Anfänger der Japanischen Sprache will Japanologie studieren?
Hallo Leute,
ich will später nach meinem Abiturabschluss Japanologie Studieren, weil ich mich sehr für das Land und die Sprache interessiere. Ich bin erst 15 geworden und wollte mir jetzt schonmal Gedanken machen was ich später mal machen will. Denn einerseits suche ich mir auch eine Motivation mehr für die Schule zu lernen und andrerseits hat mein älterer Bruder mir Empfohlen mal mir Gedanken zu machen.
Ich lerne momentan ab und zu mit einer sprach App (Busuu) Japanisch und würde jetzt täglich 15-20 min weiterhin tun. Denkt ihr das reicht für die Vorbereitung auf das Studium? Das ist auch einer meiner Fragen, wie weit man mit der Sprache sein sollte wenn man mit dem Studium anfängt.
Meine andere Frage ist: Zu was ich überhaupt fähig sein muss um es überhaupt später weit zu bringen zum Thema Japanologie. Ich interessiere mich zwar für Japan, bin würde ich sagen ein halbwegs schneller Lerner was Fremdsprachen angeht ( English, Spanisch, bisschen Vietnamesisch) und in Geschichte gut bei den Themen die mich interessieren. Was muss man gut beherrschen?
Ich würde mich wirklich sehr über eine nützliche Antwort freuen. Und falls ihr selber Erfahrung bezüglich zum Thema habt, könnt ihr mir ruhig alles dazu erzählen :) Ich bin offen für alles!!
6 Antworten
Ich selbst habe Japanologie nicht studiert, und zwar aus dem Grund, dass ich Japan mag. Mag wie ein Widerspruch klingen, aber sich wissenschaftlich mit einem Thema auseinander setzen heißt nun einmal, sich kritisch damit zu beschäftigen, und ich wollte Japan immer nur (soweit es geht) genießen. Wenn du dir die Studieninhalte von Japanologie einmal anschaust... da ist eine Menge Zeug dabei, das für mich selbst jetzt, als in Japan lebender Ausländer, keine Rolle für mein Leben spielt. Wer sich genau dafür interessiert, der sollte Japanologie dann natürlich unbedingt studieren, aber den Leuten, die sich aus Spaß an der Freude für Japan interessieren und ggf. einen wie auch immer gearteten Aufenthalt im Land ins Auge fassen, empfehle ich das nicht unbedingt. Letzteren empfehle ich vor allem, die Sprache zu lernen, und das kann man in jedem Studiengang (sofern die Universität überhaupt Japanisch hat), und das kann man übrigens auch schon vorher (ich habe mit 14 zum Beispiel einen Volkshochschulkurs angefangen). Wenn du nicht gerade soetwas mit Medizin oder Jura studierst, kannst du auch in jedem Studiengang zum Beispiel ein Austauschsemester in Japan machen (wiederum natürlich nur, wenn die Hochschule überhaupt eine Kooperation mit Japan hat). Ich habe schon viele Deutsche in Japan kennengelernt, die aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und Berufen kamen.
Zu deiner eigentlichen Frage: Für Japanologie gibt es keine Anforderungen an Vorkenntnisse bei Japanisch selbst. Allerdings wird ein Nachweis sehr guter Englischkenntnisse verlangt. Genaueres zu Anforderungen findest du immer auf der Homepage der Hochschule, deshalb empfehle ich dir, dir mal alle Hochschulen mit Japanologie im Internet anzugucken (so viele sind‘s ja nicht).
Normalerweise empfehle ich in deinem Alter auch immer ein Schüleraustauschjahr in Japan, leider hat Corona den Schüleraustausch ja aber gekillt :/ Vielleicht gibt es 2022 ja wieder die Möglichkeit, das käme dann für dich vielleicht noch in Frage.
Danke schön, und ich wollte eigentlich noch dazuschreiben, dass es trotzdem sinnvoll ist, im Voraus wenigstens die Kana schon einmal zu lernen, wenn man ein Japanologie-Studium ins Auge fasst. Je mehr Vorkenntnisse man mitbringt, desto besser kann man im Studium mit Vollgas darauf aufbauen.
Also ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu. Ich habe nämlich Japanologie studiert und den Bachelor gemacht. Ich arbeite jetzt als Marketing Managerin in einem japanischen Unternehmen. Ich habe meine Stelle über eine Recruitingfirma gefunden, die speziell auf japanische Firmen ausgelegt ist. Meinem Arbeitgeber war das wichtigste, dass ich mich mit der japanischen Kultur auskenne. Ein gewisses Verständnis für die japanische Mentalität mitbringe. Das wars! Ich bin keine gelernte Marketing Managerin, ich werde hier sozusagen angelernt - und das finde ich wirklich klasse. Gerade über diese Vermittlungsfirmen stehen uns Geisteswissenschaftlern neue Türen offen. In Japan ist das übrigens ganz gängig. Irgendetwas zu studieren, aber beruflich etwas völlig anderes zu machen weil man im Unternehmen angelernt wird. Viele meiner Kommilitonen sind den gleichen Weg wie ich gegangen. Also lass dich nicht verunsichern und zieh es einfach durch, wenn deine Leidenschaft für Japan groß ist. Ich bin absolut glücklich jetzt, habe meinen Traumjob und bin in einer tollen Firma, in der ich viel auf japanisch kommunizieren kann. Btw: Sprachkenntnisse waren für meinen Job übrigens gar keine Voraussetzung, mein Chef wollte einfach die Möglichkeit, dass man mit ihm zumindest auf Japanisch etwas plauschen kann. Und ich kenne einige, die nicht ganz so begabt im Sprachunterricht waren und eine Anstellung in einem japanischen Unternehmen gefunden haben. Liebe Grüße :)
Hallo, danke für deinen motivierenden Kommentar! Wie schwer war es ein Job bei der Firma zu finden? Ich höre immer das es sehr schwer sein soll da was zu finden.
Also im November war ich mit dem Studium bzw. mit meinen Kursen fertig, im Dezember kam dann ganz schnell schon das Jobangebot rein. Ich habe mich aber schon im Sommer bei der Firma registriert, aber da war ich halt sowieso noch nicht fertig. Wenn es gut läuft geht es schnell, ich kenne aber auch Leute aus meinem Jahrgang die länger gesucht haben. Im letzten Jahr war das sicherlich auch Corona geschuldet muss dazu gesagt werden... Verkauf dich gut, gehe selbstbewusst an die Jobsuche ran und sammle Auslandserfahrung während deines Studiums. Überlege, welche Richtung dich beruflich interessieren könnte und nutze auch die Zeit während des Studiums vielleicht für Praktika oder kleine Weiterbildungen. Kommt immer gut an. Ich z.B. bringe ein bisschen Erfahrung im Social Media und Marketing mit, weil ich mir während des Studiums ein Kleingewerbe als Fotografin aufgebaut habe. Wäre bei einer deutschen Firma nichts wert, da es a. nur ein Kleingewerbe ist und b. ich mir alles selbst beigebracht und daher keine Zertifikate und Zeugnisse darüber habe. Die Japaner fanden es aber generell sehr beeindruckend und ich konnte damit punkten. Aber wie gesagt, sogar ohne weitere Erfahrungen hat man über die Recruiter gute Chancen.
So Kommentare wie "mit Japanologie kannst du Taxifahrer in Japan werden" werden immer wieder kommen, wenn du Leute fragst, ob es Sinn macht Japanologie zu studieren. Du brauchst eine harte Schale, vor allem werden die meisten solcher Sprüche von deinen Freunden oder deiner Familie kommen. Ich habe das immer belächelt, und jetzt sagt natürlich auch niemand mehr was. Ich schreibe das weil ich noch weiß, wie viele Leute sich gerade in den ersten Semestern davon haben runterziehen lassen. Nicht schön. Auch ich hatte meine Höhen und Tiefen, wichtig ist einfach, dass man sich durch nichts davon abbringen lässt und einfach sein Bestes gibt. Der Weg mag steinig sein, aber bist du wirklich mit vollem Elan dabei und wirfst nach einem Misserfolg nicht sofort die Flinte ins Korn, bin ich mir zu 100% sicher, dass du einen Job finden wirst. Wirklich.
Dankeschön richtig richtig schön sowas zu hören. Ich werd mein bestes geben!
du solltest dir nicht nur Gedanken machen, was du mal nach der Schulzeit beruflich machen willst, sondern im Fall Studium auch dran denken, was du mit dem Studium anfangen kannst. Japanologie ist da nichts was dir viele Türen öffnen wird und zeitgleich gibt es viele die diese wenigen Türen nutzen wollen
Aber Japan interessiert mich sehr. Hab ich also keine andere Wahl laut dir und einfach mir was anderes raussuchen? Klingt leider nicht so erfreudig
Da hast du mich grundlegend falsch verstanden.
Ich sage dir nur mach dir Gedanken was du mit dem Studium anfangen kannst. Es bringt dir nichts etwas zu studieren, wenn du in dem Bereich keinen Job findest. Eine Kombination, wie dir schon angeraten wurde, Informatik und Japanologie würde dir in Japan diverse Türen öffnen die suchen immer ITler.
Ansonsten nur weil man sich für Japan interessiert muss man nicht gleich Japanologie studieren. Da kann man auch nen Sprachkurs machen und dann dort einen oder mehrere längere Urlaube verbringen. Ich z.B. wandere in ein paar Jahren dort hin aus, ganz simpel weil die Altersversorgung in Japan um Meilen besser ist als hier
also um genauer zu sein. Gibt es eine andere bessere Alternative um was in Richtung Japan zu studieren was mehr Türen bietet?
Bitte den neuen Komentar ignorieren hab deinen neuen Komentar nicht gesehen😅 Danke für deine nette und informative antwort ich werd mir mal Gedanken machen.
Mit Japanologie kannst du Taxi fahren. In Japan.
Es sei denn, du beherrscht die Sprache besser als ein Einwohner Japans, und kannst Dolmetscher werden.
Japanologie kannst du als Nebenstudium belegen. Mach eventuell was in Richtung Politik, und dann ab in die Japanische Botschaft.
Mit Japanologie kannst du Taxi fahren. In Japan.
Wohl kaum, denn dazu ist ein spezieller Führerschein notwendig, den man erst nach einigen Jahren Fahrpraxis (anzunehmen in Japan) machen kann. Darüberhinaus gibt es kein normales Arbeitsvisum, was eine solche Tätigkeit erlauben würde.
Wer ernsthaft als Japanologe arbeiten will, der sollte auch ernsthaft mit seinem Arbeitsgegenstand umgehen. Dass das mit Apps und ner Viertel Stunde Einsatz am Tag eher nicht gegeben ist, sollte jemand, der von sich behauptet sprachbegabt zu sein, doch eigentlich wissen, oder?
Überleg dir erstmal, ob dich Fach und Sprache tatsächlich so sehr interessieren. So, wie du hier schreibst, scheint das eher nicht der Fall zu sein und dann sag ich dir bereits voraus, dass du das erste Semester so nicht bestehen wirst (wie etwa 70-80% der Erstsemester im Fach Japanologie).
Du hast mich grundlegend falsch verstanden. Ich bin erst 15 du kannst nicht erwarten das ich jetzt schon stundenlang japanisch durchlerne. Deswegen war meine Frage auch wie weit ich mit der Sprache denn sein muss bis zum Studium. Damit ich mich dementsprechend darauf vorbereiten kann und mein Lernplan darauf anpassen kann. Ich habe nichts davon gesagt das ich Sprachbegabt sei. Ich bin nur etwas schnell in Vokabeln lernen, das ist was anderes als „begabt“ zu sein. Außerdem lerne ich FÜR DEN ANFANG doch nur mit einer App für 20 min. Alles komnt doch mit seiner Zeit? Anstatt meine Lernart zu bezweifeln und mir sagen das ich deswegen das Erstsemester nicht schaffen werde, hättest du mir ja sagen können, wie ich es schaffen werde. Und mir ein paar Hilfreiche Tipps geben.
Auch solche Kommentare sind leider normal. Ich muss sagen dass ich es ganz toll finde, dass du mit 15 schon anfängst zu lernen. Können MÜSSEN tust du für das Studium erstmal nichts, du kannst von Grund auf anfangen. Wenn du aber schon gut was kannst besteht die Möglichkeit, dass du in den Sprachkursen ein Fachsemester überspringen kannst, so war es jedenfalls bei uns. Ich persönlich habe auch mit 16 (oder so?) in der Volkshochschule einen Japanischkurs besucht... Als das Studium begonnen hat konnte ich dann zumindest die Kana flüssig lesen und auch die ersten Kanji/Vokabeln und Grammatikpunkte. Du erleichterst dir den Anfang definitiv, aber es geht auch so.
Die hilfreichen Tipps habe ich gegeben:
- Wenn man schon so sehr darauf aus ist Japanologie zu studieren, warum beschäftigt man sich dann nicht damit? Ein Interesse für das Fach kann man deiner Frage nicht entnehmen.
- Eine Sprache lernt man nicht über eine App; erst recht nicht, wenn diese gar nicht daraufhin spezialisiert ist (z.B. busuu). Wer mit einer Sprache sein Geld verdienen will, der muss das schon ernst nehmen; gerade in den ersten Lernjahren. Es gibt VHS-Kurse, private Schulen und Lehrer; mittlerweile auch alles online. Das kann man auch mit 15 schon machen und da hat man mit 15 auch genug Zeit zu. Wer sich so davor sträubt mit anderen zu kommunizieren, der muss keine neue Sprache lernen.
Und der Rest realistische Einschätzung. ; ) Mit ‚Du schaffst das.‘ ist niemandem geholfen, wo doch abzusehen ist, dass du und andere es mit einer solchen Einstellung eben nicht schaffen werden.
Ich habe auch nicht einfach nur "Du schaffst das." geschrieben sondern in mehreren Kommentaren meine Erfahrung geschildert. Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen realistischer und pessimistischer Einschätzung, und genau darauf beziehe ich mich.
Du erzählst einfach nur BS und merkst es nicht mal. Dadurch das Japan wie die meisten Asiatischen Sprachen Schriftzeichen heavy ist, ist einer der besten Schritte Lern-Apps zu nutzen. Es ist egal ob man sich 5000 Karteikarten erstellt oder sie in der App abarbeiten. Es gilt nur als Vorbereitung aber auch als Übung nebenbei.
Japanologie ist ein Feld wo die Meinung und Erfahrung andere wichtig ist. Wie auch bei jeden Studienfach. Man kann meist nur Recherche betreiben weil gerade diese Art von Foren der Bereich ist wo du meist eine Antwort von jemanden bekommst, der auch Ahnung vom Feld hat.
Aber du hast recht, man muss realistisch bleiben. Es gibt viele die Japanologie studieren und man nimmt eher den Englischen Native Speaker als die irgendeinen Deutschen.
Danke genau so eine Antwort wollte ich hören..!