Arbeiten neben einem Vollzeit Studium zur sozialen Arbeit?

3 Antworten

Das stelle ich mir schon schwierig vor. Ich bin (fast) jeden Tag mehrere Stunden beschäftigt mit den Sachen, die ich fürs Studium machen muss. Müsste ich zusätzlich 20 Stunden arbeiten, würde ich das Studium auf keinen Fall schaffen. Höchstens einen Minijob könnte ich mir nebenher vorstellen.

Hast du dich denn schon für eine Hochschule entschieden? Ich frage nur, weil man sich den Stundenplan nicht überall selber legen kann. Bei mir ist das erste und zweite Semester komplett vorgegeben und ab dem dritten kann man auch nur teilweise wählen. Dafür ist alles ohne Anwesenheitspflicht, allerdings verpasst man in den meisten Vorlesungen und Seminaren meiner Meinung nach ziemlich viel, weshalb ich zu fast allem immer hingehe.

An 3 Tagen bin ich um 16 Uhr noch nicht zuhause. Bei mir beginnen die Vorlesungen/Seminare immer zwischen 8 Uhr und 11:30 Uhr und enden zwischen 13 Uhr und 17:30. Eine Bekannte, die ein Semster über mir ist, hat an einem Tag sogar bis 19 Uhr. Wenn man 20 Stunden pro Woche arbeiten möchte, gibt es da bestimmt Überschneidungen.

Hi,

sehr wahrscheinlich werden sich die von dir genannten Arbeitszeiten mit den Vorlesungen/Seminaren/Übungen überschneiden.

Zumindest Vorlesungen sind i.d.R. freiwillig. Man kann also hin und sich die anhören oder zu Hause bleiben (es gibt auch etwas modernere Hochschulen, bei denen man sich Aufzeichnungen der Vorlesungen angucken kann und gar nicht mehr unbedingt vor Ort sein muss). Bei Seminaren/Übungen sieht das anders aus, die sind oft mit einer Anwesenheitspflicht verbunden.

Ganz grundsätzlich solltest du dir überlegen, wo deine Priorität liegt. Ein Vollzeitstudium ist so gedacht, dass du in erster Linie studierst und das ganze restliche Leben sich daran anpasst.

Du kannst dir den Stundenplan insofern selbst legen, dass du dir überlegst welches Modul du in welchem Semester machst. Du musst halt irgendwann alle Module gemacht haben und manche Module darfst du erst machen, wenn andere Module abgeschlossen sind. Ein Modul ist quasi wie ein Schulfach. Die meisten Module haben ein, zwei Lehrveranstaltungen pro Woche, also Vorlesungen, Seminare, Praktika oder dergleichen.

Diese Lehrveranstaltungen finden zu festgelegten Zeiten statt. Und bei einem Vollzeitstudium ist das normalerweise zur üblichen Arbeitszeit.

Du bist mit der Planung, welches Modul du in welchem Semester machst, ggf. schon gut damit beschäftigt, Terminkonflikte bei den Lehrveranstaltungen zu vermeiden. Oftmals gibt es aber einen Musterstudienplan, der solche Konflikte vermeidet und den zu befolgen dementsprechend ziemlich sinnvoll ist.

Ja, oft ist es optional ob du zur Lehrveranstaltung gehst und je nach Studiengang und Dozenten kann es auch Lehrveranstaltungen geben, die so unnötig sind dass du dich lieber zu Hause hinsetzt und das Skript durcharbeitest. Aber es kann auch Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht geben - entweder explizit, d.h. du darfst die Prüfung nicht mitmachen wenn zu oft gefehlt hast, oder implizit, weil es kein brauchbares Skript gibt und du die Worte des Dozenten gehört haben musst, um die Prüfung bestehen zu können.

Wie viele von den Lehrveranstaltungen du tatsächlich besuchen musst und wie viele du dir auch schenken kannst, ist von Studiengang zu Studiengang extrem unterschiedlich. Kann rangieren von "ich besuche vielleicht 10% der Lehrveranstaltungen" bis hin zu "ich besuche alle Lehrveranstaltungen und lasse nur mal eine sausen, wenn sich mal ein Arzttermin o.ä. nicht anders einrichten lässt".

So wirklich weißt du es im Voraus nicht. Deshalb solltest du bei einem Vollzeitstudium generell einkalkulieren, jederzeit im Verlauf der Woche zu irgendwelchen Lehrveranstaltungen gehen zu müssen. Und es ist nice to have, wenn da zwischendurch halbe oder ganze Tage frei bleiben.

Und natürlich machst du jedes Semester andere Module, deren Lehrveranstaltungen zu anderen Zeiten stattfinden.

Sprich:

Sowas wie "ich arbeite die nächsten 3 Jahre jeden Montag von 12 bis 16 Uhr" wird in einem Vollzeitstudium mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren.

Sondern entweder du priorisierst diese Arbeitsstelle und musst ggf. akzeptieren, dass du den Abschluss nicht machen kannst, weil dir ein Pflichtmodul fehlt, dessen Vorlesung leider am Montag um 14:00 stattfindet und eine Anwesenheitspflicht hat.

Oder du priorisierst dein Studium, dann musst du eben dem Arbeitgeber in dem Fall sagen dass du jetzt im kommenden Semester den Montag Nachmittag definitiv nicht zur Arbeit kommst... mit allen Konsequenzen, die dieser dann vielleicht zieht.

Davon abgesehen sollte dir bewusst sein, dass ein Vollzeitstudium zwar offiziell mit 40 h pro Woche geplant ist, aber das ist erstens eher als Durchschnittswert übers ganze Studium gedacht und zweitens kann es sein, dass du damit nicht hinkommst. Wenn mal drei Dozenten gleichzeitig jeweils Hausarbeiten oder Referate einfordern, wirst du in der Woche ggf. auch mal 60-70 h mit dem Studium beschäftigt sein. Oder wenn die Prüfungsphase näher rückt und du feststellst, dass du nicht so gut vorbereitet bist wie du es sein solltest.

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Lösungsvorschläge:

  • Suche dir ein Studium, das explizit berufsbegleitend sein soll. Da werden die üblichen Arbeitszeiten zumeist freigehalten.
  • Suche dir eine Arbeit, bei der du flexibel einteilen kannst, wann du arbeitest
  • Suche dir eine Arbeit, die in aller Regel außerhalb der üblichen Arbeitszeiten stattfindet (d.h. abends/nachts oder am Wochenende).