Wichtige Eigenschaften eines Vaters

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Dann möchte ich Dir als Vater von fünf eigenen Kindern und Mensch, der sehr viel mit Kindern zu tun hatte ein paar Tipps geben:

Zunächst vergiss, dass Du keinen Vater hattest. Das Schlimmste, was Du tun kannst ist, Fehler vermeiden zu wollen und das Gegenteil von dem erreichen zu wollen, was Dir widerfahren ist. Mein Vater war ein vielseitiger Mensch, aber von Kindererziehung hatte er nicht die geringste Ahnung. Ich bin daran nicht verzweifelt sondern sagte mir immer wieder: Vergiss es nichts, damit du später Kinder besser verstehen kannst.

Einen Vater zu haben, der sich so auf sein Kind freut, wie Du, ist schon ein großes Geschenk. Nun denke daran, dass zum Vater auch die Mutter gehört und noch viele andere Menschen. Erdrückt das Kind nicht mit Eurer Liebe und Fürsorge. Kinder sind robust und vertragen viel. Irgendwann werdet ihr auch die Unterschiede erkennen, wie ein Säugling schreit. Man muss nicht jedes Mal rennen. Oft trainiert es nur die Lungen.

Beteilige Dich daran, Deinen Sohn zu versorgen. Also Windeln wechseln und die Flasche geben solltest Du so gut können wie seine Mutter. Unsere ersten vier kamen im Abstand von zwei Jahren, Die letzten beiden sogar auf den Tag genau. In dieser Zeit lebten wir halt einen Meter höher. Damit meine ich: Wenig Dinge, die sehr wertvoll sind und was gefährlich ist einfach außer Reichweite aufstellen. Lass seinem normalen Entdeckerdrang freien Lauf. Wenn in den Steckdosen Kindersicherungen sind und ihr einen Meter höher lebt, was kann ihm dann passieren?

Und erwarte keine zu schnelle Entwicklung. Die Eisenbahn brauchst Du also noch nicht zu kaufen. Lass ihm Zeit mit dem Laufen lernen oder dem sauber werden. Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. In die Leistungsgesellschaft kommt er noch früh genug. Mein Ältester hat ziemlich spät mit Sprechen begonnen. Irgendwie hatten wir verstanden was er wollte. Einmal nicht und da war sein erstes Wort, verdrießlich: Milch.

Für mich war jedes meiner Kinder eine reife Seele, die sich entschlossen hat in meine Familie geboren zu werden. Mit dieser Achtung bin ich ihnen begegnet. Verbote habe ich immer erklärt. Wünsche habe ich versucht zu erfüllen, nach Möglichkeit unter Mithilfe des Kindes. Und wenn das nicht ging versuchte ich mit ihm eine Ersatzlösung zu finden oder versuchte ihm zu erklären, weshalb nicht. Ein Trotzalter, wie es angeblich bei jedem Kind vorkommt, kenne ich bei meinen Kindern nicht.

Versuche ihm mit Achtung zu begegnen, aber dennoch nicht mehr als ein Vierteljahr älter zu sein. Höre ihm zu, wenn er etwas zu sagen hat. Sei ein Kamerad, bei dem er sicher sein kann, dass seine Geheimnisse gewahrt bleiben. Weniger Geschenke kaufen als Dinge selbst machen, möglichst so, dass er mithelfen kann. Und lasst euch niemals gegeneinander ausspielen. Wenn die Mutter etwas gesagt hat, dann gilt das. Und umgekehrt genauso. Man kann höchstens versuchen mit dem Elternteil gemeinsam mit dem Kind zu reden um vielleicht eine andere Lösung zu finden. Aber nur mit dem Einverständnis des Anderen.

Und zum Schluss noch ein Schreiben, dass ich für einen Vater aufgesetzt habe, der von seinem Kind getrennt war und Schwierigkeiten hatte Kontakt zu ihm aufzubauen. Möge es für Dich zusätzliche Inspiration sein:

Du, ich sitze hier und schreibe an Dich. Und ich denke dabei, was ich so gerne mit Dir tun möchte.

Ich möchte mit Dir einen Drachen bauen und ihn im Wind fliegen lassen. Ich möchte mit Dir barfuß durch Gras gehen. Ich möchte mit Dir den Sonnenaufgang bewundern und den Sonnenuntergang. Ich möchte Dir zuhören, wenn Du mir von deiner Welt erzählst, von Deinen großen und von Deinen kleinen Problemen. Ohne Dich kritisieren zu wollen. Ich möchte Dir von meiner Welt erzählen, von meinen Problemen und von meinen Freuden. Ich möchte mit Dir etwas ganz Freches tun, worüber alle lachen können. Oder mit Dir eine Nachtwanderung machen. Ich möchte, dass Du immer fühlst, wie lieb ich Dich habe, wo immer Du auch bist, was immer Du auch tust.

Enki40  22.01.2013, 11:37

Danke für Dein Lob. Und ganz viel Freude mit Deiner Familie.

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ToffeCaramel  23.01.2013, 14:01
@Enki40

Eine Superantwort.

Das alles ist auch als Mutter wichtig und JEDER werdende Elternteil sollte es lesen und auch die, die schon Kinder haben.

David, sei einfach für dein Kind da und zeige ihm immer, dass du ihn lieb hast (auch wenn er Mist gebaut hat) Das wichtigste für die Kinder ist, sich geliebt zu fühlen. Das heißt nicht, alles gut zu finden , was das Kind macht, aber auch wenn man Schimpfen muss, soll das Kind nicht als Ablehnung seiner Person, sondern nur als Rüge für das Verhalten begreifen.

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Enki40  23.01.2013, 15:09
@ToffeCaramel

Danke ToffeCaramel für Deinen Kommentar. Solange es Eltern mit dieser Einstellung gibt ist mir um die Entwicklung unserer Kinder - trotz aller Fehler unseres Schulsystems - nicht bange.

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Vater werden ist nicht schwer. Es zu sein, jedoch viel mehr.

Sei, wie du bist. Denn alles andere durchschauen Kinder sofort und führt nur unnötig zur Verunsicherung. Liebe, Aufmerksamkeit und wohlwollende Gelassenheit, auch wenn etwas nicht gelingt, oder mal gründlich daneben geht.

Nach den vielen guten Ratschlägen hier habe ich noch einen hinzuzufügen. Vergiß die Mutter nicht. Denn das Verhalten deines Sohnes wird Maßgeblich vom Verhältnis der Eltern zueinander und miteinander geprägt. Hilf der Mama, unterstütze sie, wo immer du kannst und trau dich auch mal selbst, dir helfen zu lassen. Denn letztlich geht es nur um eins: Geborgenheit innerhalb der Familie.

Die anderen Dinge, kommen von allein und vor allem viel Spaß.

Hallo David668,

ich finde es super das du dir so viele Gedanken machst. Das wichtigste für ein Kind bei seinen Eltern egal ob Mutter oder Vater ist: es muss dir bedingungslos vertrauen können. Erschüttere nie das Urvertrauen eines Kindes in seine Eltern. Lüg es nicht aus, wähle den schweren Weg, auch wenn eine kleine Lüge leichter ist. Es muss das Gefühl haben das du immer für es da bist. Liebe es so wie es ist und versuch nicht Schwächen zu ändern, verbiege es nicht sondern hilf ihm mit seinen Schwächen klar zu kommen. Nimm es in den Arm und zeig ihm wie sehr du es liebst. Mach deinem Kind klar (lass es das fühlen) das du es immer lieb hast, auch wenn es mal etwas falsch gemacht hat oder sich falsch/böse verhalten hat. Setze klare Regeln und sei unbedingt konsequent. Angedrohte Strafen müssen bei Fehlverhalten auch folgen sonst machst du dich unglaubwürdig. Schlage es nicht, sei ruhig und sanft, aber bestimmend. Hilf deinem Kind seinen Weg ins Leben zu finden nach seinen Vorstellungen, nicht nach dem was du für gut befindest. Warne es vor allen Gefahren des Lebens und erzähl ihm von den vielen Freunden die man erleben kann. Dann wird es ein gesundes, selbstbewusstes, strakes Menschenkind. Ein Säugling braucht nur deine Zeit, deine Liebe und deine Wärme, sowie ganz viel Geduld. Wenn du mal unsicher bist (so wie alle Eltern) höre auf deinen Instinkt, er wird der den richtigen Weg weisen. Sprich mit der Mutter des Kindes und findet eine gemeinsame Linie für die Erziehung, es ist wichtig für ein Kind das die Eltern sich einig sind.

Ich weiß nicht ob es dir hilft denn ich bin kein Vater, aber ich habe einen Vater (Überraschung^^) und weiß was ich an ihm so schätze: Er unternimmt regelmässig was mit mir (ski fahren, zu nem eishockey Spiel gehen, etc.). Ich kann mit ihm blödeln und spass machen. Hört sich zwar iwie blöd an, aber trotzdem ist er auch sehr konsequent und auch streng, was ich gut finde. Ich sehe es an einigen Klassenkammeraden, dass man es ohne "Erziehung" nicht zu so viel bringt... So das muss erst mal reichen von meiner Seite ^^ Finger brutzel

Hallo,

also was mir immer wichtig war ist Geduld! (weiß du bestimmt schon längst) aber ich meine dass man sein Kind zu nichts drängt! (klar müssen Regeln ausgemacht werden und so, aber man soll sein Kind auch mal machen lassen, und wenn es ne halbe Stunde für sein Puzzle braucht.... dann lass ihm ne halbe Stunde zeit!!) :)

Vertrauen... versuch von Anfang an ein gutes Vertrauen auf zu bauen... denn das macht es dir später leichter deinen, dann jugendlichen, Sohn zu verstehen! :) Auch später wird er dann öfter zu dir kommen wenn er Probleme hat..

Respekt... nicht beschimpfen.. mich haben damals Sachen wie "halt die Schnauze" ziemlich verletzt.. auch wenn sie aus der Wut heraus gesagt wurden.. Ich verlor Stück für Stück den Respekt.. Was auch wichtig ist, ist dass man mit entscheiden darf.. also das nicht über jemanden entschieden wird (außer in Gefahrensituationen natürlich, dass man auch einfach mal fragt: "wie siehst du das? was denkst du?")

sich entschuldigen können.. ist mir persönlich ganz wichtig, wenn man was falsch gemacht hat, sollte man sich auch dafür entschuldigen können. Meiner Meinung nach wird so auch das Vertrauen und der Respekt auf beiden Seiten gestärkt!

Härte... und damit meine ich nicht, wenn er was falsch macht dann mach ihn zur Sau! Ich meine, dass du ihm bei bringen sollst was er machen darf (also Gesellschaftliche Werte und Normen) Das wird meiner Meinung nach viel zu oft vernachlässigt.. Ihm auch mal sagen, dass sein Verhalten nicht richtig war und dies auch begründen!! Niemals eine Bestrafung vergeben ohne eine Begründung oder eine zu harte Strafe vergeben!

Loben... wenn man etwas gut macht, dann sollte man dafür auch Lob bekommen. Dass stärkt das Selbstvertrauen und regt das Kind dazu an weiter zu machen, auch mal neues auszuprobieren..

Hoffe du konntest damit jetzt irgendetwas anfangen.. :) Sind jetzt teilweise nicht direkt Eigenschaften, aber mir ist sowas immer wichtig gewesen.. :)