Argumente pro/kontra Kubakrise Wendepunkt?

2 Antworten

Pro Wendepunkt spricht auch, dass Kuba sehr nah an den USA dran ist. Korea war weit entfernt und wenn man sieht wie der Angriff auf das in der Südsee gelegene Hawaii (Pearl Harbor) für Reaktionen hervorrief (Atombombenabwürfe auf Japan), weil es eben US-Gebiet ist, kann man sich vorstellen, wie das den US-Amerikanern nahe ging, als es um einen Atomkrieg direkt vor Florida ging und nicht im fernen Asien oder auch Europa.

Dagegen sprechen - meiner rein persönlichen Meinung nach - eine logische Schlussfolgerung der Menschheit in den 80er Jahren und zwei Ereignisse:

Das erste Ereignis war, dass Michael Gorbatschow russischer Präsident wurde und der erste seiner Art war, welcher auf Frieden setze und die Abrüstungsgespräche mit den USA einleitete. Sein Motto waren (Transparenz) und Perestroika (Umbau). Sehr ungewöhnlich für die Sowjetunion. Ohne diese friedliche Annährung wäre es auch nie zu einer damals eigentlich undenkbaren Wiedervereinigung Deutschlands gekommen. Auf dein Thema bezogen: die Annäherung zwischen Russland und den USA unter Gorbatschow waren das Ende des kalten Krieges.

Die vorweg erwähnte logische Schlussfolgerung kam mit dem Begriff Overkill auf, der Anfangs der 80er die Runde machte. Es ging also bei kriegerischen Auseinandersetzungen nicht mehr darum, dass ein Land zerstört werden könnte und dabei ein anderes als Sieger hervor ging, sondern die Zukunft des Planeten war in Gefahr. Es gab so viele Atomwaffen, dass der Planet bei einem Atomkrieg auf Zehntausende von Jahren unbewohnbar geworden wäre und alles Leben ausgelöscht wäre.

Dies Erkenntnis wurde auch filmerisch umgesetzt und drang ins Bewusstsein der vom kalten Krieg bedrohten Regionen (vor allem auch Mitteleuropa als Front im kalten Krieg, mit der Mauer mitten durch Deutschland, welche genau diese Spaltung zwischen östlicher (Sowjetunion, Ostblock, Jugoslawien, DDR) und westlicher (England, Frankreich, USA, BRD, Österreich) Welt zementierte.

Der Tag danach (The Day After)

https://www.youtube.com/watch?v=sR1YWHj8y7M

Wenn der Wind weht (When The Wind Blows; Zeichentrickfilm mit Musik von David Bowie)

https://www.youtube.com/watch?v=4h1lRqUBuSI

War Games (Kriegsspiele; wo künstliche Intelligenz eines programmierten Atomschlags in letzter Sekunde überzeugt wird, dass es keinen Sieger geben kann)

https://www.youtube.com/watch?v=F7qOV8xonfY

Das zweite Ereignis war der Reaktorunfall von Tschernobyl, der weite Teile Deutschlands verseuchte und auch das Bewusstsein weiter verschärfte, denn man war selbst betroffen: keine Milch, keine Pilze, Kinder durften nicht im freien spielen, Geigerzähler-Ticken, Worte wie Halbwertzeit oder Jod 131, Uran usw. waren Alltag. Das war dennoch ein "harmloser" Vorgeschmack, aber doch ein Wink mit dem Zaunpfahl.

https://www.youtube.com/watch?v=9n977DCuNF0

tomxxxx  28.02.2019, 17:36

"Das erste Ereignis war, dass Michael Gorbatschow russischer Präsident wurde und der erste seiner Art war, welcher auf Frieden setze"

So ein Quark.

Die Rüstungsspirale wurde angeheizt, um den Russen wirtschaftlich zu schaden. Ist kein Geheimni mehr.

Die "Front" hat sich in Europa konzentriert, Russland liegt in Europa. Die USA waren weit weg, saßen aber hier am "Drücker". Bei einem Atomkrieg säßen Europa, incl. Russland in gleichen Boot.

Die Russen haben immer auf Frieden gesetzt, schon aus eigenem Interesse.

Außerdem: schau dir die Geschichte Russlands an, die wurden fast immer selbst angegriffen z.B. min. 2x von Deutschland. Und vergleich das mit denen Kriegen derer, die über 1000 Militärbasen weltweit haben.

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Ergänzend zu dem, was du bereits herausgefunden hast: Es wurde eine direkte Leitung zwischen Moskau und Washington eingerichtet, da man in der festgestellt hatte, daß in kritischen Situation der Austausch von Nachrichten zu lange dauert