Anerkennung als Hausfrau und Mutter

12 Antworten

Wir haben den Haushalt und die Pflege der Kinder immer gemeinsam gemacht, wobei ihr natürlich die Hauptlast blieb, sie allerdings furchtbar gekränkt gewesen wäre, wenn ich sie nicht in meine Arbeit mit einbezogen hätte. So entstand eine gegenseitige Achtung und Wertschätzung.

Dein Problem ist, dass Du Dich selbst und Deine Arbeit gering schätzt. Das ist ja allgemein zur Ansicht geworden. Wenn ich sehe, dass Frauen auf die Barrikaden gehen, weil man daran denkt Müttern, die mehr für ihre Kinder da sein wollen eine Betreuungsprämie zu geben, dann zeigt das, wohin wir uns entwickeln und ich schäme mich für solche Frauen, die für mich keine Frauen mehr sind, sondern Gebärmaschinen in einer Berufswelt.

Früher hatte die Hausfrau einen Stellenwert. Sie war zuständig für das Innere der Familie, der Mann für das Äußere. Durch die vielen Hilfsmittel hat die Hausfrau natürlich mehr Zeit und bekommt dadurch ein schlechtes Gewissen, dass sie versucht durch Mehrarbeit zu kompensieren. Also ich habe bei uns Staub gesaugt und beim Bügeln war ich am Automat und sie hat die schwierigen Sachen gemacht mit dem Bügeleisen. Ich habe nie ein Hemd richtig bügeln können. Einkaufen waren wir meist gemeinsam. Wenn sie gekocht hat - sie konnte ausgezeichnet kochen - rief sie mich am Schluss und ich habe noch abgeschmeckt. Ich hatte das Händchen der Sache noch den letzten Pfiff zu geben. In diesen Zeiten konnten wir uns auch gut über die ganzen Dinge des Alltags unterhalten. Da ich das Büro im Hause hatte, brachte sie mir auch die Kinder zum Füttern und Wickeln. Das war alles eingespielt. Zu Elternabenden gingen wir meist gemeinsam.

Ein Haushalt macht meist weniger Arbeit, wenn alle ein wenig zusammenhalten. Dann braucht man auch nicht so viel zu putzen. Es ist dumm zu denken, ich bin die Hausfrau, ich muss das alles tun. Wenn Du sehen willst, wie man es nicht macht, dann schau Dir die Familien im Fernsehen an. Besonders z.B. "My Superhero-Family". Versuche alles so einzurichten, dass Du möglichst wenig Arbeit und möglichst viel Freizeit hast. Und das hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern mit Schlauheit. Denn Du bleibst auch länger schön und hast mehr Zeit für andere wesentliche Dinge. Am schlimmsten sind die Denkgefängnisse in die unsere Kinder immer früher gesperrt werden und die vielen Verpflichtungen, die ein marodes Bildungssystem nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern aufbürdet, weil man da wenig gegen tun kann. Aber alles andere, solltest Du ruhiger angehen. - Lass Dir eine Kur verschreiben und erhole Dich mal richtig und dann bekommst Du Abstand und kannst alles neu betrachten. Aber lass Dir - vor allem von Dir selbst - nicht einreden, Du seist wertlos, nur weil Du Dich nicht in in einen äußeren Arbeitsprozess einbinden lässt. Nicht ohne Grund betrachten gute Vorgesetzte vor der Einstellung auch den Ehepartner und die Beziehung zu ihm. Wenn man außergewöhnliche Persönlichkeiten sieht, sollte man auch immer den Partner im Hintergrund mit betrachten. Schiller schreibt es sehr schön in seinem "Lied von der Glocke": Denn wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten. Da gibt es einen guten Klang."

EvaDu 
Fragesteller
 01.10.2012, 21:10

Deine Antwort ist mir heute sehr durch den Kopf gegangen wegen der Geringschätzung...da ist sicher was dran...werde weiter drüber nachdenken und fühlen. Danke für die liebe Antwort...hat mir gut getan

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Hallochen, du solltest dir freie Zeit in dein Zeitmanagement einbauen, in der du nur etwas tust was dir Spaß macht und gut tut. Sport ist als Ausgleich zum stressigen Alltag immer gut.

Sicher weisst du aber am besten was dir gut tun könnte.

Dann wäre es sicher auch nicht verkehrt wenn du mit deinem Mann einmal etwas ohne Kinder unternimmst. Das kann ein Spaziergang am Abend sein - also muss nicht immer mit Geldausgeben zu tun haben.

Gespräche sind immer wieder wichtig. DU solltest sagen, dass es dir weh tut und du dich schlecht fühlst, weil die die Anerkennung fehlt.

Oftmals sind unsere Männer nur ein wenig gedankenlos und auch ein wenig überfordert.

Alles Gute und viel Kraft für dich

Sagst du deinem Mann ganz direkt, dass du gerne Anerkennung für deine Arbeit im Haushalt hättest?

Stichwort Gefühle: Rosenberg (Autor des Buches "Gewaltfreie Kommunikation" ist der Meinung, dass etwas kein Gefühl ist, wenn das Wort im betreffenden Satz vorkommt: "Ich habe das Gefühl, dass"

Versuche es doch mal mit:

"Ich würde mich über eine kleine Geste von dir freuen, anhand derer ich merke, dass du meine Arbeit im Haus wahrnimmst"

Wenn du weißt, wie die Geste aussehen soll, kannst du das ja sagen.

Dreckig ist für mich ein relativer Begriff: was für den einen noch okay ist, geht für den anderen gar nicht mehr.

Ich persönlich muss mir selbst meine Anerkennung geben, denn ich bin alleine mit meinem Kind. Dafür habe ich den Vorteil, dass ich mich nicht mehr mit einem Mann sowie dessen Mutter abgeben muss, für die ich ja nie sauber genug war und zu wenige Regeln hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Danke das du mich daran erinnerst. Muss meiner auch mal wieder sagen, wie stark sie das alles macht. Vergese ich auch manchmal. Wird wirklich hin und wieder zur Selbstverständlichkeit. Andererseits, harte Arbeit gibt es ja auch im Job und dafür gibt es meistens auch keine Anerkennung.

Australis  29.09.2012, 21:38

Das war auch gerade mein Gedanke, Männer werden ja genauso auch immer wieder vernachlässigt. Ob die Hausarbeit härter als seine Arbeit ist oder nicht will ich garnicht beurteilen, aber evtl wünscht er sich genauso auch Anerkennung für das was er leistet. Ich habe auch schon gelesen das Männer durch Kinder natürlich sowieso für die Partnerin gerne dann "unwichtiger" werden, bzw weniger Beachtung erhalten, vllt ist er mit seiner Situation ja auch nicht ganz zufrieden. Ich will hier jetzt nicht sagen du hast keine Anerkennung verdient, das hat jeder Mensch der etwas für andere Leistet... aber vllt hilft es dir ja irgendwie wenn du dich in seine Situation versetzt.

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EvaDu 
Fragesteller
 29.09.2012, 21:42
@Australis

also klar muss man im Job hart arbeiten keine Frage...aber es gibt ein paar kleine Unterschiede...man ist nicht permament fremdbestimmt z.B. und man hat Feierabend...und Nachtruhe...das fehlt zumindest mir als Mama ... diese 24h Bereitschaft für alle finde ich schon anstregend...Aber schön wenn ich auch ein paar Männer zum Nachdenken angeregt habe (wenn auch nicht meinen seufz) ;-)

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Australis  29.09.2012, 21:46
@EvaDu

Als Hausfrau hat man es natürlich nicht einfach, aber dafür musst du manchmal nur in Bereitschaft sein, ein Job bedeutet ja im Grunde eine dauer Belastung ... wobei ich ja auch nicht weiss was dein Mann Beruflich macht, gibt ja auch angenehmere Jobs ... ich glaube nur er hätte vllt auch gerne etwas Anerkennung, und evtl wäre es ja möglich das ihr euch gegenseitig mal bewusst macht was der andere für die Familie leistet. Ih könnte mir denken, dass er auch eher bereit ist über deine Situation nachzudenken, wenn er selber das Gefühl hat beachtet und verstanden zu werden.

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EvaDu 
Fragesteller
 29.09.2012, 21:55
@Australis

Wir sind gerade beide in keiner guten Situation...Er muss ab Montag spontan einen neuen Job machen ohne dass er eine Auswahl hatte und mit größerer Verantwortung und mehr Reisen (ich höhre ihm jeden Abend zu was gerade alles so los ist und wie sich die Leute fühlen bei der Umstrukturieren etc. und versuche ihn wirklich komplett zu entlasten) jedoch ist unser Sohn gerade echt sehr anstregend mit 1,5. Ich kann ihn nicht aus den Augen lassen ständig klettert er wo hoch (da bin ich schon erstaunlich entspannt das macht er echt gut und sicher) aber er lässt sich auch mal rückwärts von Sofa fallen oder so oder sprüht sich Deo in den Mund ... er ist wie der Blitz und fordert mich echt heraus... und dazu haben wir ja noch ein zweites Kind was Aufmerkamkeit braucht und "das bißchen Haushalt" und keine Großeltern etc. zur gelegntlichen Entlastung... Ist also für uns beide gerade schwierig...naja...

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liberopensatore  29.09.2012, 21:59
@EvaDu

Ist doch schonmal klasse, wenn ihr euch täglich austauscht. Ein klares Zeichen für einen funktionierende Partnerschaft. Jetzt raffst dich einfach auf und sagst ihm das einfach so, wie du es hier geschildert hast. Vielleicht ist er noch gar nie auf den Gedanken gekommen, dass dir das fehlt und vor allem, dass du dich so erschöpft fühlst. Würde mir meine das sagen, wäre sofort ein Urlaub angesagt, um mitzuhelfen und die Frau mal ausspannen zu lassen oder eben um gleich weg zu fahren.

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Hallo EvaDu.Lob und Anerkennung bekomm ich auf jeden Fall von meiner ganzen Familie.Das was eine Hausfrau leistet sollte auf jedenfall anerkannt werden.Wenn du mit deinem Mann schon darüber gesprochen hast und er trotztdem nicht reagiert dann solltest du dir überlegen ob du nicht mal eine Kur für dich beantragst in der du dich erholen kannst und dein Mann mal merkt was es heißt einen Haushalt zu führen da wird er merken was er an dir hat. Ich finde es so schade das so mancher Mann die Arbeit seiner Frau nicht honoriert und es als eine Selbstverständlichkeit ansieht.Es gibt auch viele Männer die im Haushalt tatkräftig mithelfen so ist es auch bei mir.Ich glaube nicht das du dich selbst motivieren mußt denn du machst ja eh schon alles ,überleg dir das mit der Auszeit vielleicht verändert sich dann etwas und wenn es nur kleine Schritte sind Kopf hoch