Aßen die Bauern im Mittelalter Fleisch?

8 Antworten

Das Mittelalter hat rund 1000 Jahre gedauert. Auch wenn man die Frage nur auf Europa bezieht, so muss man außer den zeitbedingten auch die enormen regionalen Unterschiede mit berücksichtigen. Es hat Regionen und Zeiten gegeben, wo die Bauern als Leibeigene vermutlich nur sehr selten in den Genuss von Fleisch gekommen sind, es hat andere Regionen gegeben, in denen die ländliche Bevölkerung eine ausgeprägte Selbstverwaltung hatte, z.B. die sogenannten Comunità generali bzw. Generalgemeinden im Norden der Republik Venedig, wo die Bauern nach altem germanischen Recht das Jagdrecht hatten, aber natürlich auch das Fleisch ihrer Weidetiere aßen. Auch in Tirol hatten die Bauern immer das Jagdrecht zumindest für die sogenannte "niedere Jagd" (Klein- und Federwild), und jeder Bauer hatte seine Schweine, die im Herbst geschlachtet wurden.

Bauern im Sinne von Leibeigenen aßen wohl selten Fleisch, da es sehr wertvoll war. Grundbesitzer hingehen aßen wohl regelmäßig Fleisch, wenn auch bei weitem nicht so häufig wie heute.

Bauer war ja nicht gleich Bauer. Es gab wohlhabende und sehr arme Bauern, und die wohlhabenden mit großen Besitztümern und entsprechendem Viehbestand aßen sicher Fleisch, während sich die armen Schlucker mit kleinem Hof und einer einzigen Milchkuh und ein paar Hühnern das kaum leisten konnten. Höchstens kam dann mal ein Huhn in die Suppe, das zu alt zum Eierlegen war.

Von dem französischen König Henri IV (1589-1610, mit dem Beinamen "unser guter König Heinrich", le nòstre bon rei Enric im gascognischen Dialekt) heißt es, er habe dafür sorgen wollen, dass "alle Franzosen Sonntags ein Huhn im Topf haben".

Zugegeben, das ist Renaissance und nicht mehr Mittelalter.

Hallöchen

Hier eine Info aus dem Internet

Was haben die Bauern im Mittelalter gegessen? Die Bauern im Mittelalter aßen hauptsächlich Brot, Käse und Schweinefleisch. Die Milch bekamen sie hauptsächlich von Ziegen und Schafen. Weit verbreitet waren auch mit Gerste oder Hafer zubereitete Getreidebreie oder Eintöpfe.

Hier noch ein Video.....

https://youtu.be/52SmiXvV03k

LG Angel

Die Bauern haben auch im Mittelalter richtig gut gegessen, wenn es sich um freie Bauern handelte. Leibeigene Bauern waren da weniger gut dran.