Asperger und Alkohol

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe da schon ähnliche Erfahrung gemacht. Jedoch konsumiere ich fast gar keinen Alkohol mehr, da er ungesund auf Dauer ist.

Ich habe auch schon gehört, dass Aspies schlechter Alkohol vertragen, als Nicht-Autisten, aber ob das stimmt, weiß ich nicht. In meinem Fall kommt es mir fast so vor.

Durch Alkohol bekommt eben jeder eine andere Wahrnehmung. Das äußert sich dann auch bei Aspies, so wie bei Nicht-Autisten, u.a. durch eine niedrige Hemmschwelle. Dadurch erscheinen vielleicht für Aspies manche Situationen einfacher, aber nur jene, die man auch nüchtern in der Theorie bewältigen könnte, sind es auch. Als Aspie hat man oft Angst vor Fehlern oder Zurückweisung und diese wird dann weniger, aber man lernt natürlich nicht mehr übers Sozialverhalten.

Aspies haben ja ohnehin eine andere Wahrnehmung, die dann durch den Alkohol nochmals verändert wird. In dem Moment kann es einiges erleichtern, wie du in deiner Frage schon schriebst, aber letzendlich fühle ich mich so wie ich ehrlich bin wohler, denn Authentizität ist mir lieber. Somit kann ich auch gerne darauf verzichten.

CholoAleman 
Fragesteller
 28.03.2013, 00:14

Hallo ViveT,

eigentlich stimme ich mit Dir überein; Authentizität geht auch mir vor aufgesetzt sein. Nur... die Einsamkeit, vor allem in den Nächten, als Folge von sozialem Unvermögen, die kann schon runterziehen...

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ViceT  28.03.2013, 11:59
@CholoAleman

Danke für die Auszeichnung.

Ja, die Einsamkeit kenne ich leider auch und auf Dauer ist es schon frustrierend. Man muss aber auch noch bedenken, dass einem als Aspie durch Alkoholkonsum besonders große Missgeschicke passieren können. Auch kann es passieren, dass andere Leute während einer Phase der Lockerheit von einem beeindruckt sind und nachher ist alles dahin und man fällt plötzlich wieder als seltsam auf. Letztendlich ist das schon ein interessantes Thema.

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Hallo habe neun Jahre mit einem Mann mit Asperger - Syndrom zusammengelebt. Nun habe ich mich getrennt, da ich den stetig steigenden Alkoholkonsum und die tatsächliche Sucht nicht mehr ertragen habe.Er ist mit seinem Leben so überfordert, dass dies scheinbar die einzige Lösung ist. Ich leide sehr, da ich ihm einfach nicht helfen konnte.

jessi321123  19.04.2020, 22:40

er soll cannabis probieren

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Dublina  30.04.2020, 17:57

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, 15 Jahre. Leider wusste ich damals nicht, dass er das Asperger-Syndrom hat und bin fast verzweifelt. Heute geht es ihm gut und er trinkt nicht mehr. Aber für mich war es hart.

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Hab solche Erfahrungen nicht. Von Alkohol bekomme ich oft Kontrollverlust und Angst.

CholoAleman 
Fragesteller
 23.03.2013, 13:05

Hallo Dark,

könnte es genau darum gehen? Ich kontrolliere mich ständig - in jeder sozialen Situation ist dieser Aufpasser dabei, der A*sch der alles und jedes protokolliert und kommentiert, mir sagt was ich zu denken habe und wie ich mich zu verhalten habe. Bloß: die Vorgaben die der macht sind eben nicht wirklich geeignet ...

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kennste nicht den spruch: nüchtern bin ich schüchtern und voll bin ich toll!!!

der alkohol lässt uns hemmschwellen überwinden und dinge tun, die wir uns so gar nicht trauen würden!!!

CholoAleman 
Fragesteller
 22.03.2013, 02:00

Ja, klar, kenne ich. Es geht mir aber speziell um Erfahrungen von Aspies. Ihr NT's habt da andere Erfahrungen und Bedürfnisse.

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Man muss den Unterschied beachten zwischen Schüchternheit und tatsächlichen sozialen Fähigkeiten, die durch Asperger beeinträchtigt werden.

Die Schüchternheit geht u.U. tatsächlich mit dem Alkohol weg, aber man hat damit noch lange kein richitges Gespür, was in einer Situation angemessen ist, wie man Frauen richtig anbaggert und dergleichen. (wobei das wohl bei "Normalos" weit mehr nachlässt, so dass ihre Fähigkeiten in dem Bereich sich unter Alkoholeinfluss u.U. denen von "Aspies" annähern).

Sprich: man hat dann eine sehr große Gefahr, dass man böse in Fettnäpfchen tritt, Grenzen überschreitet, peinlich wird oder richtig Ärger bekommt.

Rechercheur  22.03.2013, 12:48

(wobei das wohl bei "Normalos" weit mehr nachlässt, so dass ihre Fähigkeiten in dem Bereich sich unter Alkoholeinfluss u.U. denen von "Aspies" annähern).

Dir ist klar, dass du mit diesem Satz die Assoziation wecken könntest, dass sich Aspies stets benähmen als seien sie besoffen?
Ich hoffe, das war lediglich ein Fauxpas.

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CholoAleman 
Fragesteller
 23.03.2013, 01:50
@Rechercheur

Danke, Rechercheur, für diese Klarstellung. Der Satz fiel mir auch unangenehm auf.

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whiteTree  23.03.2013, 15:10
@CholoAleman

Nein, es war nicht damit gemeint, dass man sich als Aspie dauernd daneben benimmt. Aber es ist halt mit Asp. schwerer, ein angemessenes Verhalten zu finden, so dass einem auch so so leichter ein Fauxpas unterläuft.

Vielleicht war der obige Satz ja ein ebensolcher ;-)

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CholoAleman 
Fragesteller
 23.03.2013, 01:49

Da habe ich mich wohl dann etwas falsch ausgedrückt. Ich habe eben gerade die Erfahrung gemacht dass ich in leicht alkoholisiertem Zustand mehr 'NT' - nicht alkoholisiert - werde. Freunde haben mir dies betätigt. Peinliches oder richtigen Ärger habe ich selten kennengelernt.

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