Ausbildung zum Bankkaufmann heutzutage sinnvoll?

5 Antworten

Ist da viel Verkaufsdruck dabei oder macht es euch Spaß?

Das von Bank zu Bank und Filiale zu Filiale unterschiedlich.

Macht es Sinn heutzutage eine Ausbildung zum Bankkaufmann zu machen (Volksbank)? 

Ja, aber nicht mehr mit dem alten Bild vor Augen des klassischen (Privat)Kundenberaters, sondern eher im Hinblick auf die ganzen sonstigen Abteilungen.

Abgebaut werden ja oft die Berater oder auch viele ältere Mitarbeiter, die mit neuen Abläufen, Technik und Co. nicht mithalten können. Zumindest die nächsten 30 Jahre hat man noch alte Kunden, prozentual anfangs mehr als Junge durch die alternde Gesellschaft, die noch nicht mit so viel Technik aufgewachsen sind. Manche kommen mit Google und Co klar, vergleichen und informieren sich dort, aber nicht alle schaffen das. Zudem muss das ganze interne System ja auch weiter laufen, egal ob in Fintechs oder klassischen Banken.

Banken befinden sich noch mitten in der Digitalisierung, daher wird es natürlich noch viele Veränderungen geben.

Ein Beispiel wäre Online-Banking und damit die Entstehung von Direktbanken. Früher musste man für Überweisungen zur Bank, erst zum Schalter, später dann zu Automaten, heute geht alles bequem von zu Hause oder unterwegs.

Heute braucht man nicht mehr so viele Berater und Verkäufer, dafür mehr technisches Verständnis. Trotz allem braucht man nicht nur ITler, sondern auch Menschen die das nötige Fachwissen haben.

Man muss sich nur vom alten Bild des Bankers trennen und es durch ein digitalisiertes neues Bild ersetzen. Gleiches passiert bzw. passierte in vielen andere Branchen ja auch.

Ich denke man sollte heutzutage eine gewisse Technikaffinität mitbringen, besonders wenn man überlegt dort noch mit der Ausbildung zu beginnen oder als Berufseinsteiger in die Branche zu gehen. Nicht jeder landet in der IT, aber je besser man grob versteht was dort passiert und wie die eigenen Systeme und Schnittstellen funktionieren, neben dem normalen Aufgabengebiet, desto zukunftssicherer ist der eigene Job.

Ein paar Fachkräfte brauchst du aber am Ende immer, selbst wenn die Beratung dann nicht mehr in Filialen sondern z.B. per Chat oder Skype stattfindet, ein paar Kunden werden immer Bedarf haben. Ohne Basis funktioniert die Arbeit nicht, egal in welchem Bereich. Auch die diversen internen Abteilungen kann man durch Technik nicht komplett ersetzen, da muss man eben offen für immer neue Lösungen sein.

Wir sind vor einiger Zeit fusioniert, in der anderen Bank wurde noch vieles manuell gemacht, entsprechend mehr Personen mit anderen Fähigkeiten benötigt. Was dort eine Person den halben Tag gemacht und teils händisch ins System eingetragen hat, funktionierte in unserem System mit wenigen Klicks, mittlerweile voll automatisch im Hintergrund. Trotzdem braucht man auch bei uns noch das Fachwissen, um im Falle von Fehlern schnell zu erkennen, dass überhaupt ein Fehler vorliegt und was das Problem sein könnte (Fehler im System, mangelnde Datenqualität, ggf. Fehler bei der Gegenpartei,...). Für die Kollegen war es eine harte Umstellung, da sie nie so tiefes Verständnis für ihr System brauchten, viele (gerade die "älteren" ab 50) sind nicht mehr dabei. Digitalisierung trifft die Branche eben nach und nach, anderen Branchen hat es schon längst stärker getroffen.

Aber wie gesagt, neben der immer größeren Bedeutung der IT und auch der IT Sicherheit, braucht man Menschen mit Fachwissen. In vielen Bereichen deutlich weniger als vorher, aber die Digitalisierung bringt ja auch neben der IT Seite neue Probleme und Ansätze mit. So müssen beispielsweise plötzlich Dinge rechtlich geprüft werden, über die man sich noch vor einigen Jahren gar keine Gedanken machen musste.

Wenn ich meine Abteilung sehe, wurde schon sehr viel digitalisiert. Entsprechend wichtig ist Technikaffinität, gerade was unser System und die Schnittstellen zu anderen Systemen betrifft. Wenn da was nicht läuft oder neue Sachverhalte abgebildet werden müssen kann man nicht einfach sagen "ist ein Problem der IT", alle müssen zusammenarbeiten und es lösen, testen und auch immer wieder weiterentwickeln.

Von daher ja, ich sehe für den Beruf noch eine Zukunft, nur eben eine digitalisierte.

Ich habe auch den Beruf gelernt. Aber das ist schon gut 35 Jahre her. Damals hat es sich noch gelohnt und es hat vor allem Spaß gemacht, denn es gab noch ordentlich Zinsen und viele konservative Anlageprodukte mit hohen Zinsen. All das ist nun seit Jahren weg gefallen und es gibt keine Zinsen mehr. Umso mehr muß man nun den Kunden zu riskanten Finanzprodukte überreden was natürlich nicht schön ist, denn wer will denn schon von der deutschen konservativen deutschen Kundschaft ins Risiko gehen? Fast keiner, und dennoch mußt Du die Produkte verkaufen.

Ich habe eine Mitarbeiterin in der Volksbank kennen gelernt, die dort die Ausbildung gemacht hat. das sie wie üblich nach der Ausbildung zunächst für ein paar Jahre an den Schalter muß ha sie gekündigt, denn sinnlos einfache Kundengespräche führen zu dem hatte sie keine Lust. Sie ist studieren gegangen um dann in der Bank eine höhere Position an zu streben.

Leider bin ich vom Schalterpersonal bei der Volksbank sehr enttäuscht. Ich habe den Eindruck, daß sie sich kaum auskennen und über wenig Wissen verfügen. Sie vermitteln nur Auftrage und können fast nichts selbst bearbeiten. Für alles benötigt man einen Termin mit einem Facharbeiter zu mehr sind die nicht fähig. Selbst bei den einfachsten Fragen müssen die am Schalter nach fragen. Daher bezweifle ich daß die Azubis bei der Volksbank eine qualifizierte Ausbildung bekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das macht m.E. durchaus Sinn. Wenn du bei der Volksbank eine Ausbildung absolvierst, heißt das nicht, dass du den Rest deines Lebens bei der VB arbeiten musst.

Ich selber habe diese Ausbildung nicht, aber ein Bekannter von mir. Er konnte das nicht lange machen. Du musst pro Monat deine x Verträge Abschläge. Dabei verkaufst du auch ab alte Menschen, die davon überhaupt keine Ahnung haben.

Ich könnte das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

ronalda  23.12.2021, 17:48

Das ist nicht die einzige Tätigkeit, die man mit dieser Ausbildung machen kann.

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lennoxheidi  23.12.2021, 18:04
@ronalda

Das ist mir klar. Aber das ist einer der Tätigkeiten die man wissen sollte, gerade als junger Mensch, wenn man sich für diese Ausbildung entscheidet.

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ronalda  23.12.2021, 18:34
@lennoxheidi

Das halte ich für Blödsinn. Es gibt wohl jeder Ausbildung Tätigkeiten, die jemandem nicht liegen.

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lennoxheidi  23.12.2021, 20:04
@ronalda

Ja. Es hat ja auch keiner was anderes behauptet. Der Fragesteller fragte nach Bankkaufmann, also bekommt er auch darauf eine Antwort.

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Mir hat ein Bankkaufmann der das früher gelernt hat mal gesagt dass man das heutzutage lieber nicht mehr machen sollte

wenn Bank dann lieber mit Studium

was nicht heißt das klassische Ausbildung schlecht sind nur halt nicht Bankkaufmann