrzeuge auf denen DICK UND FETT First Responder drauf steht und Dienste schiebt. Diese Fahrzeuge gibt es nunmal nur vereinzelt! Dass aber andere Fahrzeuge zum First Responder Zweckentfremdet werden is jedem Bewusst. Es geht aber hier um explizit First Responder die sobst NICHTS anfahren also nix mit DLK, LF, THW oder FuStw

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iwaniwanowitsch  11.02.2021, 18:11
@Emirhvn

noch nie von einem solchen System gehört und wo liegt der Sinn darin ? Es gibt doch flächendeckend eh schon ein System, weil ja der Brandschutz, die technische Hilfeleistung, die öffentliche Sicherheit und Ordnung abgedeckt werden muss. Und diese Fahrzeuge sind dann fest besetzt dauerhaft im Dienst ? Wozu ? Dann könnte man ja direkt ausreichend, der Norm entsprechende Fahrzeuge zur Verfügung stellen.

Naja "Zweck entfremdet"... Der Sinn und Zweck eigentlich aller Fahrzeuge mit blauen Lampen auf dem Dach und der darin sitzenden Mitarbeitern ist es, Menschen zu helfen.

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Emirhvn  11.02.2021, 19:35
@iwaniwanowitsch

So freundchen, dir Frage hanndelt von so einrm System und ich meine, dass es so etwas nicht überall gibt. Ancheinend bist du ja auch meiner Meinung nach dem du etwas länger zum verstehen brauchtest. Ich habe das weder erfunden oder unterstützt. Nächstes mal liest und verstehst du die Frage bevor du einen dumm anmachst der eine logische Antwort liefert.

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iwaniwanowitsch  12.02.2021, 08:28
@Emirhvn

Ach Gottchen, kannst du dich jetzt nur noch in solch einer Ausdrucksweise ausdrücken? 😂 Kühl dich Mal ab.

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Es gibt keine Qualifikation, die sich "First Responder" nennt. Sondern das bezeichnet eine Funktion, eine Aufgabe. Und jede Hilfsorganisation, Feuerwehr oder was auch immer kann selbst entscheiden, welche Qualifikation sie für ihre First Responder wünscht.

Wenn eine Hilfsorganisation es für richtig hält, dass man mit einer Qualifikation als Sanitätshelfer und ohne jede Erfahrung als First Responder eingesetzt werden kann, dann ist das Mindestalter theoretisch 16 Jahre. Allerdings ergeben sich bei Minderjährigen rechtliche Probleme mit Infektionsgefahr, Jugendschutzgesetzen und dergleichen. Und selbstverständlich darf ein Minderjähriger auch bei einem Notfall keinen Autoschlüssel nehmen und in den Einsatz fahren.

Demnach wird aus praktischen Gründen das Mindestalter quasi flächendeckend bei 18 Jahren liegen, unabhängig ob die geforderte sanitätsdienstliche Qualifikation schon vorher erlangt werden kann.

Es gibt aber auch Organisationen, die z.B. eine Qualifikation zum Rettungssanitäter und soundso viel Erfahrung mit Notfalleinsätzen als notwendig erachten, damit jemand First Responder werden kann. Dann musst du eben das erfüllen. Die Qualifikation zum Rettungssanitäter kann mit 17 begonnen werden; spätestens bei den notwendigen Praktika wirst du allerdings feststellen, dass das eher als "2 Wochen vor dem 18. Geburtstag" gemeint ist.

Eine direkte Ausbildung für eine Tätigkeit als ehrenamtlicher First- Responder, diese gibt es nicht. Da First- Responder nicht Bestandteil des Rettungsdienstes sind, greifen hier nicht die in den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Länder festgelegten Qualifikationsanforderungen. Dieser Umstand bedeutet, dass jede Hilfsorganisation oder jede freiwillige Feuerwehr, welche First- Responder Einsätze fährt, die Qualifikationsanforderung für diese Tätigkeit selber festlegt, dies kann die organisationseigene, sanitätsdienstliche Ausbildung plus ggf. ein zusätzlicher Lehrgang und/ oder ein Praktikum im Rettungsdienst sein oder aber auch eine rettungsdienstliche Ausbildung gefordert sein. Aufgrund der Tätigkeit, ergibt sich ein Mindestalter von 18 Jahren, auch wenn die entsprechenden sanitätsdienstlichen Ausbildungen mit 16 Jahren absolviert werden können, wird zusätzlich noch ein Praktikum im Rettungsdienst oder sowieso eine rettungsdienstliche Ausbildung vorausgesetzt, dann ist dafür sowieso die Volljährigkeit Voraussetzung, der Rettungssanitäter- Grundlehrgang, darf zwar zum Teil mit 17 Jahren absolviert werden, die notwendigen Praktika sowie die Abschlussprüfung, setzen jedoch die Volljährigkeit voraus.

Mfg.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Es gibt keine "Ausbildung zum First Responder", da das keine geregelte Tätigkeit, sondern immer nur eine Notlösung ist. First Responder kann jedes Löschfahrzeug sein, das grade "günstig" steht. First Responder kann auch ein Hausarzt sein, der gegenüber des Patienten wohnt, First Responder kann auch die Polizei sein. Die Qualifikation reichen von Sanitätshelfer über Rettungssanitäter und Notfallsanitäter bis hin zum studierten Arzt. Hauptsache ist: ein Mensch, der in Lebensgefahr schwebt, bekommt schnelle Hilfe. Um diesen Zweck zu verfolgen, kann die Leitstelle alles mögliche machen und alle möglichen Kräfte in den Einsatz schicken. Ich hatte schon THW-Fahrzeuge, den Einsatzleitwagen des Beamten des gehobenen Dienstes, den Gerätewagen Atemschutz und sogar Fußstreifen der DLRG und die freiwillige Feuerwehr als First Responder.