Ausbildung (ZFA) schwanger?

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Seit Anfang 2018 gibt es einige Neuregelungen im Mutterschutzgesetz.

Eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes darf nicht erst erstellt werden, wenn die Arbeitnehmerin von ihrer Schwangerschaft erzählt, sondern muss schon im Voraus bestehen. Du kannst also einfach mal deinen Arbeitgeber fragen. 

Das Mutterschutzgesetz gilt auch in der Ausbildung und du kannst bei der zuständigen Behörde einen Antrag auf Verlängerung deiner Ausbildungszeit stellen. Die Verlängerung muss notwendig sein, um das Ausbildungsziel zu erreichen. Nur wenn die Elternzeit in Anspruch genommen wird, verlängert sich die Ausbildungszeit automatisch.

Die Verantwortung für die Umsetzung von Mutterschutz und Beschäftigungsverbot liegt dann bei deinem Arbeitgeber.

Er ist nach Kenntnis der Schwangerschaft in die Pflicht genommen und muss auf Grundlage seiner Gefährdungsbeurteilung und meist in Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt oder der aufsichtführenden Behörde (z.B. Gewerbeaufsichtsamt) den Arbeitsplatz prüfen, anpassen oder gegebenenfalls ein arbeitsplatzbezogenes, generelles Beschäftigungsverbot (also ohne besonderes ärztliches Attest) aussprechen.

Der Arbeitgeber kann die Schwangere auch in eine andere Abteilung (z.B. Büro) versetzen.

Normalerweise können nicht-zahnärztliche Mitarbeiterinnen in der Zahnarztpraxis häufig auch in einer Schwangerschaft weiter beschäftigt werden. Je nach Art der Ausbildung, Arbeitsplatz und Stellenbeschreibung bzw. Aufgaben und Tätigkeiten kann der Arbeitsplatz so umgestaltet werden, dass der Kontakt mit Gefahren vermieden werden kann. In der Praxis bedeutet dies oft z.B. ein Wechsel von der Behandlungsassistenz in die Bereiche der Verwaltung und Rezeption.

Die Gefährdungsbeurteilung sollte aufgrund des dynamischen Pandemie-Geschehens jeweils aktuell neu bewertet werden.

Zur Zeit sollte eine schwangere Mitarbeiterin in der Zahnarztpraxis nicht beschäftigt und ein betriebliches Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden, außer es ist eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes möglich & sinnvoll.

Hier findest du eine gute Übersicht:

https://danielaheints.com/corona-schwangere-mitarbeiterin-zahnarztpraxis/

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme