Angst vor Präsentation in der Schule?

11 Antworten

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Hallo liebe Johanna,

ich möchte Dir versichern: Mit dem Problem der Schüchternheit stehst Du nicht allein da! Du musst aber nicht so bleiben, weil Du eine ganze Menge dagegen tun kannst.

Zunächst einmal: Mit Deiner Lehrerin zu sprechen, finde ich keine schlechte Idee. Sage ihr, wie extrem Deine Angst vor der Präsentation ist. Wenn sie Verständnis für Deine Lage hat, könnte sie Dir vielleicht eine andere Aufgabe geben. Damit ist das Problem Deiner Schüchternheit aber nicht beseitigt. Was könntest Du konkret tun?

Grundsätzlich ist es so, dass man oft mehr erreichen und verändern kann, als man glaubt. Auch wenn Du noch verhältnismäßig jung bist und Du Dir nicht viel zutraust, kannst Du möglicherweise Kräfte in Dir wecken, die Dich wirklich nach vorn bringen und Dir helfen können, Deine Gedanken und Gefühle in eine andere Richtung zu lenken.

Was sind das für Kräfte, die in Dir und eigentlich auch in jedem anderen Menschen stecken? Ich denke da hauptsächlich an zwei Dinge: Dein Wille und Deine Gedanken. Beide stehen in enger Beziehung zueinander, denn durch Deinen Willen kannst Du Deine Gedanken ganz bewusst so steuern, dass sie letztendlich auch Deine Gefühle in eine positive Richtung beeinflussen.

Viele sind sich darüber aber gar nicht im klaren. Sie lassen sich so dahintreiben und warten darauf, dass jemand kommt und ihnen hilft. Es ist natürlich schön, wenn jemand da ist, der einen unterstützt und bei dem man seine Sorgen abladen kann. Doch nicht immer hat man einen lieben und verständnisvollen Menschen an seiner Seite. Das heißt aber nicht, dass man dann verloren wäre!

Was ist also zu tun? Erst einmal ist es wichtig, dass Du verstehst, wie Du Deinen Willen und Deine Gedanken richtig kontrollieren und einsetzen kannst. Dein Wille ist wie das Lenkrad bei einem Auto, mit dem Du in die eine und auch in die andere Richtung steuern kannst.

Frage Dich einmal: "Habe ich das Steuer tatsächlich fest in der Hand und lenke meine Gedanken, oder lasse ich mich umgekehrt von meinen Gefühlen und Gedanken steuern?"

Vielen geht es so, dass ihnen gar nicht bewusst ist, dass sie schon längst die Kontrolle verloren haben. Daher fühlen sie sich hilflos und hoffen, dass irgendwann jemand kommt, der sie aus ihrer Lage befreit. Dabei vergessen sie, dass sie selbst dazu durchaus in der Lage sind!

Sei Dir auch bewusst, dass Du in Wirklichkeit keine schwache Person bist, sondern über eine ganze Menge an innerer Kraft verfügst! Setzte zum Beispiel Deinen Willen so ein, dass Du negative Gedanken, die Du Dir evtl. immer wieder über Dich machst, vertreibst und durch positive Gedanken ersetzt.

Und wenn Du irgend etwas an Dir hasst, dann frage Dich: "Was kann ich tun, um es zu ändern oder zu verbessern?" Sollte das nicht möglich sein, dann finde Dich erst einmal damit ab und rede Dir vor allem nicht ein, dass Du nichts wert bist!

Lerne Dich so zu akzeptieren, wie Du bist und Dich selbst zu mögen. Tu Dir öfter mal etwas Gutes und sei zu Dir selbst so, wie zu einem guten Freund! Und noch etwas: Erwarte niemals Perfektion von Dir und verzeih Dir selbst, wenn Du hier und da Fehler machst. Fehler zu machen ist menschlich, und andere machen ebenso Fehler wie Du!

Bestimmt kennst Du den Satz, der in der Bibel steht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" (Matthäus 22:39). Ist Dir aufgefallen, dass hier steht, dass man auch sich selbst lieben sollte?

Natürlich heißt dass nicht, dass man nur an sich denken sollte. Nein, es geht darum, ausgeglichen zu sein. Denke daran: Nicht nur die anderen sind wichtig, sondern auch Du!

Diejenigen, die kein oder nur wenig Selbstvertrauen haben, haben einfach vergessen, sich selbst zu sehen! Doch das kann man lernen! Vergiss bitte nicht: Du bist es wert, geliebt zu werden, und es gibt ganz sicher eine ganze Menge Gutes, das in Dir steckt! Du hast es wahrscheinlich nur noch nicht entdeckt!

Und was noch wichtig ist: Niemand schafft es, von heute auf morgen ein ganz anderer Mensch zu werden. Du wirst besonders am Anfang immer wieder merken, dass Deine alten Denkmuster hoch kommen und der Eindruck entstehen könnte, Du seist nicht viel weiter gekommen. Doch lasse Dich von Rückschlägen nicht entmutigen, sondern arbeite weiter an Dir! Im Laufe der Zeit wirst Du feststellen, dass Du Dich in eine positive Richtung entwickelt hast.

Und wenn Du an Gott glaubst, dann denke daran, dass er Dich sieht und dass Du ihm wichtig bist! Es gibt viele Stellen in der Bibel, die das sehr schön zeigen. Ein Beispiel ist ein Schreiber der Bibel, der König David. In einem Gebet sagte er einmal: „Du hast mich durchforscht und du kennst mich. Du weißt, wann ich mich setze und wann ich aufstehe. Aus der Ferne erkennst du meine Gedanken“ (Psalm 139:1,2).

Denke einmal kurz darüber nach! David schreibt, dass Gott ihn durchforscht habe und ihn genau kenne. Hätte Gott das getan, wenn er sich für diesen Mann nicht interessiert hätte? Und dann spricht er zum Schluss davon, dass Gott seine Gedanken kenne. Sind das nicht alles Beweise, dass Gott Anteil an unserem Leben nimmt und wir ihm nicht egal sind?

Ich wünsche Dir, dass Dir der eine oder andere Tipp etwas weiterhilft!

LG Philipp

Philipp59  20.10.2023, 13:26

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Also an sich natürlich mit der Lehrerin darüber sprechen, wenn es bei dir so extrem ist.

Was mich allerdings wundert: Habt ihr in den Jahren vorher nie Präsentationen halten müssen? Denn zumindest ich muss seit der 5. Klasse jedes Jahr mindestens 2 Referate halten und die sind eben auch dazu da, dass man sich an das sprechen vor großen Mengen gewöhnt...

Johanna2oo4 
Fragesteller
 11.10.2023, 12:05

Naja wir mussten halt immer nur in Gruppen Präsentationen machen und da kann man sich halt leichter zurückziehen. Ich habe vielleicht mal 2 oder 3 Minuten geredet, aber mehr halt nicht und ich wusste halt auch, dass meine Gruppe ja noch da ist😬

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Wenn das unerträgliche Ängste sind bekommst du auch Tavor von deinem Arzt verschrieben. Bevor du da stehst und kein Wort sagen kannst, heiße wirst etc ist das wohl die bessere Wahl.

An sich hilft es auch davor mit dem Lehrer zu sprechen, dass man damit Probleme hat und sie Rücksicht drauf nehmen soll.

Sag es den Lehrern vorher. Dann können sie dir vielleicht noch individuelle Tipps geben ind dich auch währendessen noch etwas unterstützen. Und am besten, so mache ich es immer, vorher bewusst atmen. Klingt jetzt wie so ein richtig alltäglicher Tipp, aber es hilft wirklich. Dann bist du ruhiger. Und schaue vielleicht eine Freundin von dir an, statt die ganze Klasse, und stelle dir vor, dass du es nir ihr präsentierst

Es gibt nur wenige Menschen, die ohne Probleme von Anfang an Bock auf Präsentationen vor vielen Menschen haben. Lampenfieber ist ganz normal und zeigt, das mit dir alles in Ordnung ist. Du hast vielleicht nur mehr Angst als andere. Versetze dich mal in die situation wenn du dein Zuhörer wärst. Du wärst bestimmt verdammt imponiert, wie du dich der Angst stellst und würdest niemals lachen oder anderes.
Nur Übung hilft da. Schade, dass deine lehrer(innen) das nicht gefördert haben.