Altersdatierung Erde - wie sicher ist man sich?
Also ich meine jetzt hier nix mit 6k Jahren oder so, eine so junge Erde hätte ganz andere Probleme, also darum geht es mir nicht! Aber wenn es halt Angaben gibt, bei denen es dann um mehrere Millarden gibt, da bin ich mir unsicher wie man es da so genau wissen kann. Ich meine okay, paar hundertausende Jahre, okay, aber es ist ja auch so, dass man selbst bei Dingen die dann irgendwie 10k Jahren alt sind, oder sogar noch viel jünger, dass man da halt total viel beachten muss, aber wäre es dann bei den sehr alten Zeiten nicht noch viel stärker?
Soweit ich weis geht man ja davon aus, dass es eine Eiszeit gab die dann so in etwa vor 10k Jahren zuende ging, aber die ganzen Umweltbedinungen, die waren doch dann wärend der Eiszeit komplett anders und dann vor allem davor, kann man dann überhaubt noch Rückschlüsse darauf ziehen wie die Bedinungen und alles damals waren und wie datiert man das sauber?
Ich meine wenn man nach Isotopen schaut, also die müssten sich dann ja immer bilden, wenn die Dinge halt irgendwie mit der Umwelt interagieren, aber wenn man doch jetzt weiss, wie empfindlich das mit den Schichten ist und einige wenige cm sind dann ein riesiger Zeitabschnitt: Naja die Schichten werden doch auch aufgewirbelt u.s.w. und auch derzeit haben wir doch als Änderungen. Also Pflanzen Wachsen, dann graben Tiere irgendwas um u.s.w. wie geht das dann überhaubt, dass sich da eine Schicht ablagert, sollte das nicht alles eher durch den Einfluss von Errosion, Tiere, Umwelt u.s.w. eher total durcheinander sein, oder habe ich da einen Denkfehler?
Also wir haben ja jetzt, sagen wir mal, eine "Aktive Schicht", aber wie wirkt es sich dann aus, also komprimiert es sich dann immer weiter? Also wie lief es denn bisher ab und wie ermittelt man das überhaubt, also ab wann beginnt dann eine "Schicht" ? Nehmen wir mal an ich grabe jetzt irgendwo auf meinem Grundstück das ich hätte, wie würde ich dann erkennen, dass ich auf solche Schichten treffe und wie sie eigeordnet werden müssten?
2 Antworten
Ich versuche mal etwas die Lücken der anderen Antworten zu füllen:
Tatsächlich sind die Angaben hierzu Interpretationen und haben keine direkten Beweise als Grundlage. Die wissenschaftliche Altersbestimmung der Erde beruht auf Altersbestimmungen von Mondgesteinen und von Meteoriten, welche alle um die 4,4,-4,6 Mrd Jahre alt sind. Der älteste direkte Beweis für das Alter der Erde der bisher auf der Erde gefunden wurde ist ein winziger Teil eines kleinen Mineralkorns (Zirkon) welches auf 4,4 Mrd. Jahre datiert wurde, das ist also das Mindestalter das wir mit absoluter Sicherheit kennen (wenn wir mal die Mondgesteine ausklammern). Die Alter der Gesteine werden auf der Erde durch geologische Prozesse zurückgesetzt, sodass sehr alte Gesteine durch Metamorphe Prozesse überarbeitet deutlich jünger sein können.
Es gab im übrigen deutlich mehr Eiszeiten als eine. Die Methoden beispielsweise zur Bestimmung der Atmosphärenzusammensetzung differieren je nach dem über welchen Zeitabschnitt man spricht.
Es gibt ja wesentlich mehr als die Isotopengeochemie und wie gesagt im Falle der geologischen Prozesse würden die eher für jüngere Gesteine sorgen, ein natürlicher Prozess der die Isotopen quasi wieder anreichert ist mir nicht bekannt und ich glaube, dass es den auch nicht gibt.
"habe ich da einen Denkfehler?" sogar mehrere, v.a. wenn du über die klassischen klastischen, (terrestrischen) Sedimente sprichst: 1. gibt es ja riesige "Lücken" in den Schichten die weg sind, die Idee der kontinuierlichen Ablagerung über Jahrmillionen ist in der Realität so (fast) nicht anzutreffen und wird immer durch Erosion und Schichtlücken unterbrochen. 2. sind die abgelagerten Schichten nicht selten bei Extremereignissen wie z.B. Überschwemmungen, Vulkanausbrüche o.ä. entstanden, also in relativ kurzen Zeiträumen, die sich über Jahrhunderttausende wiederholt haben. Die von dir beschriebene Situation hat tatsächlich relativ schlechte Chancen überhaupt bis heute erhalten zu bleiben.
Klassische Sandsteine können tonig, kalkig oder durch Kieselsäure gebunden werden, nur dann können diese überhaupt entsprechend alt werden.
Da müsste man sich schon genau ansehen welche Schichten du da meinst und ich kann das jetzt nur exemplarisch und nicht allgemeingültig darstellen. Außerdem musst du bedenken, dass es die meiste Zeit der Erdgeschichte keine Landlebewesen gab und natürlich gibt es so etwas wie Spurenfossilien, wo man die Interaktion von Lebewesen mit Erdschichten erkennen kann. Nur eine Schicht die "durcheinander geweht" werden kann, wie du es geschrieben hast, die hat in der Regel keine Chance diese Zeiträume zu überstehen. Du musst dir da schon einprägen, dass von den Jahrmillionen verdammt wenig übrig geblieben ist, selbst wenn die Schichten sedimentiert, wie auch immer zementiert wurden, arbeitet die Erosion über Jahrmillionen schon Meter bis zehner Meterweise solche Schichten weg. Die erhaltenen Sedimente sind eher die Ausnahmesituation als die Regel (wie eben die Überschwemmung). In Beckenstrukturen kann das regional natürlich vorkommen das eigentlich relativ "flüchtige" Tone/Schluffe abgelagert werden. Gerade für die typischen Sandsteine wie du sie dir vorstellst funktioniert die Sedimentation und Zementation halt so eben normalerweise nicht.
Aber es gibt ja dann auch Dinge wie Dendrochronologie, da kann man ja schon genaueres sagen. Dann gibt es ja auch Seen, bei denen es Ablagerungen gibt u.s.w. aber da weiss ich halt auch nicht wie detailiert man da sein kann. Aber Dendochronologie wirkt auf mich halt schon echt interessant, also das scheint ja dann doch einer der genaueren Methoden sein, oder?
Bei Eisbohrkernen weis ich es nicht, da kommt es ja auch drauf an wie alt dann das ganze Eis dort generell ist und wenn es dann vor was um die 20K Jahren dort noch kein Eis gibt, also wenn da keine Eiszeit wahr, dann sind auch die Eisschichten begrenzt und dann weiss ich nicht ob man das einfach so sagen kann, dass jedes Jahr eine Eisschicht entsteht. Bei der Dendrochronologie ist es schon anders, also soweit ich weiss wachsen jetzt nicht einfach so Pro Jahr mehrere Jahresringe, da gibt es ja auch eine innere Uhr u.s.w.
Gut ja und dann kann man ja schauen, ob man Marker findert, also Objekte von denen man das Alter kennt, so würde mir es jetzt einfallen.
Dendrochornologie spielt fast keine Rolle in der Wissenschaft. In den Seen kommt es drauf an was für Ablagerungen es gibt, aber da gibt es durchaus Mittel und Wege es dürfte relativ schwierig sein alle Methoden zu kennen welche angewendet werden um die Fragen die du aufwirfst zu beantworten, weil dies sehr viele sehr unterschiedliche Methoden, teilweise aus unterschiedlichen Fachdisziplinen sind (Biologie, Geochemie, Geophysik, u.v.m.).
Frag mal Google nach der Uran-Blei-Methode.
Dabei nutzt man das Wissen um radioaktive Zerfallsprozesse, um das Alter von Gesteinen zu ermitteln.
Hm okay, aber wenn die Schichten durch Katastrophen entstehen, dann passiert das doch schnell, aber wie geht es dann mit den Schichten die halt Jahre bedeuten, oder ist es anders?
Vielleicht lagern sich ja dann die Schichten je nach Alter anders ab oder so, wäre das möglich?