An kinderlose Paare: Warum habt ihr keine Kinder?
Hallo Community,
eine provokante Frage, welche man in der Gesellschaft so kaum stellen darf, da es fast schon ein Tabuthema ist darüber zu sprechen, deswegen mache ich es hier. Besonders Frauen werden ja schon fast stigmatisiert für eine kinderlose Ehe/Beziehung (jede 5. Frau). Bei Männern ist es komischerweise ok, bzw. wird man garn nicht erst gefragt.
Warum habt ihr keine Kinder bekommen?
Auf die Frage komme ich (m,28) auch, weil ich natürlich auch Paare, Freunde, Arbeitskollegen beobachte, die seit Jahren Kinder haben und speziell Arbeitskollegen im alter von 35 bis 15 hört man immer wieder, die Zeit vor den Kindern ist die schönste im Leben und bei einer 43-jährigen Kollegin mit 3 Kindern hört man deutlich dass sie ihr frühes Leben vermisst. Ein 45-jähriger Arbeitskollege bekommt jetzt unerwartet Zwillinge und man hörte sehr deutlich die Schadenfreude der 43-jährigen durch die Blume. Auch der frische Vater ist nicht wirklich begeistert über sein doppeltes Glück, er meinte nur stumpf auf die Glückwünsche: "ich rate euch nur, immer schön verhüten..."
Ich finde es auch problematisch, dass man künftigen Eltern falsche Erwartungen mit an die Hand gibt: "Kinder sind das größte Glück was einem passieren kann"; "Kinder sind der Sinn des eigenen Lebens"... Wenn Eltern mit diesen Erwartungen in das Elternsein reingehen, können sie nur enttäuscht werden. Zum einen durch die hohe Erwartungshaltung ggü. der Kinder zur Erfüllung der eigenen Leere und zum anderen des eigenen Lebenssinns. Man muss seine eigenen Bedürfnisse erstmal über die nächsten Jahre hintenanstellen, da kommt man nicht drumherum.
Auch eine Versorgung im Alter ist keines Falls gewährleistet, da Kinder irgendwann selbst Kinder haben können, wegziehen oder auswandern.
Klar gibt's auch genügend Paare, die glücklich sind mit Kindern, ich gönne es ihnen von Herzen, doch durch die Schönrederei der Gesellschaft zwingt man schon fast Frauen dazu, Kinder zu bekommen, obwohl sie keine bekommen sollten, zum Leiden der späteren Kinder. In der Stadt mag vll. eine gewisse Akzeptanz für kinderlose Frauen schon vorhanden sein, doch hier auf dem Land liegt man noch ein paar Jahre zurück meines Erachtens.
Danke für's durchlesen, das Thema beschäftigt mich schon länger und mich würden eure Meinungen sehr interessieren wie ihr darüber denkt, bzw. warum ich euch für oder gegen Kinder entschieden habt und wie ihr nach vielen Jahren nun darüber denkt, ob ihr vll. was anderes gemacht hättet.
LG
10 Antworten
Mein Mann und ich wollen einfach keine Kinder, wir möchten unser Leben nicht aufgeben und ich möchte meinen Job behalten. Unsere beiden Vierbeiner halten uns genug auf Trab.
Aber ja, ich werde gerne schief angesehen wenn ich auf die Kinderfrage antworte. Die Leute sind immer schockiert, als hätte ich etwas verbrochen.
Und dann immer diese Sprüche von wegen „warte ab, das ändert sich noch“ usw. Als würden irgendwelche Leute mich besser kennen als ich mich selbst.
Hinzu kommen noch die körperlichen Risiken und Schäden die ich mir definitiv nicht antun will.
Wow, man setzt 8 Wochen nach der Geburt aus, so viel ist das jetzt auch nicht.
Kommt wohl doch auf den Job an, wenn der Job verlangt 24/7 durch die Welt zu reisen, sei es Sruardess oder im Managementbereich, dann wird das schwierig, wenn der man nicht gerade gewillt ist Hausmann zu werden. Von der Entwicklung der Kinder welche, überspitzt gesagt, vom Kreissaal direkt in die Kita wandern, möchte ich garnicht erst sprechen.
Warum respektierst du nicht einfach dass ich darauf keine Lust habe?
Wo ist das Problem an Krippenbetreuung? Das ist auch so ein typisch süddeutsches Problem.
Sorry, aber der Mensch lässt seinen Nachwuchs bereits seit Äonen betreuen, früher um zu jagen (ja, Frauen waren ebenfalls Jägerinnen), heute um anderen Dingen nachzugehen, das ist kein modernes Konzept.
Auch Stewardessen und Monteurinnen haben Kinder.
Wie gesagt, es gibt viele Gründe gegen Kinder, auch viele gute Gründe, aber das mit dem Job ist und bleibt eine wirklich blöde Ausrede oder zeugt von sehr viel Nichtwissen.
Ich sagte doch, es gibt verdammt viele GUTE Gründe, aber das mit dem Job ist keiner.
Für mich ist es einer.
Und trotzdem dreht sich (mindestens) die nächsten 18 Jahre alles um die Kinder. Nein danke.
Wie gesagt, es gibt viele Gründe gegen Kinder, auch viele gute Gründe, aber das mit dem Job ist und bleibt eine wirklich blöde Ausrede oder zeugt von sehr viel Nichtwissen.
Wieso muss es eine Ausrede sein? Als müsste es einen guten Grund geben fürs nichtkriegen. Es reicht doch einfach das man keine Böcke drauf hat.
Ich kenne genug, die sich keine Kita leisten können und welche sagen, bevor sie arbeiten gehen um die Kita zu bezahlen, (welche hier auch extrem teuer sein kann, auch so ein typisch süddeutsches Problem), dann bleibt man lieber daheim und kümmert sich selbst um das eigene Kind.
Ich habe eine Bekannte die in einer Kita arbeitet, die Kosten dort belaufen sich auf mtl. ca 500EUR. Find ich schon sehr teuer. Die Kinder dort sind aber fast alle Akademiker Kinder, die Leute haben alle genug Geld, verlangen viel, was Ernährung der Kinder angeht, Sprachförderung, etc.
Definitiv ist eben der Job das Problem, nämlich dass man das Geld benötigt um die Kita zu bezahlen, also kann man auch gleich beim Kind daheim bleiben.
Richtig, du kannst davon ausgehen, dass @Kugelflitz die Kohle dafür locker hat und blind in seiner Blase lebt in der es für ihn selbstverständlich ist, dass sich jeder in D ne teure Kita leisten kann.
Wäre aber ziemlich ignorant wenn man nicht außerhalb der eigenen Blase die Realität wahrnehmen kann..
Wie du siehst gibt es auch ignorante Menschen.
Naja, ich wohne auch in Süddeutschland und unsere Kita kostet für 6-7 Stunden Betreuung 180€ im Monat plus 35€ Essensgeld. Find ich jetzt ehrlich gesagt nicht so teuer und absolut bezahlbar. Außerdem gibts ja in Bayern vom 13. bis 36. Lebensmonat 100€ Krippengeld, wenn das Kind familienergänzend betreut wird.
Körperliche risiken und schäden wegen Kinder bekommen hat sie auch so
Nun ich (35m) bin aktuell Single, möchte aber auch keine Kinder. Bin denke ich einfach nicht der Mensch dafür und sehe mich nicht in so einer Rolle. Brauch neben den Beruf meinen Freiraum und meine Hobbies um meine Batterien aufzuladen, bin eher introvertiert. Für eine Familie da sein zu müssen würde mich da erdrücken und ich wäre wohl auch nicht die beste Person einen selbstbewussten jungen Erwachsenen zu formen.
Natürlich sind finanzielle Gedanken auch ein Part. Kinder sind teuer und wenn man welche hat, möchte man denen was bieten und es sich leisten könnten Zeit mit ihnen zu verbringen. Also bei mir wird es voraussichtlich nie Nachwuchs geben. Hätte ich die Zeit dafür, dann gäbe es wohl maximal einen Hund, ggf. zur Rente dann.
Nein, sehe keine Notwendigkeit für unnötige operative Eingriffe. Und das ich die Welt in 20 Jahren anders sehe als heute, möchte ich auch nicht ausschließen. Halte ich zwar für unwahrscheinlich aber wer weiß.
ich stelle mir nur vor, dass ich als mann ein problem damit hätte mein leben nicht selbst bestimmen zu können. man muss halt doch den partnerinnen sehr vertrauen.
Nun das gehört für mich eh zur Intimität dazu, ggf. nicht zur Tinder-Generation die 10 Jahre jünger ist. Davon ab kann man auch Verantwortung übernehmen und Kondome verwenden, als diese Verantwortung abzuschieben ala die Dame soll verhüten. Wenn man sich bzgl. der Lebensplanung einig ist gibt es natürlich auch noch die Pille danach etc.
Und ja, wenn wir so extreme Fantasiesituationen haben ala Löcher in Kondome piksen, sagen man verhütet aber tut es nicht, sorry aber wenn die Person einen böswillig als Samenspender missbraucht, dann würde es natürlich auch keinen Vaterschaftstest geben..
Bei Unfähigkeit beider bzw. entsprechenden Pech muss man eben Verantwortung übernehmen. Ob man ein Kind nun weg gibt, es behält, es gemeinsam aufzieht oder nicht oder gar über eine Abtreibung nachdenkt.
welche man in der Gesellschaft so kaum stellen darf, da es fast schon ein Tabuthema ist darüber zu sprechen,
Es ist eine sehr persönliche Frage und definitiv kein Small-Talk-Thema. Bei manchen klappt es einfach nicht, manche wollen nicht. So oder so finde ich es nicht in Ordnung, dass man Menschen (meist die Frauen, stimmt schon) danach fragt. Ich kann mich noch gut an einen 50. Geburtstag erinnern, wo mich der Vater des Feiernden (den ich kaum kannte), fragte, ob wir Kinder haben und auf mein "Nein" sagte "aber warum denn nicht? Wisst ihr nicht, wie's geht?", was ich so unverschämt fand, dass ich antwortete "Naja, ich opfere die immer bei Vollmond den Waldgöttern. Bis jetzt ist noch keines wieder gekommen.
Die Reaktion darauf kann man sich vielleicht vorstellen.
Ehrlicherweise muss ich aber dazusagen, dass ich zwischenzeitlich ein Kind bekommen habe, also eigentlich nicht mehr ganz die Zielgruppe deiner Frage darstelle.
Für mich persönlich kann ich sagen, dass sich wirklich sehr viel mit der Elternschaft geändert hat, aber das wusste ich vorher und hab mich darauf eingestellt. Viele Dinge haben sich auch als ganz anders, weniger schlimm oder krasser herausgestellt.
"aber warum denn nicht? Wisst ihr nicht, wie's geht?",
Um Gottes Willen.
Ich wäre ausgerastet
was ich so unverschämt fand, dass ich antwortete "Naja, ich opfere die immer bei Vollmond den Waldgöttern. Bis jetzt ist noch keines wieder gekommen.
Super Antwort ;)
Ich will mich einfach nicht durch Kinder einschränken lassen und sehe mich einfach nicht als Mutter, ich bin eher der Typ coole Tante^^
Also ich bekam keine Kinder, da ich das Leben in der Schule etc. hasste, hasste es weniger im Beruf aber mich nervte das Gequatsche über Schule, Kindergarten etc. von den Leuten. Da bekam ich einen dicken Hals.
Weiters nervten mich die Leute, die mir einfach Bilder ihrer Kinder zeigten, das waren total Fremde. Nur damit ich mir welche anschaffen soll und ihre Kinder bewundern soll....
Lebte mein Leben auf Reisen und im Job.
Die Leute verstehen einfach nicht, dass das Leben mit Kindern nicht für jeden geeignet ist! Also sollte man das respektieren..Ganz einfach!
„[...] und ich möchte meinen Job behalten.“
Es gibt ja wirklich viele, wirklich gute Argumente gegen Kinder, aber das ist und bleibt einfach unsinnig. Niemand muss seinen Job aufgeben, weil er Kinder bekommt.