Als Fahranfänger lange Strecken fahren?

10 Antworten

Du kannst damit rechnen, dass du als Fahranfänger nicht mehr als 1-2 Stunden am Stück fahren kannst (je nach Verkehrslage). Da auch Beifahrer sein nicht wirklich entspannend ist, kann man sich währenddessen auch nicht so gut erholen, weshalb die Zeit immer kürzer wird, die man wirklich fahren kann.

Meiner Erfahrung nach ist das für den anderen Fahrer auch nicht wirklich gut. Zwar kann zwischendurch der Neuling fahren, aber man ist ständig in Alarmbereitschaft weil es eben noch nicht so ruhig läuft. Dadurch ist die Pause auch nicht wirklich eine Pause, weil der Kopf doch die ganze Zeit "mitfährt".

Meine erste lange Fahrt mit meiner Mama war acht Stunden. Es war nur geplant, dass ich zwischendurch mal einen Teil fahre. Die Hauptstrecke ist auch sie gefahren. Ich bin nur eine Stunde gefahren und man hat am Ende schon gemerkt, dass ich einfach fertig war (Mama musste sogar ins Lenkrad greifen). Und dann kam kein Parkplatz/Ausfahrt und wir mussten dann an so einem Notparkplatz wechseln.

Die erste Fahrt, die ich alleine gemacht habe, war nur zwei Stunden. Da hatte ich den Führerschein aber schon ein halbes Jahr. Ich habe zwar eine kurze Essenspause gemacht, aber es war dennoch anstrengend. Das war auch eine Auslandsfahrt, allerdings wohne ich an der Grenze und es war sozusagen innerhalb derselben Region.

Mittlerweile habe ich den Führerschein zwei Jahre. Auf langen Strecken fahre ich zwar auch nicht mehr als 2-3 Stunden am Stück, allerdings kann der Beifahrer wenigstens wirklich Pause machen und ist selber nicht in Alarmbereitschaft (laut meinen Eltern). Ich überlege auch gerade mit einer Freundin weiterweg zu fahren, allerdings auch nicht weiter als ungefähr 6 Stunden pro Tag. Und wir haben unsere Schein schon zwei bzw. drei Jahre und sind schon längere Strecken gefahren.

Ihr könnt die Fahrt aus meiner Sicht schon machen. Allerdings muss der andere Fahrer damit rechnen, dass er den Großteil fahren wird und auch dass du nicht wirklich eine große Hilfe sein wirst. Wenn er sich das zutraut...

Was aber auf jeden Fall eine gute Idee wäre, sich über die Strecke zu informieren. Nicht nur die üblichen Sachen, die man recherchiert, bevor man in ein fremdes Land fährt (Tempolimits, besondere Regeln,...). Ich meine wirklich die Strecke. Welche Abschnitte könnten schwierig sein? Was wäre Fahranfängertauglich? Gibt es Abschnitte, bei denen man nicht wechseln kann (München-Rosenheim!)? Diese Informationen kann man noch mit der voraussichtlichen Uhrzeit kombinieren, wann ihr dort wärt. So kann man für dich eine leichtere Strecke suchen, dann hältst du auch länger durch. Ansonsten helfen nur viele Pausen machen.

OffWhitexYeezy 
Fragesteller
 16.06.2021, 09:25

Wir sind blöderweise alle Fahranfänger haha - aber danke dir!

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summersweden  16.06.2021, 21:35
@OffWhitexYeezy

Dann kann ich nur davon abraten. Wenn der andere nur zwei Stunden durchhält und du nur zwei Stunden...

Zudem kommt noch, dass man ja nicht nur fahren muss, sondern auf solchen Fahrten immer in außergewöhnliche Situationen kommt. Mit zwei Monaten hat man die Erfahrung nicht, um dann wirklich ordentlich zu entscheiden. Bei einem erfahrenen Beifahrer kann der noch einen Rat geben.

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Zwei mal 8 Stunden ist schon sehr lang für einen Anfänger. Respektive einen Fahrer mit noch wenig Praxis, selbst wenn es Fahrerwechsel gibt.

Ich denke diejenigen die ablösen haben ihren Schein auch nicht schon Jahre lang. Als Chauffeur würde ich dir von daher eher abraten.

Als ich mein Billett frisch hatte fuhr ich nach Italien Florenz und das nur von der Schweiz aus aber das reichte mir vollkommen um zu merken, dass ich am Ende ziemlich übermüdet fuhr.

Gerade langweilige, monotone Autobahnfahrten können ganz schön ermüdend wirken, anders als wenn du im Stadtverkehr oder Pässe fährst Überland unterwegs bist und wieder mal in ein Dorf kommst etc.

Klingt paradox ist aber so, respektive wirkte damals auf mich so. Heute ist es mein Job und ich fahre täglich 500 km und es ermüdet mich in keiner Art und Weise. Auch nicht mehr auf der Autobahn.

Als Anfängerin war das damals aber anders....gerade wenn es dunkel war, regnete oder Nebel hatte, die Sonne zu flach blendete usw.

Von daher wäre ein etwas näheres Reiseziel so für den Anfang sicher erholsamer.

OffWhitexYeezy 
Fragesteller
 15.06.2021, 22:02

Jeder fährt am Tag maximal 4 Stunden. Aber vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :) (Wir fahren lustigerweise auch nach Italien, aber von Deutschland aus :D)

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Dk25051979  16.06.2021, 12:39
@OffWhitexYeezy

Du möchtest als blutiger Anfänger nach Italien, dann hoffe ich für dich, das dein Fahrzeug nicht mehr als 75ps pro Tonne hat (das ist in Italien die ersten 2 Jahre gesetzlich vorgeschrieben), und das du mit dem italienischen Temperament auf der Straße gut klar kommst. P.s. pro 1 kmh zu viel bist du ca 150euro los, und Lkw scheren sich einen Scheiss darum ob du am überholen bist oder nicht. Die ziehen einfach hupend raus

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OffWhitexYeezy 
Fragesteller
 16.06.2021, 20:38
@Dk25051979

Oh man. Ernsthaft? Unser Auto hat 413kw, wiegt um die zwei Tonnen - damit darf man dann nicht in Italien als Fahranfänger fahren, weil es dann mehr als 75ps pro Tonne hat?

Ich habe gerade noch mal nachgelesen.. gilt das auch für Deutschland?

Vielen Dank!!!

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Prinzessle  16.06.2021, 21:13
@OffWhitexYeezy

In der Schweiz gibt es keine solche Begrenzungen. Also sonst bis zur Grenze Chiasso und dann mit der Vespa weiter, das wird auch heiter.

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Nur als zusätzliche Anregung, wenn ihr das tatsächlich angeht: Informiert euch rechtzeitig, was Fahranfänger in den Ländern zwischen Start und Ziel dürfen und vor allem, was nicht. Vielleicht bestehen Beschränkungen, die hier nicht üblich sind und mit denen ihr sonst gar nicht rechnen würdet (z.B. für Nachtfahrten).

OffWhitexYeezy 
Fragesteller
 15.06.2021, 21:59

Könntest du kurz erläutern, was genau du meinst? Ab Erhalt des Führerscheins ist doch jeder "Fahrer" gleich - bis auf Thema Mietautos vielleicht....

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Trilobit  15.06.2021, 22:03
@OffWhitexYeezy

Ich meine sowas wie bei Motorradführerscheinen, wo in den ersten zwei Jahren die Motorleistung beschränkt ist. Nur eben auch mit Blick auf mögliche andere Punkte, die wir hier nicht kennen. Es könnte ja z.B. auch sein, dass Fahranfänger striktere Tempolimits beachten müssen, oder höhere Strafen beim Überschreiten solcher zu erwarten haben.

Was ich sagen will, ist: Falls es irgendwelche (aus hiesiger Sicht) Skurrilitäten in der Verkehrsgesetzgebung der anderen Länder gibt, solltet ihr die vorher kennen.

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Also optimal/vernünftig ist das bestimmt nicht diese Strecke zu fahren. Aber ich persönlich habe das auch gemacht.

Wie so oft hängt es von vielen Faktoren ab. Ich würde mir folgende Fragen stellen:

  • Kenne ich die Länder die ich befahre? Wenn nein, was muss ich beachten bei Pausen, Tanken, Straßenverhältnisse, typische Fahrweise, ...
  • Kenne ich die Strecke, weil ich diese schonmal mitgefahren bin?
  • Habe ich wirklich Bock das zu machen oder redet mir jemand anders das ein?

Und ein anderer Aspekt: In den ersten Jahren würde ich nicht fahren wenn mein Wechselpartner schläft. Das ist so ermüdent auf lange Strecken.

Viel Spass

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also das halte ich schon für geübte und langjährige Fahrer extrem anstrengend. Solche Strecken teilen sich mein Mann und ich immer auf.

Normalerweise gilt die Regel, dass man nach 2 Std. eine Pause einlegen soll. Sehr geübte Fahrer (z.B. die im Außendienst arbeiten und langes Autofahren gewohnt sind), können auch mal 4 Std. am Stück fahren. Aber dann lässt die Konzentration stark nach.

Also nein. Eine solche Strecke ist für einen Fahranfänger viel zu lang. Das halte ich für fahrlässig.

OffWhitexYeezy 
Fragesteller
 15.06.2021, 21:47

Wir sind auch zu zweit :) - alle ~3-4 Stunden müssen wir für gut 45min laden, gleichzeitig wäre dann auch der Fahrwechsel. Jeder fährt am Tag also nur 4 Stunden.

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