Adolf Hitler INFJ?

5 Antworten

Hitler war einerseits ein rücksichtsloser Gewaltherrscher, andererseits erlebten ihn z. B. seine Sekretärinnen von einer freundlichen, zuvorkommenden Seite. Ein paar Zitate, um das zu untermauern:

Christa Schroeder, Privatsekretärin von 1933 bis 1945:

Wenn ich erkrankt war, so zeigte er sich besonders aufmerksam. Er sandte dann Geschenke und einmal, als ich mich auf einige Monate in einem Spital befand, kam er mich persönlich besuchen und sagte dem Arzt, daß alles Erforderliche getan werden müsse, um mich gesund zu machen.

(Schroeder, Er war mein Chef, 1985, S. 269.)

Mit mir unterhielt er sich vor und nach großen Diktaten in ausgesucht liebenswürdiger Weise, als wisse er, wie anstrengend es war, für ihn zu schreiben.

(Ebd.)

Traudl Junge, Privatsekretärin von 1942 bis 1945, über ihren Vorstellungstermin im Führerbunker:

Also, ich bin also rein in das Zimmer, und ich wusste schon, es ist sehr kalt – Hitler mochte keine warmen Räume. Und da hat er mich dann wieder sehr freundlich ... „Kind“, hat er gesagt, „haben Sie keine Angst. Sie können gar nicht so viel Fehler machen wie ich. Setzen Sie sich dahin. Soll ich Ihnen ein Öfchen bringen?“ Er wollte mir ein elektrisches Öfchen bringen.

(Interview, 2001, aus der Doku Im toten Winkel, 2002, ab Minute 15:28.)

Gerade der Mann, der so mit, wenn ich mir das vorstelle, seine Reden, wenn er mit so einem rollenden R und diese brüllende und abgehackt ... die habe ich nie bei ihm im Privaten gehört. Er konnte mit seiner Stimme so schmeicheln. Er konnte so moduliert sprechen.

(Ebd., ab Minute 22:16.)

Laut Zeitzeugen war seine Mutter sanft und einfühlsam, sein Vater hingegen jähzornig und unberechenbar. Durch die Prügel seines Vaters lernte er früh Gewalt als Mittel kennen, vermutlich trug er ein Trauma davon. Schroeder berichtet:

Er sprach auch von der Liebe seiner Mutter, an der er sehr hing und von der Strenge seines Vaters. »Meinen Vater habe ich nicht geliebt«, pflegte er zu sagen, »dafür aber um so mehr gefürchtet. Er war jähzornig und schlug sofort zu. Meine arme Mutter hatte dann immer Angst um mich. [...]«

(Schroeder, Er war mein Chef, 1985, S. 63.)

Nach dem Ersten Weltkrieg verstieg er sich in Verschwörungstheorien (Dolchstoßlegende, jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung, Goldene Internationale). Der Glaube an eine Verschwörungstheorie kann manche Menschen zu schlimmen Taten treiben (man denke an den Maskenverweigerer, der einen Tankstellen-Kassierer umgebracht hat). Der Psychologe Edleff Schwaab und auch der Psychiater Peter Tyrer kamen zu der Überzeugung, dass er an  Paranoia erkrankt gewesen war (https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathographie_Adolf_Hitlers).

Außerdem ähnelte er dem Typus des missionsorientierten Serienmörders:

Der missionsorientierte Serienmörder tötet seine Opfer, weil sie ein bestimmtes Profil erfüllen (z. B. als Prostituierte arbeiten) und wähnt sich in der Rolle eines Vollstreckers mit dem persönlichen Auftrag, diese von ihm als „schädlich“ oder „gefährlich“ empfundene Personengruppe zu beseitigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mordserie#Tätertypologie_und_Motivation

Jorqu 
Fragesteller
 27.10.2021, 15:52

Danke danke für deine ausführliche Antwort ❤️❤️

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Diese Frage zielt nicht auf einen Erkenntnisgewinn ab, weil man nach dem Stand der heutigen Forschung überhaupt nicht mehr mit dem Myers-Briggs-Typenindikator arbeitet. Die Forschung hat sich seit den 40er Jahren deutlich weiterentwickelt und viele alte Modelle zurecht überworfen. Demzufolge hat dieser Indikator aus heutiger Sicht keine oder kaum noch Aussagekraft. Orientier dich doch lieber an zeigtmäßer psychologischer Forschung zu Persönlichkeitsmerkmalen, die sind deutlich aussagekräftiger und auch interessanter.

Es ist ein theoretisches Modell. Wenn es immer und auf jeden zutreffen würde, gäbe es keine solchen Menschen.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiver Austausch, Recherche

Ja passt doch zu Hitler. Es wollen zwar viele nicht wahr haben, aber was er tat hielt er tatsächlich für das beste für sein Volk.

Wenn man einfach mal den Standpunkt des „Rassenkampfes und ein Weltjudentum“ akzeptiert, dann machen seine Handlungen plötzlich Sinn.

Dass diese Theorien nicht stimmten ist klar, aber Hitler glaubte daran und versuchte dann mit dieser Weltanschauung das beste für sein Volk zu tun.

Interessant was du an Hitler so kennst? Alfred Speer war ein Zivilist, Hitler`s Architekt und ständig um diesen Mann herum, in seinen Memoiren, die ja als Roman allgemein gelten, schreibt er zu mindestens einmal die Wahrheit. Hitler war nicht freundschafts -fähig, sonst wäre "ich" es gewesen. Er liebte nur seinen Hund, sonst niemanden.

Woher ich das weiß:Recherche
Dahika  26.10.2021, 17:29

 Er liebte nur seinen Hund

und nicht mal den, wenn man dem Kynologen Günther Bloch folgt. Bloch zeigte einen Filmausschnitt, wo Hitler Blondi streichelt. Der Hund duckte sich aber ängstlich und eingeschüchtert weg. Jedenfalls scheint der Hund HItlers Liebe nicht getraut zu haben.

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zetra  26.10.2021, 17:48
@Dahika

Das würde ich auch nicht machen, es sind Speers Einlassungen.

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