An alle Mütter: Was macht ihr mit euren bzw. was machen eure 5-jährigen Kinder nach der KITA?

12 Antworten

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Also ich bin zwar keine Mutter, aber Erzieherin. und leider erlebe ich fast täglich den Stress der Mütter (oder auch Väter) ihre Kinder fast täglich zu irgendwelchen Terminen fahren zu müssen... Ja nichts verpassen und am besten alle Förderbereiche abdecken... Manchmal denke ich, haben die Kinder auch noch Zeit für sich? Zum Spielen oder zum Selbst Dinge entdecken ( eben zum Beispiel auch die Lange Weile)? Damit meine ich nicht, dass man eine Kind stundenlang sich selbst überlassen soll, bis es sich endlich langweilt, auf keinen Fall! Aber heutzutage neigen die Eltern dazu, ihre Kinder mit Aktivitäten zu überhäufen bzw. zu überfordern... Z.B. Musikalische Früherziehung, Vorschule, Englisch, verschiedene Sportarten, Ballett, Tanzen... Ich denke, ein oder höchstens zwei feste Termine die Woche reichen völlig für eine fünfjahriges Kind. Schließlich möchte sich as Kind ja auch mal mit Freunden verabreden ( was sicherlich wichtiger ist als z.B. Englisch schon im Kindergarten lernen zu müssen). Bei uns im Kiga sind einige Kinder bis 17 uhr da und "müssen" dann noch zum Sport. Von Zeit für Verabredungen mit Freunden kann dann keine Rede mehr sein... Schade. Also meine Meinung ist, das Kind braucht nicht jeden nachmittag Bespaßung. Spazieren gehen, Spielplatzbesuche (kosenlos!) sind da ideal und an der frischen Luft.

Momo1965  27.09.2011, 17:20

Ein fettes DH für diese großartige Einstellung!

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Nordseefan  27.09.2011, 18:08
@Momo1965

Ja von mir auch. Kinder dürfen doch heute oft kein Kinder mehr sein. Weil das Lernen ja soooo wichtig ist das man einen guten Beruf bekommt. Und schon bei 5 jährigen wird oft gesagt, ja es muss lernen es soll ja mal Abitur machen. Furchtbar!

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leira  27.09.2011, 23:08
@Nordseefan

Genau!

Und in der ganzen Hektik wird vergessen, wie viel Kinder eigentlich erfahren und lernen und sich entwickeln, wenn sie "nur spielen".

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Foxxy33  28.09.2011, 10:40
@leira

DANKE! Wie schön, dass es noch solche Eltern gibt! Ich HOFFE, ich werde es bei meinen Kindern besser machen ( als andere Mütter, nicht besser als meine Eltern. Meine Mutter war nicht arbeiten, als ich Kind war und ich war nur von 9 bis 12 Uhr im Kiga und hab zuhause gegessen. Aber da hat sich leider - auch gesellschaftlich - viel geändert...) Wenn ich darüber nachdenke, was Kinder heute leisten müssen und wie häufig sie einfach funktionieren müssen... Furchtbar.

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Hallo, wenn man auf dem Land lebt, gibt es immer Beschäftigungsmöglichkeiten in der Natur, mit Tieren, auf dem Bolzplatz, im Stall, Budchen bauen und so. Aber im Winter ist man fast genauso "arm dran" wie in der Stadt. Aber Spielplatz ist immer angesagt. Schneemann bauen, Rodeln und so. Bei Schlechtwetter kann man Märchenstunde machen, Kuchen backen, Suchspiele veranstalten. Erst, wenn ein Kind selbst etwas für sich machen will, sollte man das auch machen lassen. Freunde zum Spielen einladen ist sowieso immer angesagt, fragt sich nur, was darf gespielt werden?!Draussen kein Problem, drinnen hat man dann ganz schnell ein wildes Chaos (Kissenschlacht und Co oder Mama's Schminkzeug ausprobieren). Trotzdem: ich möchte keine Minute davon vergessen. Meine Tochter ist Einzelkind, auf dem Land grossgeworden und selbst schon Mutter. Ihr Sohn ist dauernd mit Freunden unterwegs, spielt Fussball, oder die Bude wird auf den Kopf gestellt. Gg

Zoo sollte etwas Besonderes bleiben. Immerhin kostet es auch Geld. Die Kinder sollten lernen, dass sowas nicht immer geht. Abgesehen davon gehört der Nahraum bei Kindern dieses Alters zu ihrem Erfahrungsraum.

Einmal die Woche kann man etwas machen, was den Interessen entspricht- Bastelgruppe oder Musikfrüherziehung. Öfter ist nicht sinnvoll.

Kleine Ausflüge müssen nicht viel kosten- wie wärs mit Enten oder Ziegen füttern gehen?

Bewegung brauchen Kinder immer: Bei jedem Wind und Wetter hinaus, Spielplatz, Sandkiste, Wald zum Balancieren, einen Drachen steigen lassen - Äpfel mitnehmen und etwas zu Trinken.

Mal einen Freund einladen und mit dem Spielen- keine Sorge, die schicken dich dann schon weg, Erwachsene stören da nur. Aber darüber, ihre Pizza selbst zu belegen freuen sie sich und da biste willkommen, wenn dus vorbereitest.

Wer eine Bauecke hat, der muss sich auch über Regentage keine Gedanken machen.

Ein Bettkasten mit Kartons, Bastelpapieren, Knackfolie, Wattekugeln, Papprohren, Schaumstoff, Stoffresten, Wolle usw ist mehr wert als ein volles Technikkinderzimmer. Auch mal wechseln- wenn du einen großen Karton hast und anfängst ein Fenster auszuschneiden, wird dein Kind sich da seine Teddys hineinholen oder oben eine Decke drüberlegen oder sonstwas.

Ab und zu brauchts dich dann doch mal. Ein bischen Langeweile ertragen Kinder- das ist produktiv, dann müssen sie sich was einfallen lassen. Wenns zu viel wird, hilft das gute alte Gesellschaftsspiel: Tempo kleine Schnecke, Monsterkartenspiele, Clownwürfeln usw.

Um wieder ruhig zu werden, tauchen immer noch die guten alten Bücher.

Stell ab und zu auch mal ein kleines Experiment hin. Frag zB ob ein Papiertaschentuch im Glas so ins Abwaschwasser getaucht werden kann, dass das Papiertaschentuch trocken bleibt. Wenns gelingt, wird das Staunen groß sein und vielleicht eine kleine PLaymobilfigur in die Taucherglocke gesteckt.

2 Zusammengeklebte Plastikflaschen, wovon eine mit Wasser gefüllt ist, lassen kaum das Wasser nach unten. Anders aber, wenn du durch Drehen einen Wirbelsturm erzeugst.

Mit selbstgemachter Knete können Kinder sich auch lange beschäftigen.

Meine Oma hat mich früher ins Kochen auch mit einbezogen. Ich stand auf dem Hocker und habe ihre geschälten Kartoffeln so in den Topf geworfen, dass ein Plumsspringbrunnen entstand.

wallahalla  27.09.2011, 13:19

Bücher tauchen? lol. Ich konnte mich auch mit gekaufte Knete lange gut beschäftigen...

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guinan  27.09.2011, 13:25
@wallahalla

Das war verschrieben. Taugen wollte ich schreiben. Gekaufte Knete geht natürlich auch- wird nur eben teurer. Und für die ganz Kleinen muss es dann ja die Softknete sein, die nochmal teurer ist. Mit ostereierfarbe eingefärbter Mehlteig mit etwas Öl und Salz und Wasser tuts da auch.

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sachichnich  27.09.2011, 13:27

Einmal die Woche kann man etwas machen, was den Interessen entspricht- Bastelgruppe oder Musikfrüherziehung. Öfter ist nicht sinnvoll.

Ach ja ?! Ist das erwiesen?

Ich bin ja auch kein Fan von überladenen Kinder-Terminplänen, wenn es 2x pro Woche wird (z.B. einmal Sport und einmal Musik) dann finde ich das aber nicht so tragisch!

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guinan  27.09.2011, 13:33
@sachichnich

OK ja. Es ging mir um überlagerte Kinderterminpläne so nach dem Motto "Mittwochs darf ich spielen".

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Momo1965  27.09.2011, 17:26
@guinan

Unglaublich, wie an dieser tollen Antwort herum genörgelt wird. Es war doch wohl klar ersichtlich, was gemeint ist!

DH von mir... ganz ohne Nörgeln ;-) ... dafür mit um so mehr Anerkennung für einen sehr umfassenden Beitrag! :-)

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Ich bin zwar "nur" Oma und meine Enkel leben fast bei mir. Sie sind 1,5 bzw. 3,5 Jahre alt, aber nach der Kita gibts erstmal essen und dann gehen wir tatsächlich viel raus, mal spazieren, mal auf den Spielplatz und wenn die Kinder von der Kita sehr müde sind bleiben wir auch mal daheim und spielen hier. Lg

Spielplatz, Brett-/Kartenspiele oder aber wir spielen Kaufladen, mit der Holzeisenbahn etc.

Allerdings soll sie auch ab und zu alleine spielen (Einzelkind, daher muss ich sie dazu konsequent "wegschicken" bis sie anfängt allein zu spielen) und dann puzzled, malt oder bastelt sie oder spielt mit ihren Schleich-Pferden Pferdehof oder eben mit ihrer Puppe! Im Sommer geht sie natürlich auch viel in den Garten und spielt dort mit den Nachbarskindern.

Meine Kleine hat aber auch einige "kreative Spielsachen", wie Murmelbahn, Holz-Eisenbahn, etc. die sie alleine bespielen kann - sonst klappt das mit dem alleine spielen schlecht!

1x die Woche hat sie noch Ballett, 1x Reiten und seit neuestem 1x Schwimmkurs (temporär).