Was gibt es für ähnliche Berufe wie Logopädin?

2 Antworten

Ich habe nach dem Abitur die dreijährige Vollzeitausbildung  an einer staatlichen Berufsfachschule gemacht. 

Den normalen Schulalltag bildeten drei Theorieunterrichtsblöcke à 90 Minuten am Vormittag und Hospitationen und eigene Therapien am Nachmittag. Unterrichtsinhalte waren u.a. Anatomie, Physiologie, Audiologie, HNO-Heilkunde, Phoniatrie, Psychologie, Linguistik, BGS (Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkunde), kindliche Entwicklung, Pädagogik, Sprecherziehung, Störungsbilder im Bereich Kindersprache, Stimme, Redeflussstörungen (Stottern, Poltern), Neurologie (Aphasie, Sprechapraxie, Dysarthrie, Dysphagie) sowie myofunktionellen Störungen und deren Therapie. Zu bestimmten Zeiten fanden Blockseminare statt. 

Es gab drei vierwöchige Praktika im 2. und 3. Jahr (eins in einer Praxis, eins in einer Klinik, eins frei wählbar).

Das Examen bestand aus einem Theorieteil (Klausuren und mündliche Prüfungen) und einem Praxisteil (Langzeitexamen > Anamnese, Diagnostik, Plan für die komplette Therapie schreiben, Therapieplan für die 5. Therapiestunde schreiben, 5. Therapiestunde, Reflexion; Kurzzeitexamen > "Therapievertretung": Akteneinsicht, Therapieplan schreiben, Stunde durchführen, Reflexion). 

Die Ausbildung war sehr arbeits- und zeitintensiv, aber auch als sehr gut. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis (Hospitation ab Ausbildungsbeginn und eigene Therapien nach 6 Monaten) empfand ich dabei als ausschlaggebend. 

Ähnliche Berufe: Sprachheiltherapeutin (Studium), Sprachheilpädagogin (Studium, Schwerpunkt Kindersprache), klinische Linguistin (Studium, Schwerpunkt Neurologie), Atem-, Sprech- und Stimmlehrer (Schwerpunkt Stimme), Sprecherzieher (eher weniger zu tun mit der Pathologie, also mit echten Störungen; eher Feinschliff; Schwerpunkt: Sprechen, Stimme). Mittlerweile kann man auch Logopädie studieren.

Ich liebe die Arbeit als Logopädin. Sie ist allerdings nicht gut bezahlt und in meinen Augen nicht familienfreundlich (für die eigene Familie). Als ich noch kein Kind hatte, war das kein Problem; man kann keine großen Sprünge machen, aber man kann davon leben. Als mein Kind zweieinhalb Jahre alt war, habe ich ein Lehramtsstudium begonnen, weil die Arbeit deutlich besser bezahlt wird und die Präsenzzeiten familienfreundlicher sind und die Arbeitszeit insgesamt besser und individueller einteilbar ist. Das war eine reine Vernunftsentscheidung. Ich trauere der Logopädie hinterher.

Elisa96 
Fragesteller
 26.07.2015, 07:03

Super danke für die Infos :)

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Unsere FSJ macht gerade eine Ausbildung zur Logopädin. Sie hat nur 1er und 2er im Zeugnis, sie ist aber ziemlich clever und fit. Aber der Beruf macht ihr Spaß, jetzt ist sie gerade 4 Wochen in einer Praxis, um ein Praktikum zu machen. Anfangs der Ausbildung war sie auch schon 1 Wocheim Praktikum, um die Sprache der Kinder zu beobachten. Während der Ausbildung muss sie Kinder in einer Logopädiestunde beoachten. Sie muss viel lernen, aber aber das fällt ihr nicht schwer, sie tut sich mit Freundinnen zusammen, so ist das einfacher.

Die Aussicht, einen Arbeitsplatz zu bekommen ist sehr hoch, da es in Zukunft immer mehr KInder geben wird, die Sprachschwierigkeiten bekommen. Das liegt am Medienkonsum, es wird weniger miteinander kommuniziert.

Ein ähnlicher Beruf ist Ergotherapeutin. Diese beschäftigen sich dem Bewegungsapparat der Kinder. Man braucht sie auch immer öfters, da viele Kinder Bewegungsmangel haben.

Elisa96 
Fragesteller
 26.07.2015, 11:08

Danke für die Antwort :)

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