An Lehramt studierende, was ist eure Motivation Lehrer werden zu wollen?
Das ganze ist auf alle Lehrertypen bezogen. Mein Punkt ist folgender:
Man studiert ja etwas für das man sich begeistern kann (sollte man zumindest), und das was man an der Uni lernt ist ist ja vielfach teifgründiger als alles was man in der Schule je macht.
Jetzt lernt man an der Uni richtig coole Dinge, wird in einem Themengebiet "richtig gut". Warum sollte man dann wieder zurück an eine Schule wollen, wo man Leute unterrichtet die 1. Zum großen Teil einfach kein Bock haben und lieber Fortnite spielen, und 2. Man absolutes Grundlagenwissen vermitteln muss.
Ich selbst studiere Wirtschaftsinformatik jetzt im 3. Semester und kann mich sehr für den Informatik Teil begeistern. Ich finde zB generative Programmierung sehr spannend, davon wird an in der Schule aber nie was mitbekommen.
Ich habe nichts gegen Lehre, ich mache selbst ein Tutorium & habe auch sehr viel spaß daran, nur ich könnte mich seitdem ich an der Uni bin NIE mehr damit anfreunden pupertierenden 8 klässlern Grundlagenwissen zu vermitteln.
Und dann kommen noch weitere negative Aspekte dazu; Die Arbeitsbelastung für Lehrer ist sehr hoch, und wenn man keine Verbeamtung bekommt & nur Angestellter Lehrer ist, wird man für das was man leistet und seinen Bildungsabschluss förmlich ausgebeutet.
Und dann kommt in den MINT Fächern noch dazu, dass man in der Privatwirtschaft mit dem Gehalt einsteigt was ein Lehrer maximal bekommen kann, und nach einiger Zeit mindestens das doppelte, eher das 3 fache verdient.
Für mich klingt der Lehrer Beruf extrem unattraktiv, also was ist die Motivation diesen machen zu wollen?
2 Antworten
Meine Gründe Lehramt zu studieren? Definitiv nicht mein Studium, das schreckt eigentlich eher ab.
Aber ich liebe es ...
- ... meine Fächer (Französisch & Spanisch) zu vermitteln und den noch so kleinen Fortschritt zu sehen
- ... meine Kultur mit den Kids zu teilen, auch wenn ich weiß, dass sich nur 20% ansatzweise dafür interessieren
- ... denen die bock haben, die möglichkeit zu geben, in neue Kulturen/Welten einzutauchen
- ... den Kids die Stabilität & Routine geben, die ihnen vielleicht woanders fehlt
- ... die Chance zu haben es besser zu machen als meine Sprachenlehrer
- ... dass ich MIR treu geblieben bin und mache, was MIR Spaß macht und Freude bereitet, auch wenn der "Markt" dafür vielleicht nicht optimal ist.
Im Grunde hat ja jeder so seine eigene Motivation dahinter. Für MICH ist es der Weg, den ich gehen will und alles andere ist egal.
Einige mögliche Motivationen könnten sein:
- Eine Leidenschaft für das Fach, das man unterrichten möchte
- Der Wunsch, anderen Menschen etwas beizubringen und ihnen dabei zu helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen
- Der Wunsch, einen positiven Einfluss auf die nächste Generation zu haben
- Der Wunsch, eine sinnvolle und erfüllende Karriere zu haben
- Der Wunsch, einen Beruf zu haben, in dem man viel Zeit mit Schülern verbringen und ihre Entwicklung beobachten kann
Bei Punkt 1 & 2 fände ich Lehre an einer Hochschule attraktiver da man dort kein Grundlagenwissen vermittelt & auch anderen Menschen etwas beibringen kann. Sonst kann ich die Punkte verstehen.