Alle um mich herum verloren?
Guten Abend,
es geht darum das meine Eltern, mein Bruder, und meine Freundin innerhalb von 2 Jahren gestorben sind. Ich habe keine Kraft mehr weiter zu machen. Ich habe keine Kraft für eine Therapie. Ich fühle mich bloß einsam und manchmal denke ich daran alles zu beenden. Desweiteren glaube ich hat sich eine gewisse Bindungsangst entwickelt. Ich traue mich nicht mehr engere Beziehungen einzugehen, aus der Angst die Menschen zu verlieren. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, So kann mein Leben doch nicht weiter gehen.
9 Antworten
Guten Abend scareme,
ich stecke quasi auf der anderen Seite fest, ich sehe etwas an einem Typen der seine damalige Freundin an Krebs verlor. Ich würde ihm auch sehr gerne helfen, doch ich bekomme keine Chance. Ich kann dir nur sagen, es gibt genug Mensch dort draußen die nur das Beste für dich wollen, nur darf man sie nicht immer weg stoßen, auch wenn das manchmal sehr schwierig ist.
Öffne dich deiner engsten Bezugsperson, sie kann dir wenn du bereit bist dich weiter zu öffnen helfen einen Neustart zu wagen.
Ich hoffe sehr dass ich dir helfen konnte.
Liebe Grüße
Das mag dir jetzt etwas zynisch vorkommen, aber hast du mal an ehrenamtliche Arbeit gedacht? Wenn du Menschen hilfst, bekommst du viel zurück, du bekommst Anerkennung, Dank, Wärme, Zuneigung - ohne etwas in eine Beziehung investieren zu müssen, also ohne direkt enge Freunde gewinnnen zu wollen. Du hättest aber Kontakt mit Menschen - den Menschen, denen du hilfst und anderen Helfern, aber auch Menschen "auf gleicher Augenhöhe", die keine Hilfe benötigen - und könntest dich damit evtl. wieder etwas aufbauen und im besten Falle doch Bekannte oder sogar Freunde finden.
Alternative: Sprich mit deinem Hausarzt, ob ein kurzer stationärer Aufenthalt sinnvoll wäre. Da wärest du nämlich vor Ort und müsstest weniger Energie aufbringen, um zu Terminen zu gehen und die Therapie würde hoffentlich auch täglich stattfinden und nicht wöchentlich. Frage mal nach den Möglichkeiten. Zwischen einer Psychotherapie oder privaten Trauergruppe und "einfach nichts machen" stünde noch eine Kur. Möglicherweise hättest du darauf Anspruch und könntest etwas Passendes finden?
Bezüglich Therapie: wenn dein Arzt dir das verordnet, dann bist du einfach krank geschrieben, da kann dein Chef nicht dran rütteln!
Bezüglich ehrenamtlicher Arbeit: das ist dann eher etwas, wenn du soweit o.K. bist, und für deine Freizeit etwas Sinnvolles suchst. Sicher besser, als nur daheim zu sitzen und zu grübeln...
das tut er aber nicht!
Er wird mir den Vogel zeigen. Es ist mein Hauptjob, ich brauche ihn um meine Miete zu bezahlen. Halbtags ist nicht drin und in meiner Firma auch gar nicht möglich.
Tja dann musst du schauen was es da für Möglichkeiten gibt ich weiß ja nicht wo du wohnst aber erkundige dich doch mal bei einer Klinik du wirst nicht der einzige sein der eine arbeit hat und trotzdem eine Therapie stationär macht oder ambulant.
achso, ich meinte jetzt bezgl. der ehrenamtlichen Arbeit. Was eine therapie betrifft muss er das eigentlich tun
Bist du männlich oder weiblich ?
Wie alt bist du ?
Ich hätte ein paar Tipps.
Rappel doch auf konzentriere dich auf ein neues Ziel denn ohne Ziele würde ich auch am Boden liegen. Ich werde in den nächsten Monaten meine Freundin zum Beispiel heiraten und 1-2 Jahre drauf ein Kind mit ihr haben und ich bin erst 17! How ever.
Setzt dir ein Ziel fokussier dich steh auf wenn du fällst, dass tun dich Babys auch wenn sie hinfallen, manche brauchen eben Länge um auf zu stehen aber Versuch es.
Und wenn es wirklich gar nicht mehr geht, glaub mir ich war auch mal sehr weit unten im Leben. Doch die Zeit richtet alles. Versuch es mal mit Religion bzw glauben ich Beete täglich und danke Gott (römisch katholisch) auch wenn das wenige machen versteh ich nicht wieso, der Glaube und die religione können sehr stark helfen. Ebenso wie neue Ziele die man setzten muss.
ich bin männlich und 24. Ich arbeite, das ist eigentlich alles, was ich erreicht hab. Ich wollte auch heiraten
Ach quatsch ich freu mich zum Beispiel schon wie ein Kind wenn ich demnächst meinen Führerschein bekomme. Ich nehme mal an das DU auch einen hast du solche Kleinigkeiten sind auch Sachen die man erreicht hat.
Hallo,
Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Auch kannst Du zu einem Psychologen gehen.
Ich bin Christ. Gott liebt Dich und will, dass Du lebst. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich in den Kommentaren fragen.
Alles Gute
Liebe(r) scareme - ich kann nachvollziehen, dass Du im Moment keine Zukunft siehst und Angst hast, dass dies auch bei den nächsten Menschen, die Du an Dich heranlässt passiert ...
Dies ist sicherlich eine Extremsituation - mach Dir nicht zuviele Gedanken was in der Zukunft sein wird, stell nicht alles in Frage ... sondern mach kleine Schritte, nimm Tag für Tag - versuch auch die positiven Sachen zu sehen, die Du trotz allem erlebst (und sei es ein Lächeln eines/einer Unbekannten, ein freundliches Wort, eine nette Geste, Sonnenschein ... Kleinigkeiten zwar, die aber, wenn man sie bemerkt das Leben bereichern).
Du schriebst in Deiner ersten Fragen "einer meiner Brüder" - stand er Dir am nächsten? Habt ihr anderen Euch nicht etwas angenähert?
Beziehungen (Freundschaften/Kollegen) müssen nicht immer eng sein ... ich erhielt gerade von Menschen die ich zB von früher kannte und lange nicht mehr sah viel Trost oder auch von Kollegen/Bekannten ...
Sei offen wenn Du darauf angesprochen wirst wie es Dir geht - oft ergeben sich spontan gute Gespräche.
Wenn Du alleine wohnst frag Verwandte (Tante, Grosseltern?, Brüder), Freunde, Bekannte ob Du für einige Tage oder zB übers Wochenende bei ihnen übernachten dürftest.
Und wende Dich an die Telefonseelsorge (24h/365 Tage per Tel, eMail, vor Ort Beratung) https://www.telefonseelsorge.de/
oder die Caritas, die Dir sicherlich auch Unterstützung bieten kann (vor Ort, online) https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/familie/ueberforderteeltern/ehe--familien-und-lebensberatung
oder an einen Notfallseelsorger in Deiner Nähe https://www.notfallseelsorge.de/index.php/Wo_wir_sind.html
Hausarzt, allenfalls kurzer stationärer Aufenthalt wurde ja bereits von Tasha erwähnt
Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schwierigen Zeit - glaub an Dich, es wird besser (nicht heute oder morgen, aber es wird)
danke dafür. Mein Bruder und die Meisten meiner restlichen Familie leben in China. Da ist es leider schwierig sich hilfe zu holen.
Ohh, da kann ich (noch besser) verstehen, wie alleine Du Dich in D fühlst ... verkriech Dich nicht (zu sehr).
Triff Dich mit Kollegen, auch wenn es nur kurz nach der Arbeit ist - oder mit der Familie / Freunden Deiner Freundin (soweit möglich)
Allenfalls gibt es eine (kleine) chinesische Community bei Dir in der Nähe - seine Muttersprache sprechen zu können kann auch tröstlich sein
Machst Du Sport? Mach eher mehr denn weniger. Tritt allenfalls einem Verein bei.
Oder beginne / intensiviere ein anderes Hobby, bei welchem Du unter Menschen bist - wie Schach, Billard/Pool, singen in einem Chor, musizieren in Orchester/Blasmusik/Brassband etc
das hört sich gut an, aber ich hab einen Job, ich muss von 9-18 Uhr arbeiten jeden Tag. Da fehlt die Zeit.