An die Biker: Verhalten der Integralbremse
Hallo,
bei der Kurvenfahrt die hintere Bremse zu benutzen heißt, dass das Motorrad sich in die Kurve noch etwas reinzieht. Nutzung der Vorderbremse richtet sich die Maschine etwas weiter auf. Soweit geschnallt und okay. Aber wie verhält sich das bei der Integralbremse? Gleicht sich das aus?
4 Antworten
Die Integralbremse ist eine Sache für sich. :)
Ich selber bremse nie in Kurven rein, habe mir aber genau diese Frage auch schon gestellt. Meine CBR1100 hat das Dual-CBS von Honda, also auch ein Integralbremssystem. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Integralbremse erst ab einem bestimmten Druckpunkt wirklich spürbar die Bremskraft verteilt. Ich gehöre zu denen, die bei einer Integralbremse eigentlich nur vorne bremsen. Es sei denn, ich muss in einer Gefahrensituation wirklich mal voll den Anker schmeißen.
Es ist eine Sache der Verteilung. Bei der CBR1100 ist es zum Beispiel so, dass sie vorne 3 Bremskolben pro Scheibe hat. 2 für die Vorderradbremse und der dritte wird über die Hinterradbremse betätigt. Hinten hat sie zwei Kolben, von denen einer über die Vorderradbremse gesteuert wird. Somit ist die Verteilung also nicht 50:50.
Wenn du jetzt in eine Kurve reinfährst und hinten bremst, dann bremst du in der Regel nicht sooo stark, dass die Vorderradbremse spürbar mit greift. Daher verhält sie sich dabei auch fast wie eine Maschine ohne Integralbremse. So ist es zumindest bei meiner Maschine. Die Integralbremse soll, meiner Meinung nach, bei normalem Gebrauch schon noch das Gefühl vermitteln, dass man zwei Bremsen hat, die unabhängig voneinander arbeiten.
Wo das ganz allerdings spürbar wird, ist wenn du versuchst, das Hinterrad zum Blockieren zu bringen. Da merkst du wirklich, wie sie vorne eintaucht und das Hinterrad einfach nicht blockieren will. Genau so ist es, wenn du bei höheren Geschwindigkeiten nur vorne etwas härter abbremst. Da merkst du, dass sie trotzdem nicht anfängt zu schwänzeln, da sie hinten deutlich spürbar mitbremst.
die hintere bremse hat ja kaum bremsleistung, was technisch bedingt ist. ausserdem wird sie mit sicherheit bei integralbremsen maximal mit einem drittel last eingesetzt, jedenfalls deutlich weniger als die vordere. dadurch dürfte die hintere bremse das fahrverhalten kaum beeinflussen. die vordere dürfte das kurvenverhalten bestimmen.
zum bremsen mit dem hinterrad in kurven: zum in die kurveziehen kommt es eher weniger. dafür läuft man grosse gefahr das hinterrad zu überbremsen, so dass es blockiert und man abfliegt. in schräglage mit dem hinterrad zu bremsen, ist extrem leichtsinnig und risikoreich.
in schräglage bietet nur die vordere sicherheit beim bremsen, zumal heutzutage das aufstellmoment relativ schwach ausfällt (im vergleich zu den 70ern z.b.). die wahrscheinlichkeit, das vorderrad zu überbremsen, geht gegen null.
annokrat
Integralbremsen bremsen sowohl vorder als auch Hinterrad.
Meinen Beobachtungen nach beeinflusst die Hinterradbremse die Kurvenfahrt bei sachter Betätigung nicht spürbar, was die Schräglage betrifft. In der Kurve bremse ich maximal sachte mit der Hinterradbremse, oder Motorbremse.
Eine Integral-Fußbremsanlage wird also auch vorne bremsen und somit ein Aufstellen der Maschine in der Schräglage bewirken. Im Grenzbereich ist das seht schlecht!
Sollte sich wohl ausgleichen, obwohl es nicht die beste Idee ist, in Schräglage zu bremsen.