Auf Vorstellungsinterviews verzichten?
Ich finde es gut, dass man zum Beispiel beim Finanzamt in Berlin auf Bewerberinterviews verzichtet und hoffe, dass das Schule macht.
Grund dafür ist: Zeitersparnis. Und teilweise auch aus meiner Sicht geringer Nutzenfaktor: Inwiefern senkt ein Bewerberinterview tatsächlich die Quote um ungeeignete Leute zu filtern? Bei Ausbildungen beträgt auch mit VS die Abbrecherquote ca 20-30 %
Auch in "richtigen" Jobs kündigen in der Probezeit immer mal wieder Leute, weil es ihnen doch nicht zusagt oder die Chemie auf der Arbeit nicht stimmt.
Im Gegenzug verursacht ein Bewerberinterview nicht selten unnötigen Stress, wenn man vor mehreren Leuten sich darstellen soll. Nicht jeder kann sich überzeugend präsentieren. Dann das Subjektive Empfinden der Interwiever.
LG
2 Antworten
Ich finde Bewerbungsgespräche durchaus gut und sinnvoll. Für eine der letzten Stellen bei uns, gab es z.B. vier Bewerber in der engeren Auswahl. Eine davon, stand auf dem ganz hinteren Platz...sprich die anderen drei erschienen besser. Nun sind bei uns neben Chefin auch immer 1-2 MA dabei....die Person soll ins Team passen. Das traf auf 3 der Personen leider so gar nicht zu. Von extrem arrogant und überheblich zu totaler Einzelkämpfer mit Sonderwünschen (eigenes Büro hat bei uns z.B. nur die Abteilungsleitung, wir anderen teilen uns Büros). Die vierte war dagegen noch Recht jung, hatte gerade ein Kind bekommen (und meine Chefin wollte eigentlich gerade keinen im entsprechenden Alter....da wir schon viele hatten und das gerade zur Coronazeit teils sehr problematisch war...sie hat selbst Kinder). Nur überzeugte sie aber dermaßen, dass sie es letztlich wurde und wir darüber immer noch sehr froh sind.
Ja gut, da wird dann halt vermutlich eh anderweitig gefiltert. Einstellungstest oder ähnliches und die Suche passiert ja wahrscheinlich eh zentral für alle Stellen. Da kann es wieder etwas anders sein. Wenn es aber später um einzelne Einstellungen geht, finde ich Vorstellungsgespräche nicht schlecht. Letzich wird es immer Leute geben, für die die eine Sache besser ist, als die andere.
Andererseits ist auch ein Interview kein Garant dafür, dass man nicht doch ne ungeeignete Person erwischt, wo sich nur Wochen und Monate später herausstellt, dass diese Person doch nicht so optimal ist.
Ganz klares Nein!
Hätte ich nur damals auf meinen Bauch gehört nach dem Gespräch, dann wäre mir viel erspart geblieben.
Aktuell habe ich gerade die direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen Zoom und in Präsenz. Letzteres war um Welten besser bzgl. des Eindrucks!
Nur aufgrund einer Stellenanzeige würde ich niemals irgendwo anfangen. Da wird der Lebenslauf schnell 3 Seiten lang!
Also ich habe mich beim Finanzamt Berlin beworben und tatsächlich Vor- und Haupttest erfolgreich absolviert, Das ist das ganze Auswahlverfahren. Ich bin froh, dass es so ist, denn ich vergeige Bewerberinterviews für gewöhnlich immer, egal wie ich mich vorbereite. Hab da einfach kein Talent für, daher kassiere ich immer Absagen.
Den Leuten beim FA ist doch sicher klar, dass man sich über das Berufsbild und Co vorab informiert. Und vorstellen muss man sich gerade in den ersten Wochen noch genug dort.
Ich sprach hier aber auch von Massenausbildungen, quasi. Zum Beispiel sucht die Finanzverwaltung von Berlin für beide Laufbahnen rund 500 Anwärter zum Finanzwirt. Da spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, ob jemand gut ins Team passt. Zu mal es ja ohnehin erstmal ne Ausbildung ist, wo die Anwärter immer nur ne begrenzte Zeit in den Abteilungen sind.