Als Türke sich als Atheist "outen"?
Hey ich bin 16 Jahre alt und Türke. Ich habe seit einigen Jahren schon den Glauben an Gott verloren und weiß nicht wie ich es meinen Eltern sagen soll. Sie sind nicht wirklich gläubig aber Sie vertrauen sehr auf Gott. ZB wenn irgendwas gutes geschieht danken Sie Allah dafür. Deswegen weiß ich nicht zurecht wie sie reagieren würden. Soll ich es für mich behalten weil meine Mutter mich eh nicht zu religiösen Sachen aufzwingt wie beten fasten usw.
18 Antworten
Ich bin sozusagen ein Agnostiker/Atheist. Ich gratuliere dir zu deiner Meinung. "Glauben an Gott verloren" ist allerdings nicht die Aussage eines 100%igen Atheisten. :-)
Outen. Das brauchst du nicht aktiv in alle Welt rauszuposaunen. Deinen Eltern (deiner nächsten Umgebung)brauchst du das auch nicht aktiv zu sagen. Eventuell checken sie das ohne nachzufragen. Erst wenn sie dich direkt fragen, kannst du damit rausrücken. Immer so, dass du sie nicht verletzt in ihrem eigenen Glauben.
Ich finde du solltest es ihr sagen! Rede mit deinen Eltern darüber sie werden mit dir drüber reden das sind deine Eltern sie wollen das beste für dich hab keine angst mach es einfach irgendwann kommt sowie so alles raus
Als Türke bist zu zu allererst mal Angehöriger des türkischen Staatsvolkes. Auch wenn Erdowahn es gern so hätte, ist die Türkei noch kein muslimischer Staat.
Worauf Du wohl hinaus willst, ist, dass Du, wie die meisten Türken, Moslem wärest, wenn Du an einen Gott glauben würdest. Weil das einfach die kulturelle Tradtion der meisten ist, die in der Türkei sozialisiert sind.
Nun schließe ich aus Deinem guten Deutsch, dass Du wohl eher in Deutschland lebst als in der Türkei. Hier hast Du uneingeschränkt das Recht, ab 14 Jahren über Deine weltanschaulische Präferenz zu entscheiden. Solltest Du einen deutschen Ausweis besitzen, bist zu genau so ein Deutscher wie ich.
Die Entscheidung ist aber in aller ersten Linie eine Sache, die nur Dich was angeht. Du bist niemandem darüber Rechenschaft schuldig. Auch gibt es keinen zwingenden Grund, diese Entscheidung anderen auf die Nase zu binden.
Wenn Du das Gefühl hast, es wäre sinnvoll und hilfreich, Deinen Eltern von Deiner Entscheidung zu berichten, sollest Du das tun. Wenn nicht, dann nicht.
Dabei solltest Du bedenken, dass Deinen Eltern, als im Glauben verhafteten Menschen, diese Freiheit, die Du für Dich in Anspruch nimmst, nicht gleichermaßen vertraut und selbstverständlich ist. Religion ist immer eitel und auf sich selbst bezogen. Auch wenn Deine Eltern keine Fanatiker sind, ist, so wie Du sie schilderst, Glaube für sie ein Element ihres Denkens.
Was Du nicht machen solltest, ist, Dich an religiösen Handlungen zu beteiligen. Das wäre Heuchelei. Aber wenn Deine Eltern sowas nicht einfordern, sollte das vermeidbar sein.
Vielleicht kommt der Tag, an dem es Dir geraten erscheint, Deine Eltern einzuweihen, später. Wenn Du älter bist, vielleicht aus dem Haus gehst und Du ihnen zeigen kannst, dass Du auch ohne Glauben einen guten Start ins Leben hinbekommen hast.
Horche in Dich, was Dir richtig erscheint. In Deinem und dem Interesse Deiner Eltern. Dann wirst Du die richtige Entscheidung treffen können.
der Anfang ist etwas schwachsinnig
Ganz schön dreiste Worte. Nur weil Du nicht verstehst, was ich meine, bin ich doch nicht der Trottel.
Der Staatsgründer der modernen Türkei, der den Ehrennamen Atatürk, Vater der Türken bekam, hat einen laizistischen Staat eingerichtet, dessen erklärte Trennung von Staat und Religion uns noch zur Ehre gereichen würde.
Der Islam ist keine Staatsreligion in der Türkei. Auch nicht unter Erdowahn. Niemand ist Muslim, weil er Türke ist.
Soviel Schwachsinn musst Du schon aushalten.
Ne nicht ganz. Du musst dir das so vorstellen in der Türkei werden Atheisten nicht anerkannt. Dann kannst du schon mal 10% abziehen. Ich hab ma bei einer Reportage gehört dass 2 mio Türken irgendwie tengristen sind. Deswegen heißt Gott auf Türkisch tanri und auf Alttürkisch hieß es noch tengri.
Ej, vorsicht, ich bin nicht - "bist zu genau so ein Deutscher wie ich", auf keinen fall ein deutscher, ich bin stolz ein Türke zu seyn,klar?
Genau das meine ich, wenn ich von integrationsunfähigkeit spreche. :-(
Zur Integration gehören immer zwei. Wir haben die damals als Gastarbeiter ins Land geholten Menschen von Anfang an nicht integrieren wollen. Allein diese Bezeichnung spricht dafür.
Nur wer vorbehaltlos auf Migranten zugeht, ohne ihnen einen Malus voranzuhängen, ist in der Lage, Integrationsbereitschaft auf beiden Seiten zu initiieren. Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.
Das Integration nicht gelungen ist, liegt zum guten Teil an den Deutschen, insbesonere solchen Deines Geistes.
Dabei vergisst du allerdings, daßdie Gastarbeiter die wir uns in´s Land geholt haben Italiener waren. Die Intergartion der Italiener gelang ohne die geringsten Probleme. Danach wurden Spanier in´s Land geholt. Die Integration der Spanier gelang problemlos. Die dritte Gruppe ware, wenn ich mich nicht irre, Griechen, auch die Integration gelang problemlos. Zum Schluß wurden Menschen aus islamischen Ländern, speziell der Türkei, in´s Land geholt. Integration unmöglich, massive Probleme.
Da willst du mir erzählen es läge an den Menschen speziell an Menschen wie mir?
In der Klasse meines ältesten Enkels befinden sich fünf Ethnien. Nach Auskunft des Schulleiters machen vier davon nicht die geringsten Probleme, eine intergriert sich nicht und bereitet fast täglich Probleme. Das liegt an Menschen wie mir?
Ein Mitschüler meines Enkels wurde abgestochen weil er die Mutter "komisch angesehen" hat. Das liegt an Menschen wie mir?
Wahrscheinlich habe ich folgendes geschrieben.
Sure 2, 191: „Und tötet sie, wo immer ihr sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben. Denn Verführen ist schlimmer als Töten. Kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie gegen euch kämpfen, dann tötet sie.
liegt zum guten Teil an den Deutschen, insbesonere solchen Deines Geistes.
Na ja, eine leichte Spitze ist wahrscheinlich unumgänglich, doch damit kann ich leben. Es ist nur traurig. Wenn jemand eine kontroverse Ansicht vertritt, kann er damit rechnen angepöbelt und nieder gemacht zu werden.
Wie du jedoch an deinem letzten Beitrag sehen kannst, bekommst du auf einen sachlichen Beitrag eine sachliche Antwort.
Mit meiner Antwort wollte ich ein verständlich machen.
Wir haben italienische, spanische und griechische Arbeitskräfte im Land. Bestehen mit den Gruppe irgendwelche Probleme? Ich sehe keine. An einer generellen "Ausländerfeindlichkeit" kann es also nicht liegen.
Probleme bestehen nur mit der islamischen Gruppe. Liegt es daran, daß sie aus einem anderen Kulturkreis kommen? Nach meiner Ansicht nicht. In Düsseldorf befindet sich die Größte "Community" Japaner. Das ist ein massiv anderer Kulturkreis. Hast du irgendwelche Probleme gehört? Ich nicht. An dem anderen Kulturkreis kann es also auch nicht liegen. Woran kann es dann liegen?
Das Problem sind nicht die Menschen, die sind herzlich willkommen. Das Problem ist der Islam, und der ist eben nicht herzlich willkommen. Der Widerspricht allem was wir an Werten haben, und das ist das Problem.
Spanier, Italiener usw. haben gleiche oder ähnliche Wertevorstellung wie wir. Selbst mit den Werten der Japaner kommen wir gut zurecht.
Ich kaufe hier in inem Computerladen dessen Eigentümer ein Marrokaner ist. Mit ihm komme ich blendend zurecht, ich kenne sogar seine Familie, und da beginnt das Problem. Mit seiner Frau kann ich kein Gespräch führen. Sie spricht kaum bis kein Deutsch obwohl sie seit 24 Jahren in Dortmund lebt. Er hat zwei Kinder, vier und fünf Jahre alt. Leider kann ich die ebenfalls kaum ansprechen, da sie nur arabisch sprechen. Dabei ist zu bedenken, daß der fünfjährige nächstes Jahr eingeschult wird. Welche Chancen wird der in der Schule haben?
Das Problem ist nicht der Mensch sondern der uns wesensfremde mittelalterliche Glaube.
oute dich ihnen gegenüber gar nicht, oder erst, wenn du auf eigenen Beinen stehst und nicht mehr von ihnen abhängig bist.
So ersparst du dir viele Probleme und Sorgen.
Atheismus ist ein Zustand, keine Religion, daher musst du dich weder dir gegenüber noch sonst jemandem gegenüber als Atheist beweisen oder outen.
Behalte es vorerst für dich, wenn du dann mal gefragt wirst (von deinen Eltern natürlich, wenn sie dir nicht gefährlich werden könnten) dann kannst du dich ruhig "outen".
Kenne auch einen Türken, der ein "strenggläubiger" Atheist ist und sich nicht von Gott leiten lässt. Aber letzten endes musst du es Wissen und mit deinem Gewissen vereinbaren. Wenn deine Eltern dich dafür verspotten sollten oder ähnliches (was Ich jedoch nicht hoffe), dann waren das nie wirklich deine Eltern, denn die wollen ja nur das beste für ihr Kind.
Im Katholizismus ist es nicht anders, wenn man aus der Kirche austritt, ist man, wenn auch minimal gebrandmarkt und hat dadurch dann ein Handicap sein Leben lang. (Ist wie Gruppenzwang, nur im höheren Ausmaß),
LG Dhalwim
"Im Katholizismus ist es nicht anders, wenn man aus der Kirche austritt, ist man, wenn auch minimal gebrandmarkt und hat dadurch dann ein Handicap sein Leben lang. (Ist wie Gruppenzwang, nur im höheren Ausmaß),"
Dhalwim, wie kommst du nur auf so eine falsche Aussage?
Ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist konfessionslos, ich auch. Kein Mensch hat mich jemals "gebrandmarkt" oder nur fragend angesprochen, warum ich konfessionslos bin.
Irrtum, du meinst wie Ich auf solch eine richtige Aussage komme? Ok es ist gut möglich, dass das bei dir der Fall ist, NUR es gibt tatsächlich Gegenden in der Schweiz und in Österreich wo sowas gang und gebe ist.
Das eigene Kind könnte von den anderen verspottet werden, weil es das einzige "ohne Konfession" ist (ist ca. wie bei Homosexuellen, die Kinder haben, die Kinder werden verspottet weil sie "Zwei Väter" haben.)
Noch Fragen?
Nein, Ich bin immernoch der Meinung, sobald er sich quasi "outet" kann's möglich sein, dass er Probleme kriegt (muss aber nicht),
Und so müsste es sich auch entweder im Evangelikalismus oder Katholizismus sein (austritt = kann sein, ärger mit frommen Menschen.)
Das mit den Homosexuellen war ein Beispiel, vielleicht nicht das allerbeste, und mag auch sein, dass es in deinem sozialen Umfeld nicht der Fall sein wird, wenn man nicht fromm ist, kriegt man deswegen auch keinen ärger am Hals.
Aber es gibt immernoch Gegenden, wo man in teufel's Küche kommt, oder einen die Leute in den "Rücken" fallen mehr oder weniger.
Dementsprechend musst du auch argumentieren:
Wer sich als gläubiger Katholik bekennt brandmarkt sich. Schließlich sind 1/3 der Bevölkerung Konfessionslos, und ein großer Teil glaubt auch nicht an den Christlichen Gott. De facto gibt es mehr Menschen die nicht katholisch sind als Katholiken, die, die wirklich gebrandmarkt sind müssten also die Katholiken sein. Ich hoffe du erkennst wie unsinnig das ist.
Abgesehen davon kann es zu Problemen kommen, wenn du bspw. Kindergärtner/Krankenpfleger/... werden willst, und die einzigen Betriebe in deiner Gegend den christlichen Kirchen gehören. Die dürfen nämlich nach gutdünken diskriminieren und feuern im Zweifelsfall auch mal nen Arzt, der nicht Kirchenmitglied ist. In öffentlichen Beschäftigungsverhältnis oder bei einem privaten Arbeitgeber ist das unmöglich (-> AGG).
Ich hab auch nach meinem Abschied von der Religion knapp 3 Jahre ein recht vergiftetes Verhältnis zu meiner Oma gehabt, weil die sich nicht damit abfinden konnte, dass ich "Heide" bin.
Grundsätzlich vertrete ich ja was du sagst aber der Anfang ist etwas schwachsinnig und ich rede nicht über ERDOGAN, über den kann man lange streiten, manche mögen ihn manche nicht (ich bin so in der Mitte). Jedoch ist Circa 99% der Bevölkerung in der Türkei muslimisch und das wollte ich nur noch mal anmerken.
Mfg