Ahnenforschung. Will mehr über meine Vorfahren erfahren?

5 Antworten

Zunächst mal Verwandte fragen, was die noch wissen (Geburtsdatum Großeltern, Geburtsort, etc.).

Evtl. haben die Verwandten ja auch noch so Dinge wie Originale oder kopierte Geburtsurkunden (hatte bei mir etwa meine Oma bis zurück Ende 18. Jh. noch die Originale behalten) oder sogar einen Ahnenpass eines Großeltern- oder Urgroßelternteils (brauchten die Leute im dritten Reich - die Dinger sind oft mit Fehlern behaftet, aber dennoch ein guter Start in die Ahnenforschung, da ist ein Stammbaum schon drin).

Dann alles mal aufschreiben und der nächste Schritt wäre das Amt anschreiben nach Geburtsurkunden, weiter bis in die Vergangenheit (und Hochzeit, Sterbe,...). Das geht so bis ca. 1870 oder so. Danach muss man in Kirchenbücher schauen, die sind teilweise sogar kostenlos online. Da kann man nach den Vorfahren suchen, muss natürlich die genauen Zusammenhänge, wer zu wem und so selbst herausfinden.

Man kann auch etwas wie MyHeritage nutzen, sobald man mal nen bestimmten Datenstamm hat, aber achtung - dort sind auch viele Fehler, Daten besser in den entsprechenden Originaldokumenten PRÜFEN!

Wenn du kein Familienstammbuch deiner Eltern oder Großeltern bekommen kannst, musst du bei dem Standesamt beginnen, bei dem deine Geburt beurkundet wurde (s. Überschrift in deiner Geburtsurkunde). Dort kannst du außer den exakten Namen deiner Eltern auch erfahren, wann und wo die geheiratet haben (Hinweis am unteren Rand des Eintrags). Wenn die Heirat nach dem 1.1.1958 in den alten Bundesländern war, gibt es ein Familienbuch, welches neuerdings wieder an den Heiratsort zurückgesandt wurde. Darin stehen die Heiratsdaten deiner Eltern und auf der Rückseite außer dir auch deine eventuellen Geschwister. In Spalte 8 dieses Familienbuchs kannst du erkennen, wann und wo deine Eltern verstorben sind und ob die Ehe geschieden wurde; in letzterem Falle sieht man in Spalte 10, ob ein Elternteil danach wieder geheiratet hat. Außerdem erfährst du aus dem Familienbuch, wie deine Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits hießen. Mit diesem Wissen kannst du dich der nächsten Generation zuwenden, was dann allerdings immer schwieriger wird, weil es im Standesamt keine so kompakte Informationsmöglichkeit mehr gibt, möglicherweise dafür aber in dem Pfarramt, wo die Großeltern gewohnt haben. Die standesamtlichen Register gehen im Deutschen Reich zurück bis 1876, in manchen Bundesländern aber noch weiter. Die Einträge sind in jener Zeit und davor in altdeutscher Schrift erfolgt; oft können dies nicht einmal die Sachbearbeiter in der Behörde oder im Pfarramt lesen und bieten dir persönliche Einsicht in die alten Bücher an.

Nun wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg bei deinen Recherchen!

Hallo Ahnenforscher, auch ich betreibe das Hobby seit langem. Den bisherigen drei Antwort Gebern kann ich nur voll zustimmen. Mein Stammbaum reicht nun mittlerweile bis zu den Ahneneltern zurück, also für meine Generation bis 1600.

Ich besitze auch ein ABO bei My Heritage. Das hat mir sehr viel geholfen.

Ich erlaube mir einen Tipp. Für jede Person des Stammbaumes - auch für die Verwandtschaftsverhältnisse - habe ich ein sogenanntes Personen Stammblatt angelegt. In diesem Stammblatt kann ich alle Daten zur Person eintragen, ändern, korrigieren und ergänzen. Meine Stammblatt Kartei umfasst mittlerweile knapp 600 Personen. Ich bin gern bereit, Dir ein solches Stammblatt zu übermitteln.

Viel Spaß und und gutes Gelingen bei der Ahnen Jagd. Mir bereitet es viel Freude und ich übermittle meinen Töchtern, Enkeln und Urenkeln Geschichten aus der Geschichte unserer Familie. Ich versuche den Nachkommen die gesellschaftlichen Bedingungen, die Lebensverhältnisse, den Alltag des Lebens in zurückliegender Zeit verständlicher zu machen, um sich mit etwas Phantasie in vergangene Epochen hinein zu versetzen. Dazu nutze ich neben Sachbüchern natürlich auch diese Plattform.

Frohes Schaffen

Sehr hilfreich sind bei der Ahnenforschung Ortssippenbücher. Hier kannst du schauen ob es für die wichtigen Orte für deine Ahnenforschung Ortssippenbücher gibt: http://www.ortsfamilienbuecher.de/

Ideal ist natürlich wenn deine Vorfahren länger an einem Ort gelebt haben, da Ortssippenbücher meist nicht ganz billig sind und man für jeden Ort eins braucht, um die Ahnenlinie zurück verfolgen zu können. Ich konnte mit Ortsippenbüchern meine Vorfahren teilweise bis zum Ende des 15. Jahrhunderts zurück verfolgen. Außerdem ist es auch manchmal erfolgreich einfach einen Namen und Geburtsdatum bei Google einzugeben.

Hilfereich können auch Genealogie-Webseiten wie Myheritage, Ancestry usw. sein. Allerdings bieten die nur einen kostenlosen eingeschränkten Zugriff. Wenn man die komplett nutzen will, muss man ein nicht ganz billiges Abo abschliessen. Aber man kann mit einem Abo seinen Stammbaum mit Stammbäumen von anderen vergleichen und eventuell gleiche Vorfahren finden und so auch Stammbaumteile schnell vervollständigen.

Ein amtliches Familienstammbuch (vom Einwohnermeldeamt) sollten Deine Eltern schon besitzen. Daraus kannst Du zumindest Deine Großeltern entnehmen.

Ansonsten ist Ahnenforschung langwierig. Du musst Generation für Generation zurück verfolgen. Das machst Du durch Befragung Deiner Verwandtschaft und durch Besuche der Archive in den Einwohnermeldeämtern und den Kirchen (dort werden Taufen, Konfirmation / Kommunion, kirchliche Hochzeiten) eingetragen. Dazu musst Du teilweise in die verschiedensten Orte fahren müssen, da jedes Archiv nur die Daten der jeweiligen Generationen speichert.