Auf welchen Sünden steht nach der Bibel die Todesstrafe?

13 Antworten

Todesstrafen nach dem Alten Testament haben mehrere genannt.

Todesstrafen nach dem Neuen Testament - keine. Wobei man eine Trennung machen muss zwischen dem was Jesus von seinen Anhänger verlangt und dem was die nach wie vor gültigen Gesetzen des Judentums vorgeschrieben haben.

Todessünden stehen im Neuen Testament keine. Es gibt nur eine Sünde, welche über den Tod hinaus eine Bedeutung hat. Diejenigen Jesus Christus nicht als Retter und Erlöser zu sehen. Wer Jesus nicht nachfolgt, das bedeutet keine Bekehrung und geistliche Wiedergeburt (Johannes 3,1 - 21) vollzogen hat, der kommt gemäss Neuem Testament nicht ins Paradies.

…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
 20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
  Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16

https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig

Schau etwa hier:

Die Steinigung wird im Tanach und demnach auch im Alten Testament als Strafe für Taten von Israeliten in Israel gefordert, die als Verbrechen an Gott und dem ganzen Volk galten. Dazu gehörten Götzendienst (z. B. Dtn 17,5 EU), Bruch des Gebots, den Sabbat zu halten (Num 15,35 EU), Wahrsagen (Lev 20,17 EU), Ehebruch (Lev 20,10 EUDtn 22,22 EU), Ungehorsam gegenüber den Eltern (Dtn 21,21 EU) und Gotteslästerung (z. B. in Lev 24,14-16 EU). Diese Art der Strafe sollte eine abschreckende Wirkung auf das Volk ausüben (Gewalt in der Bibel).

Im Islam ist die Todesstrafe für einen Muslim nach einem authentischen Hadith von Bukhari in drei Fällen zulässig: Mord, Ehebruch (Steinigung) und Apostasie.

Ichbauengerne 
Fragesteller
 25.01.2023, 16:23

nach dem christentum sind diese strafen immer noch gültig?

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Ichbauengerne 
Fragesteller
 25.01.2023, 16:27
@BelfastChild

ja eine abschreckende wirkung auf das Volk

steht das einfach nur so in der Bibel als abscrehkung und ist in wirklichkeit gar nicht ernstgemeint XDDD???

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BelfastChild  25.01.2023, 16:32
@Ichbauengerne

Es wird schon seit langer Zeit nicht mehr gesteinigt, auch nicht wegen Apostasie oder Homosexualität. Juden sind eher säkular ausgerichtet, auch mit Christen gibt es kaum mehr Probleme, da das Christentum nachhaltig säkularisiert ist bzw. eigentlich sogar eine säkulare Ausrichtung hat:

Die muslimische Sicht von Religion und Politik basiert auf einer Interpretation des Korans sowie auf dem Beispiel des Propheten Mohammed und der frühen muslimischen Gemeinschaft, in Verbindung mit dem islamischen Grundsatz, dass Glauben und Handeln nur zwei Seiten derselben Münze seien.
Christen zitieren häufig das Gebot aus dem Neuen Testament, man solle dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist; sie sehen darin eine Vorschrift für die Trennung von Kirche und Staat. Demgegenüber glauben Muslime, dass ihr Eintreten für den Glauben primär in dem Streben besteht, Gottes Willen im privaten wie im öffentlichen Leben in die Tat umzusetzen. Im gesamten Verlauf der Geschichte hieß, ein Muslim zu sein, nicht nur, einer religiösen Gemeinschaft von gleichgesinnten Gläubigen anzugehören, sondern auch in einem islamischen Staat zu leben, in dem das islamische Recht galt (wenn schon nicht immer in der Praxis, so doch wenigstens in der Theorie).
Viele Muslime beschreiben den Islam als eine “allumfassende Art, sein Leben zu führen”. Sie glauben, dass sich die Religion nicht vom gesellschaftlichen und politischen Leben trennen lasse, denn jede Handlung des oder der Betreffenden sei von der Religion geprägt. Im Koran finden sich viele Stellen, die das enge Verhältnis der Religion zu Staat und Gesellschaft hervorheben. Der Koran lehrt, dass Gott den Menschen die Erde anvertraut habe (2:30, 6:165). Muslime sehen sich als Gottes Repräsentanten mit einem göttlichen Mandat, zur Schaffung einer gerechten Gesellschaft Gottes Herrschaft auf Erden zu etablieren. Wie in Sure 49:13 festgehalten, wird die muslimische Gemeinschaft als eine politische Einheit angesehen; dort heißt es, Gott habe die Menschen “zu Verbänden und Stämmen gemacht”.
In einer Idealsicht des islamischen Staatswesens bestehen Aufgabe und Zweck politischer Macht darin, die göttliche Botschaft umzusetzen. So ist der ideale islamische Staat eher eine Gemeinschaft, die von Gottes Gesetz regiert wird (Nomokratie), als eine Theokratie oder eine Autokratie.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia – Was man über den Islam wissen sollte von John L. Esposito, Philipp Reclam jun. Stuttgart, übersetzt von Henning Thies, Seite 185-186.

Deswegen muss sich der hiesige Verfassungsschutz auch nicht mit Juden- oder Christentum beschäftigen.

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BelfastChild  25.01.2023, 16:39
@Ichbauengerne

Ich sehe aber rechts im Kasten unter Aktivität den Islam als Thema und du bist laut deinem Profil ein Muslim.

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Ichbauengerne 
Fragesteller
 25.01.2023, 16:42
@BelfastChild

ach so das meinst du

ja bei uns ist das dann anders bei uns ist das nicht nur eine leere drohung

aber wer solche schlimmen sünden begeht für den ist die todeststrafe das kleinste übel

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BelfastChild  25.01.2023, 16:46
@Ichbauengerne

Laut Sure 4,48 ist die Beigesellung die größte Sünde. Die Hölle dient ansonsten zur Reinigung:

Dschahannam wird im sunnitischen Islam grundsätzlich, analog zum Himmel, in sieben Etagen unterteilt, ausgehend von den sieben Höllentoren in Sure 15:44. Die Sünder werden je nach Schwere ihres Vergehens der jeweiligen Etage zugewiesen, wobei die unteren Etagen immer schlimmer sein sollen als die höheren.[3] Die Ulama sind sich uneinig, ob der Aufenthalt in der Dschahannam ewig andauert. Grundsätzlich gilt, dass der Aufenthalt in Dschahannam nur für Muslime begrenzt ist und der Reinigung dient.[4] 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dschahannam#Traditionelle_sunnitische_Auffassung

Allerdings bin ich ein entschiedener Gegner von drakonischen Strafen, zumal sie auch Unschuldige treffen können, siehe beispielsweise die USA.

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Ichbauengerne 
Fragesteller
 25.01.2023, 16:46
@BelfastChild

schau ich bin auch gegen die strafen um so länger ein mensch lebt desot mehr zeit hat er zu bereuen

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Velbert2  25.01.2023, 16:28

Im Regelfall hat aber Gott diese Straftaten selbst abgeurteilt. Wie zum Beispiel in Sodom und Gomorrha oder am Anfang schon bei Adam und Eva und ihrem Rauswurf aus dem Paradies oder beim Brudermord von Kain an Abel oder bei der Missachtung des Musik- und Tanzverbotes (Tanz um das goldene Kalb), als Gott die Israeliten noch einmal 30 Jahre lang durch die Wüste geschickt hat.

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Mayahuel  25.01.2023, 17:13
in Lev 24,14-16

Während im Masoretischen Text nur das Schmähen des Gottesnamens JHWH verboten ist, wird in der Septuaginta jedes Aussprechen des Namens mit der Todesstrafe geahndet.

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Tötung eines Menschen (Exodus 21,12 , mit Ausnahmen)

Menschenraub (Exodus 21,16)

Schlagen (Exodus 21,15) und Verfluchen der Eltern (Exodus 21,17)

Sodomie (Exodus 22,18)

Zauberei (Exodus 22,17) und Fremdgötterverehrung (Exodus 22,19)

Arbeiten am Sabbat (Exodus 31,15)

Opferung von Kindern (Leviticus 20,2)

Ehebruch (Leviticus 20,10)

Inzest (Leviticus 20,11)

Sex mit einer Frau während ihrer Periode (Leviticus 20,18)

Gott verfluchen (Leviticus 24,14)

Namen des HERRN verhöhnen/nennen (Leviticus 24,16). Während im Masoretischen Text nur das Schmähen des Gottesnamens JHWH verboten ist, wird in der Septuaginta jedes Aussprechen des Namens mit der Todesstrafe geahndet.

Wahrsagen (Leviticus 20,27)

Und noch einige mehr ...

Hier ist deine Antwort:

  1. Mord (Ex 21:12,14)(Lev 24:17,21)(Num 35:16-21,30-31)
  2. Entführung (2. Mose 21:16) (5. Mose 24:7)
  3. Kinderopfer (Lev 20:2)
  4. Sowohl der Mann als auch die Frau, die Ehebruch begehen (Lev 20:10) (Deut 22:22-24)
  5. Vergewaltigung (Deut 22:25)
  6. Tochter eines Priesters, die Prostituierte wurde (Lev 21:9)
  7. Ein Götzendiener (Ex 22:20)(Deut 17:2-5)(4Mo 25:1-5)
  8. Brechen des Sabbats (Ex 31:14)(Ex 35:2)(4Mo 15:32-36)
  9. Eine Frau, die vor der Ehe Sex hat (Deut 22:21-22)
  10. Homosexualität (Lev 20:13)
  11. Ein Mann und die Frau seines Vaters, die Sex haben (Lev 20:11)
  12. Ein Mann und eine Schwiegertochter, die Sex haben (Lev 20:12)
  13. Ein Mann, der eine Frau und ihre Mutter heiratet (alle 3 müssen sterben) (Lev 20:14)
  14. Bestialität (Sex mit einem Tier) (Ex 22:19) (Lev 20:15-16)
  15. Ein falscher Prophet (Deut 13:5)(Deut 18:20)
  16. Ein falscher Zeuge (Deut 19:16-21)
  17. Ein ungehorsamer Sohn (Deut 21:18-21)
  18. Ein Kind, das seinen Vater oder seine Mutter schlägt (Ex 21:15)
  19. Ein Kind, das seinen Vater oder seine Mutter verflucht (Ex 21:17)(Lev 20:9)
  20. Männer, die kämpfen und eine schwangere Frau schlagen, wodurch sie ihr Baby verliert (Ex 21:22-25)
  21. Ein Mann, dessen Ochse jemanden tötet, nachdem er zuvor andere Menschen aufgespießt hat (Ex 21:28-29)
  22. Eine Zauberin (Ex 22:18)
  23. Ein Medium oder Spiritist (Lev 20:27)
  24. Ein Bruder, Sohn, Tochter, Ehefrau oder Freund, der dich dazu verleitet, anderen Göttern nachzulaufen (Deut 13:6-11)
  25. Jeder in irgendeiner Stadt, der Menschen dazu verleitet, anderen Göttern nachzulaufen (Deut 13:12-15)
  26. Ein Lästerer (Lev 24:10-16,23)
  27. Jeder, der sich nicht an eine Entscheidung des Gerichts gehalten hat (5. Mose 17:8-12)
  28. Jeder Nicht-Levite, der versuchte, die Stiftshütte aufzustellen oder abzubauen (Num 1:51)
  29. ...
  30. ..
  31. ..
Mayahuel  25.01.2023, 16:39
bei den Christen

welche Christen?

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MaxIpsum  25.01.2023, 16:41
@Mayahuel

Die Christen, die an die Bibel, das alte oder neue Testament glauben.

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Mayahuel  25.01.2023, 16:42
@MaxIpsum
Die Christen, die an die Bibel, das alte oder neue Testament glauben.

Katholiken glauben also nicht an die Bibel?

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MaxIpsum  25.01.2023, 16:44
@Mayahuel

Doch das tun die. Wieso lengst du mit deine Fragen in eine andere Richtung? Worauf willst du hinaus?

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MaxIpsum  25.01.2023, 16:49
@Mayahuel

Das ist richtig. Macht es das jetzt die anderen Bibelgläubige zu nicht Christen und die Katholiken alleine zu Christen?

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Mayahuel  25.01.2023, 17:07
@MaxIpsum
jetzt die anderen Bibelgläubige

bei deiner Formulierung könnten Unwissende annehmen, dass die Befürwortung der Todesstrafe im Christentum die Mehrheit oder gar die einzige Position abbildet.

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MaxIpsum  25.01.2023, 17:16
@Mayahuel

Du hast Recht. Man soll nicht immer alle in einen Korb werfen.

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Mayahuel  25.01.2023, 17:49
@MaxIpsum

da du deine Antwort geändert hast: auch zB Orthodoxe Kirchen sind gegen die Todesstrafe:

The leader of the world’s second largest Christian denomination has joined with the Roman Catholic Church in declaring the death penalty fundamentally incompatible with Christian teachings.

https://deathpenaltyinfo.org/news/orthodox-church-patriarch-calls-death-penalty-incompatible-with-christian-beliefs

EKD gegen Todesstrafe:

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verlangt die weltweite Ächtung der Todesstrafe.

http://religionv1.orf.at/projekt02/news/0310/ne031009_todesstrafe_fr.htm

Und etliche andere protestantische Denominationen

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MaxIpsum  25.01.2023, 17:51
@Mayahuel

Ok, dann ändere ich das auch mal. Oder besser, ich beantworte einfach nur die Frage :)

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Diese Frage kann man nicht so beantworten, denn nach der Bibel gibt es verschiedene Heilszeitalter, in denen unterschiedliche Gesetze gelten und Gott anders wirkt.

Für das Alte Testament:

Im Garten Eden gab es nur ein Gebot, nicht um Baum der Erkenntnis zu essen. Darauf stand die Todesstrafe, was den geistlichen Tod und den Zerfall des Körpers bis zum Tod (also kein ewig andauerndes Leben mehr) bedeutete.

Nach der Vertreibung aus dem Garten Eden bis zur Sintflut gab es kein einziges Gesetz. Die Menschen hatten ihr Gewissen und die Erkenntnis, Gutes und Böses zu unterscheiden. Leider trafen sie häufig die falsche Entscheidung.

Der Bund mit Noah enthielt die folgende Aussage in 1. Mose 9,5-6: "Jedoch euer eigenes Blut will ich fordern, von der Hand aller Tiere will ich es fordern und von der Hand des Menschen, von der Hand seines Bruders will ich das Leben des Menschen fordern. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht."

Erst nach dem Auszug aus Ägypten erhielt das Volk Israel das Gesetz des Mose, das bei verschiedenen Vergehen die Todesstrafe enthielt (vgl. die Antwort von wilmaed; ihre Antwort bezieht sich nur auf diese Zeit des Gesetzes und das Volk Israel). Das Volk Israel verhandelte nicht über das Gesetz des Mose und die damit verbundenen Strafen, sondern stimmte am Berg Sinai begeistert zu. Sie wollte das Gesetz also so haben, wie es es bekamen.

Für das Neue Testament:

Jesus hat das Gesetz des Mose erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4). Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose.

In der Heilszeit der Gnade (seit Jesu Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt bis zur Entrückung; also auch heute) gibt es keine Anweisungen, eine Todesstrafe auszuführen. Gesetzesübertretungen werden dem Staat überlassen, dem sich Christen unterordnen sollen (vgl. Römer 13).