Angst vor Determinismus

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Das Problem mit dem Determinismus und seinem Conterpart, der Freiheit ist die polare Denkweise, das entweder oder. Nur ist die Welt nicht so. Gott sei dank. Schon der alte Parmenides (ca. 500 v.Chr.) wird von seiner Göttin belehrt, dass die Menschen gern in den Trugschluss verfallen, vieles nur in sich ausschließenden Extremen zu sehen, was eigentlich ein kontinuierliches Ganzes ist. Es gibt kein Schwarz/Weiß: Bei genauerem Hinsehen erkennen wir ineinander fließende Prozesse. Es gibt keine totale, absolute Freiheit, diese Verabsolutierung eines Begriffs, die ihn von der Beschreibung einer Wirklichkeit trennt. Genausowenig gibt es das unentrinnbare Uhrwerk, in dem der Mensch nur noch ein Rädchen ist. Als Teil der Natur und von Gesellschaften sind wir in Regeln und Notwendigkeiten eingebunden und haben dennoch darin relative Freiheiten der Entscheidung. Das ist das Kernanliegen von Epikur, dass wir uns als Individuen in diesen Eingebundenheiten möglichst viel authentisches Selbstsein bewahren. Notwendigkeiten akzepieren, damit umgehen lernen und sich dabei und darüber hinaus möglichst viel individuelle Freiheit bewahren, das ist wahre Lebenskunst. Dieses Spiel ist die ständige Herausforderung des Lebens an unsere Kreativität und Lebenskraft. Denke immer daran: Wer sich selbst als Pfannkuchen ausgibt, wird auch als solcher gefressen. Also hüpf aus der Pfanne!

Eigentlich sollte es ja doch alles gut sein, wenn es vorherbestimmt ist. So sollte es keine Überraschungen mehr geben. Natürlich ist das auch ganz schön langweilig. Außerdem trägst Du ja dann auch keinerlei Verantwortung, wenn nur passiert, was schon vorher festgelegt worden ist.

Ichwillswiss538  04.11.2023, 17:15

Nein das fände ich nicht gut, weil das würde heißen, dass der Mörder nicht anders kann als Morden und die Putzfrau nicht anders als ihren Putzjob machen und der Proffessor nichts anderes aös lehren.

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ich glaube nicht daran, aber ich glaub es spielt keine Rolle ob wir daran glauben oder nicht, denn auch wenn du daran glaubst weißt du ja nicht was vorbestimmt ist und weißt von daher auch nicht was zukünftlich passieren wird.

Ich verstehe nicht wieso der Gedanke bei dir Angst auslöst, selbst wenn alles tatsächlich determiniert wäre, was ist dein Problem damit?

Ich kann dich beruhigen, es ist nicht determiniert. Schon allein der objektive Zufall der Quantenmechanik verhindert das.

TheStone  18.05.2015, 00:36

Auf Zufall ist der persönliche Einfluss allerdings genau so nicht vorhanden wie auf eine Berechenbarkeit.

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ThorbenHailer  18.05.2015, 23:14
@TheStone

Das stimmt. Aber der freie Wille des Menschen hat im Quanten-Zenon-Phänomen seine physikalische Grundlage. Dadurch dass das Bewusstsein einerseits mit den materiellen Zuständen des Gehirns verknüpft ist und andererseits die Zustandsänderungen laufend überprüfen kann, hat das Bewusstsein einen Einfluss auf das Selbst.

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AGPym  12.06.2015, 16:28
@ThorbenHailer

Deine Interpretation des 'objektiven Zufalls' ist keineswegs so ausgemacht wie Du es darstellst. Sicher ist bisher nur, dass man es momentan nicht voraussagen kann. Bewiesen ist die "Unvorhersagbarkeit" aber keinesfalls.

Sagte nicht mal jemand Schlaues:

Wer behauptet die Quantenmechanik verstanden zu haben, hat sie nicht verstanden.

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