Albrecht Dürer Selbstbildnis im pelzrock?


27.04.2020, 09:50

Hier ist das Bild

5 Antworten

Das ist schon eher eine Frage, die man ans Publikum stelken kann. Schade, dass du nicht bereit warst sebst was zu schreiben.

Zwar gab es auch davor Selbstportraits, aber meist versteckt in Heiligenbildern. Das hier ist ein richtiges Selbstportrait. Und Dürer zeigt, was ihm wichtig ist. DasGesicht gut zu erkennen, aber weichgezeichnet, nicht jedes Barthaar, nicht jede Falte “scharf“. Seine Hand, sein Werkzeug, und die Umgebung fast ins mikroskopische Detail genau.

Ein Photograph würde heute auf,due Hand fokussieren, und das Gesicht noch etwas zusätzlich weichzeichnen.

Schon damals war das ein absichtlicher Regelbruch, das Gesicht hatte im vollen Detail dargestellt zu sein, nicht die Hand.

... bei seinen betenden Händn hat er das dann perfektioniert.

Außerdem wollte er ein möglichst komplexes, schwieriges Bild malen. Etwas wo Kollegen “ooooh, aaaah, wow“ sagen.

Dieses Bild ordne ich in einen bestimmten Zusammenhang ein.

Bis zu Dürer verstanden sich Kunstmaler hauptsächlich als Handwerker, die im Auftrag von Fürsten und Klerikern arbeiteten und damit auch von diesen abhängig waren.

Dürer kann deshalb als erster moderner Maler verstanden werden, weil er sich vom Handwerk löste und als unabhängiger kreativer Schöpfer verstand und als erster die Malerei unter kaufmännischen Geischtspunkten verstand. Er erkannte, dass wenn er mit seiner Kunst unabhängig von Fürsten und Kirche reich werden wollte, was ihm auch gelang, es vor allem auf Imagepflege und ein gutes Marketing ankam. Er verstand sich in dieser Hinsicht als freier Unternehmer, der keinem untertan ist. Er erhielt auf seinen Reisen immer wieder mal von Fürsten und ähnlichen Personen sehr gute Angebote für Festanstellungen, die er aber allesamt ablehnte. Er nahm lediglich Einzelaufträge an, für die er sich dann gut bezahlen ließ.

Um sich ein Image zu erwerben, mit dem er sich von allen anderen Malern seiner Zeit abheben konnte, diente unter anderem auch dieses Selbstportrait. Hier wählte er als Malgegenstand genau die Dinge aus, die in der Malerei als besonder schwierig galten und letztlich den Meister auszeichneten. Das waren zum einen das Portrait an sich. Desweiteren wählte er eine Hand. Nach Auskunft eines befreundeten und handwerklich höchst begabten Portraitmalers sind Hände noch schwieriger zu zeichnen als Gesichter. Desweiteren wählte er Materialien, die ebenfalls sehr schwer darzustellen sind, wie eine Haarpracht, Pelz und Stoff mit allen seinen Schattierungen und Faltenwürfen. Dabei arbeitete er auch Details so treffend und präzise aus, wie kein Maler zuvor. Man könnte ihn auch als den ersten Meister des Fotorealismus bezeichnen. Hier sei nur auf ein Detail hingewiesen, das Stückchen Pelz, das zwischen seinen Fingern hervorschaut. Kein Maler zuvor hätte das so fein ausgearbeitet. Damit wolllte er sein Image als herausragender Maler aufbauen.

Zur Imagepfllege gehörte auch, sich durch die Wahl der Accessoirs wie diesen Pelzmantel als Mitglied der höheren Gersellschaft darzustellen, die er ganz gezielt als Zielgruppe zum Geldverdienen ins Auge gefasst hatte.

Ein weiteres Mittel, um bekannt zu werden, waren gezielte Provokationen, für die Dürer zu seiner Zeit bekannt war und die ihn im Gespräch hielten. So ist diese Darstellung als Maler-Messias in der Art früherer Christusdarstellungen sicherlich mit Bedacht unter diesem Aspekt gewählt worden.

Nachdem er sich einen außergewöhnliche Ruf erworben hatte, machte er sich ans Geld verdienen. Dazu fertigte er sehr viele Druckgrafiken in verschiedenen Techniken an, die er in großer Stückzahl vervielfältigte und auf seinen Reisen an das entstehende Bürgertum, das sich keine teuren Gemälde, aber günstigere Grafiken leisten konnte, teuer zu verkaufen. Viele seiner Holzschnitte, Kuperstiche und Radierungen haben daher auch Motive, die sich sehr gut verkaufen ließen. So konnten er und seine Frau Agnes, die ihn wohl kräftig bei der Vermarktung seiner Kunst unterstützte, 1509 in Nürnberg ein ziemlich großes und für damalige Verhältnisse recht luxuriöses Haus umziehen.

Weil das eines meiner Lieblingsbilder ist, das ich mir jedes Mal, wenn ich in München bin, anschaue, "schenke" ich dir zwei Links:

http://syndrome-de-stendhal.blogspot.com/2012/04/stolze-bescheidenheit.html

https://www.pinakothek.de/kunst/meisterwerk/albrecht-duerer/selbstbildnis-im-pelzrock

Ansonsten könntest du wirklich deine Frage (ohne Fragezeichen) googeln und würdest massenhaft Seiten finden...

Du musst deine eigene Sicht des Bildes beschreiben, denn wenn du danach gefragt wirst, musst du auch begründen können, wieso du das so siehst.

Wenn dir andere ihre Sichtweise nennen, dann kommst du ins schleudern mit deiner Begründung und andere merken, dass du dir wenig Mühe gemacht hast..

Die Haare sind zu einem Dreieck geformt

sehr symmetrisch alles

das bedeutet es ist ja schon fast perfekt dieses Dreieck

dann hält er seine Hand so vorne

das ist schon fast gottähnlich

(weiß nicht genau ob das stimmt

hatte es mal in Kunst, aber alles wieder vergessen)