Aquarium, wirklich easy?


25.11.2021, 12:38

Sowas mit Pflanzen + Holz finde ich z.B. sehr sexy

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich überlege daran, mir ein Aquarium zuzulegen, bis auf Weiteres keine Fische, nur Grünzeug und vielleicht Schneggsche die die Algen verputzen.

Ja gute Idee. Schnecks (*er/ihm*) fressen allerdings oft weniger Algen als Biofilme und abgestorbene Pflanzen. Sowie was man sie halt füttert falls man größere zufütterungsbedürftige Schnecks besitzt.

 Es soll Richtung Pflanzenbecken mit bisschen Getier gehen, vielleicht mit wachsender Erfahrung Aquascaping.

Hier wäre für mich eine wichtige Weichenstellung.

Aquascaping und "der Rest von den Leuten mit Aquarien" sind heutzutage relativ stark getrennt voneinander. Das Aquascaping ist in den neuen Medien dabei sehr sichtbar (youtube, instagram) weil es halt dazu gut passt, das sind halt Becken wo die Gesamtoptik das Ziel ist.

Aquascapes zeichnen sich unter anderem durch folgendes aus:

  • Steine setzen nach japanischer Tradition; Imitation von großen terrestrischen Landschaften im kleinen
  • oft viel Freiraum im Becken
  • filigrane Pflanzen, häufig sehr viele Bodendecker und Stängelpflanzen
  • meistens starkes Licht (mindestens das doppelte von Standardaquarien, eher mehr) und CO2-Düngung
  • Pflanzen werden regelmäßig in Form geschnitten; große Pflanzenblätter oder voll ausgewachsene Pflanzen stören das Bild idr.
  • Fische dienen nur der optischen Vervollkommnung, sind meistens sehr klein im Vergleich zum Becken; in manchen Fällen passen die Fische und das Beckenlayout zweifelhaft gut zusammen.

Dafür braucht man also idr. deutlich mehr Technik, künstlerisches Geschick und Spaß am herumfummeln (vergleichbar mit Bonsai-Pflege). Dagegen ist es nicht der einfachste Weg, für eine Süßwasserfischart einen artgerechten Lebensraum zu schaffen und auch insgesamt nicht unbedingt einfach.

Und vor allem, es hat wie gesagt nur noch begrenzt Berührungspunkte zu "normalen" Aquarien. Auch zu normalen Pflanzenaquarien wie Hollandbecken und erst recht zu einfach "stark bepflanzten" Becken, wo Pflanzen auch auswachsen können oder ein dichtes wirres Gestrüpp bilden dürfen. Viele Nicht-Aquascaper gehen auch mehr in Richtung "Biotopaquarium light"; wo es manchmal gar nur Schwimmpflanzen gibt bei Salmlerbecken. Ich find diese Becken ja die tollsten :-)

5536f77a14009d060cecf52fcaf7848f.jpg (735×385) (pinimg.com)

becken-am-05-04-2013__69f9f993bc4c37b356d7f1f12aa1c4dd.jpg (2130×1080) (einrichtungsbeispiele.de)

...aber ich schweife ab.

Jetzt kommen aber schon etliche Fragen: 125l oder doch das Doppelte?

Diese Vorrede hat jetzt dazu gedient, diese Frage eher zu beantworten.

Willst du direkt ins Aquascaping einsteigen; unbedingt um 100 Liter, auf keinen Fall viel größer, ohne Fische eher kleiner und seien es nur 20 25 Liter.

Willst du ein Schneckbeck oder Zwerggarnelenbecken mit Pflanzen würd ich auch kleiner oder bis zu 125 l nehmen.

Willst du eher medium to low tech nicht-aquascape-Pflanzenbecken mit roten Neons und vielleicht Amanogarnelen beginnen würd ich Beckenlänge 80-150 cm nehmen, zum Beispiel 160/180 l; 240 l auch ok es sei denn man hat sehr kurze Arme dann vielleicht überlegen ob 50 cm Höhe einem bei der Pflege Vergnügen bereiten würde.

Licht? Es ist ja oft was dabei in nem Set, taugt das oder muss es so ne teure Leuchte sein?

Taugt für extra anspruchslose Pflanzenzusammenstellungen mit vielen Rosettenpflanzen oder Schwimmpflanzen äußerst gut.

Für Zusammenstellungen mit anspruchsvollen Pflanzen, fast nur Stängelpflanzen und Aquascaping keineswegs.

Untergrund: Erde, Granulat, Steinchen, alle haben ihre Fans alle haben Nachteile.

grober Sand (ca. 1-2 mm) ist am bewährtesten. Etwas feinerer Sand ist auch ok und in Fischaquarien am beliebtesten, da auch gründelnde Fische den benutzen können. Erde sollte man vielleicht erst mal bei nem kleineren Becken ausprobieren und nicht beim ersten. Gröberer und teurerer Bodengrund nur im Aquascaping.

Möchtest du das ganze Becken low tech betreiben und mit größeren Rosettenpflanzen zupflanzen= am besten grober Sand/feiner Kies (ca. 1-2 mm) und darunter ein Nährboden.

Wenn es eher Richtung Wurzelbecken geht mit Aufsitzern und Schwimmpflanzen und wenig Rosettenpflanzen direkt im Boden = nimm einfach irgendeinen Sand und setze neben die Rosettenpflanzen einzelne Düngekugeln für Aquarien in den Boden; kein Nährboden.

Aquascaping= kommt total drauf an, gibt es verschiedenstes.

Erdboden; wie gesagt... das würd ich nicht so zuverlässig beim ersten Mal machen es sei denn man liest sich gut ein.

Mein Mann hätte gerne Neons, das wäre vielleicht so als "Obergrenze" vom Besatz her drin, für mich wär ohne Fische auch super ;)

Nun ist es so, dass rote Neons extreeeem verträglich mit anderen Salmlern der selben Größe sind, vor allem Carnegiella, Hemigrammus, Nannostomus und kleine Hyphessobrycon (außer H. eques). Da gibt es sogar "Gemeinschafts-Zuchtbecken" unter den Arten.

Eine der wenigen Vergesellschaftungen die ein Becken quasi überhaupt nicht "fischsuppiger"/ weniger puristisch oder artgerecht machen. Imho aber etwas spannender.

Wobei einen Vorteil hat es halt mit nur einer Fischart, es ist hygienisch der beste Fall (Kranheitserreger usw.)


Achwasweissich 
Fragesteller
 24.11.2021, 12:52

Vielen Dank! Von manchen Sachen hatte ich bisher noch garnichts gehört / gesehen.

Letztendlich möchte ich ein Becken, das schön aussieht, gerne mit Steinen drin aber nicht unbedingt so, das ich jede Woche mit der Schere irgendwelche Pflänzchen in Form bringen muss - bin da eher für, nur rumzuschnippeln wenns zu arg wuchert statt strenger Formen. Gestalterisch ist ja trotzdem eine Menge möglich mit etwas Fantasie und auch ein "Wäldchen" kann seinen Charme haben.
Bei der Größe geht es mir auch darum, das ich eine recht große Wand habe, da sieht so ein Minibecken eher verloren aus.

Sandboden wirds dann wohl am Ehesten werden, damit keine Pflanzen ausgebuddelt werden (ich erinnere mich, das das bei meinen Eltern öfters vorkam^^) kann man sicher auch ein paar kleine Kieselchen drumrum bauen, Zengarten light ;)

Bei den Sorten, die du vorgeschlagen hast sind echt hübsche Fischis dabei, jetzt hast du mir doch den Zahn lang gemacht etwas mehr "Leben" rein zu bringen. Wenn denn erstmal alles richtig läuft halt, ich hab viiiel Zeit.

Das es da so eine strikte Trennung zwischen "richtigem" Aquarium udn Aquascape gibt war mir nicht bewusst, bin eben doch noch sehr neu in der Richtung unterwegs.

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Grobbeldopp  25.11.2021, 04:14
@Achwasweissich

Ich hab grade eine Antwort mit über 600 Wörtern geschrieben und mit einem versehentliche Klick ist alles weg. Deshalb kommen jetzt ein paar ganz kleine Antworten.

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Grobbeldopp  25.11.2021, 04:19
@Achwasweissich
statt strenger Formen.

Wegen des japanischen Ursprungs (Takashi Amano) des Aquascapings geht es nicht um strenge Formen, eher um künstliche Natürlichkeit. Wobei Takashi Amano dabei immer sehr dezent war und die natürlichen Formen der Pflanzen nicht überformt hat. Die heutigen Aquascaper sind da etwas extremer zumeist.

Gestalterisch ist ja trotzdem eine Menge möglich mit etwas Fantasie und auch ein "Wäldchen" kann seinen Charme haben.

Zeig doch mal Becken die dir gut gefallen.

Bei der Größe geht es mir auch darum, das ich eine recht große Wand habe, da sieht so ein Minibecken eher verloren aus.

Ja, ein Minibecke bestimmt.

Was mit mehreren Minibecken?

Da denken wenige Anfänger dran, aber statt einem großen kann man mutmaßlich mehr Spaß mit einigen kleinen Becken haben die sich so ansammeln. Über die Zeit. Das passiert oft sowieso. Es ist nicht teurer, und nicht aufwändiger, bringt mehr Erfahrung, ist nicht so imposant natürlich.... na ja. Nur als Anregung. Grade wenn man eher nicht große Fische halten will.

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Grobbeldopp  25.11.2021, 04:27
@Achwasweissich
Sandboden wirds dann wohl am Ehesten werden, damit keine Pflanzen ausgebuddelt werden (ich erinnere mich, das das bei meinen Eltern öfters vorkam^^) kann man sicher auch ein paar kleine Kieselchen drumrum bauen, Zengarten light ;)

Das betrifft nur grob buddelnde Fische (Salmler buddeln nicht) und ggf. Stängelpflanzen, die wegen schwachem Licht sowieso nicht in Bodennähe wurzeln wollen und die Oberfläche aufsuchen/ unten wegsterben.

Und es ist auch unabhängig vom Boden.

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Grobbeldopp  25.11.2021, 04:37
@Achwasweissich
Bei den Sorten, die du vorgeschlagen hast sind echt hübsche Fischis dabei, jetzt hast du mir doch den Zahn lang gemacht etwas mehr "Leben" rein zu bringen.

🤗😈

Wenn denn erstmal alles richtig läuft halt, ich hab viiiel Zeit.

Meh...

Folgendes passiert eigentlich nie:

  • ich hab mich über die von mir geplante Fischart informiert und das Becken für sie besonders passend eingerichtet und passendes Futter bereit
  • ich habe diese Fischart vorsichtig vergesellschaftet wenn überhaupt und kein Hygienechaos angerichtet (unnötiger bis unpassender Besatz aus mehreren verschiedenen Quellen, unsinniges Nachsetzen aus anderen Quellen)
  • Aber trotzdem kriege ich das Becken "irgendwie" nicht in den Griff und es läuft alles schief.

Das habe ich noch nie erlebt.

Was absoluter Standard ist an Fehlern:

  • Ich besetze mein Becken mit nicht zusammenpassenden Fischarten
  • ich setze viele verschiedene Fische aus verschiedenen Quellen ein
  • ich setze Fische ein, die zur Einrichtung des Beckens nicht passen
  • ich imitiere ein paar Aquascaping-Sachen (Pflanzenauswahl, teure Einrichtungsgegenstände, teurer Boden) aber die Technik ist dafür völlig ungeeignet und die Fische mit dieser Einrichtung nichts anfangen und ich kann selber kein harmonisches Hardscape setzen sodass das ganze Becken ein extrem schlechter Scaping-Versuch ist, obwohl es ein sehr gutes Aquarium sein könnte wenn ich passendere Pflanzen gewählt hätte.
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Grobbeldopp  25.11.2021, 04:52
@Achwasweissich
Das es da so eine strikte Trennung zwischen "richtigem" Aquarium udn Aquascape gibt war mir nicht bewusst, bin eben doch noch sehr neu in der Richtung unterwegs.

Das Aquascaping ist eine relativ neue Sache. Ich hatte schon Aquarien bevor es das gab und habe die gesamte Entwicklung erlebt.

Das Aquascaping beeinflusst heute andere Bereiche mit Ideen, und es ist vollkommen legitim. Ich mag das Aquascaping, aber es ist eben eine Kunstform. Es hat ein ganz anderes Ziel als Tierhaltung.

Und das kollidiert eben manchmal ein bisschen.

Und zwar wie folgt:

Im Aquascaping, entsprechend der Abstammung von der japanischen Gartenkunst, spielt Freiraum eine große Rolle in der Gestaltung. Ein klarer und ruhiger Gesamteindruck. Harmonisch, ohne dass sich ein Element in den Vordergrund drängt. Das führt wie beim Bonsai dazu, dass Miniaturisierung ein Bestandteil davon ist. Ein gutes Kompliment für ein 25 l Aquascape ist: Das sieht aus wie 100 Liter.

Pflanzen oder größere Gegenstände, die den Raum scharf unterteilen und damit eben strukturieren und durch Unterteilen nutzbarer machen statt öffnen und kürzer machen sind aber bei Fischaquarien oft sehr sinnvolll.

Dadurch ist es leider so, dass die Mindestgrößen für Becken im Aquascaping bei manchen Fischarten nicht genügend sind, weil die Scapes so wenig grobe untertrennende Strukturen haben- alles übersichtlich und miniaturisiert und viel offener Raum- und als Scherenbewegung dagegen - tendieren Aquascaper aber wegen der Stromkosten und des Pflegeaufwands zu viel kleineren Becken als Wohnzimmeraquarianer.

Dadurch entsteht dieser Disconnect.

In "fischhaltungsorientierten/tierhaltungsorientierten" Kreisen wie hier Aquarium Forum sind aquascapes als Becken absolute Ausnahme- nicht weil sie schlechter sind oder verteufelt sind- sondern weil kaum jemand ein riesiges Aquascape unterhalten will um darin dann bestimmte Fische zu halten. Das macht einfach keinen Sinn. Aquascapes sind keine effektiven Fischaquarien, sondern wunderschöne Gartenkunstwerke.

... und Aquascaping ist die Kunst des Einrichtens und Erhaltens dieser Kunstwerke. Das klappt beim ersten Versuch nie, und m so mehr macht es beim Aquascaping Sinn nacheinander zum Lernen kleine Becken aufzusetzen statt große. Weil es ist wie ein Kunsthandwerk. niemand kann das sofort.

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Achwasweissich 
Fragesteller
 25.11.2021, 12:43
@Grobbeldopp

Ich hab mal noch 2 Bilder ergänzt was mir von der Richtung her echt gut gefällt. Grade dei Kombi Stein (Grauwackesteinbruch vor der Haustür^^), Wurzeln und Pflanzen mit etwas Luft dazwischen hat was.
Wobei die Schwimmpflanzen auch was haben... Ist alles noch in der Ideensuchphase ;)

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Grobbeldopp  26.11.2021, 04:28
@Achwasweissich
Grade dei Kombi Stein (Grauwackesteinbruch vor der Haustür^^), Wurzeln und Pflanzen mit etwas Luft dazwischen hat was.

Das ist klassisch Aquascaping oder zumindest Naturaquarium (die Vorstufe des Aquascapings; siehe Becken von Takashi Amano).

Beide Becken sind Aquascapes von ungefähr 100 Liter, mit vielen Pflanzenarten. Beide Becken sind noch nicht sehr alt und solche Becken muss man von den Pflanzen her gut pflegen, gut beleuchten und C02 düngen.

Becken 1 ist mit den roten Neons gut besetzt da nicht sehr offen, Becken 2 ist sehr offen und ich glaube es sind Paracheirodon innesi "gold" drin. Da das Becken so offen ist wäre in 2 tendenziell vielleicht Trigonostigma espei oder eine andere normalerweise etwas höher schwimmende Freiwasserfischart ne gute Idee.

Denkst du dir würde die Gestaltung und die Pflanzengärtnerei eher mehr Spaß machen/am Herzen liegen als die Lebewesen beobachten? Dann würde ich sagen versuch ein gutes Aquascape von ~ 96-125 Litern zu machen, dann setzt du Garnelen und einen passenden Schwarmfisch ein (je nachdem wie offen).

Aber dann würde ich auch wirklich nicht an Technik und Planung sparen und mich hauptsächlich im Aquascaping Bereich informieren Flowgrow vielleicht gibt es aktivere Foren. ICH kenne mich damit nicht aus.

Willst du etwas was "sicherer" funktioniert und eher hauptsächlich um die Lebewesen sich dreht dann würd ich ein etwas größeres Becken nehmen mit low tech und vielleicht etwas spannenderen Tieren als roten Neons. Da würde ich z.B. Panzerwelse (Corydoras) sehr empfehlen. Wobei dann wieder eine bestimmte Einrichtung sinnvoll wäre die sich nicht 100% mit den low tech Dschungeln unten deckt.

...und dann vielleicht als Zweitprojekt noch ein kleineres Scape daneben.

Nur so als Vergleich ein paar Becken, die einfach zu realisieren sind aber auch nicht anspruchsvoll gestaltet sind. Sowas geht mit Standard-Sets, wenig Pflege, kein Können im Steine setzen.

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Man kann natürlich auch versuchen ein recht schönes Aquascaping-Hard set zu machen und es trotzdem dann anspruchslos und basaler bepflanzen.

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Nein, gar nicht easy!

Die Aquaristik kann ein wunderbares Hobby sein - aber das ist nicht so einfach, wie es aussieht und manch Beginner sich das vorstellt.

Ganz wichtig wäre es, wenn du dir erst einmal mind. 1 oder 2 Bücher "Aquaristik für Anfänger" gründlich durchlesen würdest.

Damit ein AQ so ein wunderschöner Hingucker wird und ein passender Lebensraum für Fische, braucht es mehr als, als ein AQ einzurichten, Wasser rein, Pflanzen und Tiere rein. Ein AQ ist ein hochsensibles biologisches System, bei dem viele Faktoren voneinander abhängig sind, aufeinander aufbauen, miteinander im Einklang sein müssen.

Sonst hat man schnell eine grüne, übelriechende Brühe mit vergammelnden Pflanzen, einer Algenpest und kranken und sterbenden Fischen.

Ganz wichtig ist, dass ein neues AQ mind. 3 Wochen einlaufen muss (OHNE Tiere!) - denn eher ist es gar nicht möglich, dass sich die wichtigen nützlichen Bakterien bilden, die die anfallenden hochgiftigen Stoffe in ungiftige Pflanzennahrung umbauen.

Es dauert ungefähr 1 Woche, bis eine Wasserbelastung stattfindet. Dann erst bilden sich die Nitrosomonas, die Ammoniak (hochgiftig) in Nitrit oxidieren - auch das dauert ca. 1 Wochen. Und erst wenn der Nitrit hoch ansteigt (ebenfalls hochgiftig für Fische), dann bilden sich die Nitrobacter, die dieses Nitrit in Nitrat (= ungiftige Pflanzennahrung) umwandeln.

Dann sollte man dringend in Erfahrung bringen, mit welchen Werten das Wasser aus der Leitung kommt - Gesamthärte, Karbonathärte, PH-Wert. Denn nach diesen Werten (und natürlich der Größe des Aquariums) muss man die möglichen Fische aussuchen. Und nach diesen richtet sich auch die erforderliche Einrichtung. Manche Fische brauchen einen Sandboden, andere eine starke Bepflanzung oder viel freien Schwimmraum, manche brauchen Holz und/oder Höhlen .....

Natürlich kann man auch nicht alle Fischarten miteinander vergesellschaften, manche darf man auch nur als Pärchen halten, andere brauchen unbedingt eine größere Gruppe.

Auch die vor dir angedachten Roten Neon stellen große Ansprüche an ihren Pfleger. Das Aquarium muss mindestens eine Kantenlänge von 80 (besser 100) cm aufweisen. Die größte Herausforderung ist die Herstellung des weichen, sauren Wassers, das diese Fische brauchen um lange gesund zu leben - und nicht nur wenige Wochen. So ein Wasser kommt nirgendwo aus der Wasserleitung, dazu braucht man einen Vollentsalzer oder eine Osmoseanlage. Für Anfänger absolut überfordernd.

Auch die Auswahl des Aquariums und der gesamten Technik ist ganz wichtig. Die preisgünstigen Komplettsets sind meist auch nur "preiswert" - die Filter taugen nichts, die Beleuchtung auch nicht. Und so kann man sich noch so anstrengen, es wird so niemals ein wunderschönes, funktionierendes Aquarium werden.

Wenn den Platz und das Geld hat, der sollte mindestens mit einem 80 cm AQ (100 l) beginnen - so ein Aquarium verzeiht die ersten Pflegefehler besser als ein übliches 60 cm AQ (54 l).

Viele Informationen also, die du dir beschaffen muss. Und viel Zeit, die du brauchst, um dich verantwortungsvoll in die Thematik einzuarbeiten.


Achwasweissich 
Fragesteller
 23.11.2021, 20:31

Ich kenn die beiden, die das Wasserhäuschen haben, da kann ich tagesaktuell die Wasserwerte vom Leitungswasser bekommen (es ist praktisch kalkfrei, Härte 0,4 und das Einzige war über der Norm liegt ist Eisen).
Wie gesagt, 125l war mein Minimum, ich habe eine Wand und die ist langweilig, daher der Gedanke da ein ausreichend großes Aquarium zu parken ;)
Fische stehen als "vielleicht mal irgendwann, mal sehen" auf dem zettel, erstmal nur Pflanzen, sehen, ob es läuft, Schnecken, immernoch sehen, Fische nur wenn mein Mann zu doll quengelt und erst wenn der Rest klappt.

Auf jeden Fall werd ich noch Bücher und Seiten wälzen bevor ich irgendetwas "hinrichte" weil ich keinen Plan hab. Mein Schwager hatte jahrelang ein AQ und grade eins mit Meerwasser, der hilft mir auch wenns soweit ist. Nur möchte ich mir die ganz dummen Fragen halt sparen^^

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125l oder doch das Doppelte?

Woah, warum denn so groß, wenn fürs Erste überhaupt kein Besatz rein soll? 🤔

Was anderes wäre es, wenn du in naher Zukunft Besatz einsetzen willst, aber außer eventuell Neons ist ja nichts geplant, was ich so gelesen habe.

Es ist ja oft was dabei in nem Set, taugt das oder muss es so ne teure Leuchte sein?

Achte einfach darauf, dass eindeutig dortsteht, dass es Pflanzenwuchs-Licht ist. Aber im Allgemeinen empfehle ich immernoch einen sonnigen Platz für dein Aquarium. Mit Sonne wachsen die Pflanzen halt immernoch am besten.

Pflanzen, in Vitro bestellen oder doch Zooladen?

Ich habe gute Erfahrungen mit beiden (außer, dass die in Vitro Pflanzen ausgelaufen sind und mein Paket durchgematscht war).

Würde aber dennoch den Gang in den Zooladen empfehlen. Dann siehst du die Pflanzen mal real.

Untergrund: Erde, Granulat, Steinchen, alle haben ihre Fans alle haben Nachteile.

Im Grunde kannst du nehmen, was du willst. Du musst halt die Nährstoffzufuhr individuell je nach Untergrund regulieren.

Bei Granulat wirst du weniger düngen müssen, als bei Steinchen.


Achwasweissich 
Fragesteller
 23.11.2021, 20:12

Ich hab imer helesen das es einfacher ist wenns größer ist^^

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sccangel09  23.11.2021, 20:17
@Achwasweissich

Ja das stimmt schon in gewisser Weise, aber 125l für nur Pflanzen ist halt fast schon eine Verschwendung 😅

Aber im Grunde ist es auch egal, wenn du eh nur Pflanzen willst.

Wenn die Wssserwerte nicht so stabil sind, wie in einem großen Aquarium, dann hast du keine Fische, denen das schaden zufügen könnte 😅

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UnterhaltungNRW  23.11.2021, 20:24
@Achwasweissich

Das kann ich nur bestätigen. 200 l, ein guter Aussenfilter, auf den Rat der Aquaristik Fachleute hören. Kauf dir was an Literatur.

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Achwasweissich 
Fragesteller
 23.11.2021, 20:20

Tageslicht ist vorhanden , Sonne im Sommer (grade im Sommer!) nicht, im Winter kurz vor Sonnenuntergang im November. Ist halt im Keller wo ich auch hause^^

Hab gehört (von Beaknnten mit Aquarium) das man aus dem Zooladen neben den Pflanzen immer noch Überraschungsgäste mitbringt die dann auch ma den halben Besatz fressen um dann zu krepieren (jetzt frag mich aber nicht was sie hatten, ich weß nur von Schnecken und irgendwelchen Barscheiern die geschlüpft sind)

Düngen ist einfacher als Nährstoffe rausholen denk ich jatzt ma ganz naiv?

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Für paar Schnecken geht auch ein 30l Becken. Pflanzen hol ich mir immer von Privatleuten, Ebay Kleinanzeigen usw weils einfach günstiger und auf örtliches Leitungswasser eingewöhnt ist. Als Bodengrund(wenn eh nichts gründelndes bzw sandkauendes drin ist) nehm ich normalerweise ne Schicht feinen Sand und darüber ne Schicht gröberen, ungefärbten Kies.

btw Neonsalmler ≠ geringer Platzbedarf, die hält man in Schwärmen ab 20 Tiere aufwärts.


Achwasweissich 
Fragesteller
 23.11.2021, 20:33

Ja, so ein kleines Dingsi sieht aber doof aus, von daher - es darf schon auch Fläche gemacht werden!

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