Abschaffung der Atomkraft richtig?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Abschaltung der Atomkraft ist die Falsche Entscheidung 64%
Abschaltung der Atomkraft ist die Richtige Entscheidung 32%
Sonstige Meinungen 4%

14 Antworten

Abschaltung der Atomkraft ist die Richtige Entscheidung

Die üblichen Argumente kennt jeder

  • zu gefährlich
  • wird im Kriegsfall zur potentiellen atomaren Bedrohung s. Ukraine
  • verstärkte Krankheitsfälle bei Anwohnern
  • nicht gelöste Entsorgung
  • noch gefährlichere aufbereitung von ausgebrannten Stäben (schneller Brüter)
  • zu teuer (Atomstrom ist nur deswegen günstig weil die Bereiber nur Teilkosten der Entsorgung tragen)
  • Umweltfolgen durch Erwärmung der Flüsse
  • Umweltschäden bei Urangewinnung
  • usw.

REICHT DAS?

Aber das ist nicht der wesentliche Grund wieso ich gegen Atomkraft bin

Hier mal 2 Argumente die wenig diskutiert werden

Uran Reserven

Uran ist um 1000 % im Preis gestiegen mehr als Öl und Gas, da die Rohstoffe knapp werden.

Grundlastkraftwerke passen nicht mehr in die Zeit

Es geht darum, regnerative Energie nutzen zu können und dafür eignet sich Kohl und Atom Erdgas hingegen ist geeignet.

Kohle und Atom sind Grundlastkraftwerke, die immer den gleichen Stromausstoß haben.

Erdgaskraftwerke kann man im Bedarffall schnell hoch und runterfahren.

Wenn man regenerative Energie nutzen will, dann sind Grundlastkraftwerke hinderlich. Wenn der Wind weht oder die Sonnen scheint ist genügend Strom im Netz vorhanden. Erdgaskraftwerke haben das potential, dass diese die Zeiten überbrücken können wenn zu wenig Strom im Netz ist.

Also müssen Grundlastkraftwerke weg!

WAYKOW  30.04.2022, 21:08

PS: langfristig können Erdgaskraftwerke auch mit Wasserstoff betrieben werden und sind damit auch Zukunftsfähig.

0
my2cents417  04.05.2022, 18:54

Ohne Grundlast ist Ende im Gelände, solange es keine entsprechenden Speichermöglichkeiten für den Flatterstrom gibt.

Und die Atomkraft ist bei der Lösung der Probleme oben massiv politisch ausgebremst worden (ohne großen Widerstand, da auch erst einmal teuer) Und Wasserstoff muss dann erst einmal durch noch viel mehr Strom erzeugt werden, bevor es genutzt werden kann.

0
WAYKOW  06.05.2022, 03:43
@my2cents417

Im Moment sind in einigen Regionen Grundlastkraftwerke noch unverzichtbar aber es gibt schon Regionen ohne Grundlast und das ist die zukunft.

0
my2cents417  06.05.2022, 07:22
@WAYKOW

Regionen, welcher denn? Und verzichten die dann auf Import ihres Grundlaststroms? Oder reden wir von irgendeiner industriefreien Insel?

0
WAYKOW  06.05.2022, 20:27
@my2cents417

Das ist nicht ganz falsch. Es sind tatsächlich noch wenige kleinere Flecken die ganze ohne Grundlast auskommen aber die Tendenz ist steigend.

Allerdings werden wir es nie schaffen ganz unabhängig zu werden. Dafür gibt es zu wenige Standorte für Windkraft und auch das Lebensalter der Windkraftwerke ist ein Schwachpunkt.

dennoch ist die regionale Stromgewinnung effizienter und auf Dauer auch günstiger.

Aber man muss in die Zukunft schauen und nicht in die Vergangenheit und die Zukunft ist nunmal Grndlastfrei

0
Harrass  14.05.2022, 09:23

Uran ist teurer geworden, weil die Welt gerade verstärkt AKW baut um CO2 einzusparen. Das ist aber nicht so schlimm wenn man moderne Brutreaktoren wie den BN-800 baur, der seit 7 Jahren in Russland läuft. Den kann man mit Plutonium betreiben und davon haben wir unmengen und können es noch dazu neu erbrüten.

Grundlastkraftwerke sorgen dafür das das Licht nicht ausgeht, wenn nachts kein Wind weht

0
Abschaltung der Atomkraft ist die Richtige Entscheidung

Nach dem langen hin und her in der Politik. gefühlt mit dem Atomaustieg, der schon nach Chernobyl anfing, musste es ja mal irgendwann zu Ende gebracht werden.

Das Problem mit dem Atomaustieg: er kam zu plötzlich. der politische Wind war nach Fokushima halt eben sehr günstig.

Mit vier Jahren ist für ein solches Unterfangen die Legilatur zu kurz! Die Gefahr, dass langfristige Pläne kippen, wenn die Regierung wechselst oder sich die politische Großwetterlage wieder ändert, ist einfach zu groß.

Ich hätte mir z.B. gewünscht, dass Kraftwerke, die noch lauffähig sind, mit reduzierter Leistung so lange weiter gefahren würden, wie Brennstoff da ist. Auch die Idee, neue Kraftwerke zu bauen, die den vorhandendenen Brennstoff, den die alten Eisen nicht mehr verarbeitetet bekommen, weiter aufzubrauchen finde ich generell gut. es ist aber eben politisch leider nicht so einfach.

Was wir jetzt für die Energiewende brauchen würden, wäre deutlich mehr Speicher. d.h. am Besten auch kleinanlagen mit Akkus austatten. dafür ggf. Fördergelder bereit stellen und eine Lösung die schweren, rotierenden Massen, die uns mit dem Wegfall von großkraftwerken verloren gehen zu ersetzen. Ich denke hier an "Geisterkraftwerke" also quasi elektrisch angetriebene Schwungmassen, die das Netz stabilisieren.

lg, Anna

Abschaltung der Atomkraft ist die Falsche Entscheidung

Vorteile der volkswirtschaftlichen Nutzung Kernenergie

Eines der wichtigsten Vorteile der Kernenergie ist die höchste Energie-Dichte, welche dem Menschen gegenwärtig zugänglich ist. Man darf nicht vergessen, je höher die Energie- und Leistungs-Dichte einer Maschine ist, desto geringer ist der Material- und Flächen-Aufwand, um z.B. Strom zu erzeugen. Weiter können KKW über mehrere Jahre Strom erzeugen, ohne mit Brennstoff nachgefüllt zu werden. Aus diesem Grund liefen im Katastrophen-Winter 1978-1979 nur noch die zwei Kernkraftwerke in der DDR, während die Braunkohle in den Tagebauen und den Güterzügen fest froh und daher kein Braunkohlekraftwerk mehr lief.

ww.berliner-zeitung.de/im-extremwinter-1979-ist-das-kernkraftwerk-lubmin-von-der-aussenwelt-abgeschnitten-die-schicht-c-muss-die-reaktoren-weiterfahren-sonst-bricht-in-der-ddr-der-strom-zusammen-die-53-stunden-schicht-li.69613

ww.welt.de/welt_print/article2583052/Kernkraft-im-Frost.html

1-Energiedichte: gegenwärtig höchste technisch mögliche Energiedichte de.wikipedia.org/wiki/Energiedichte

Bsp.: Blei-Akku = 0,11 MJ/kg;Schwungrad-Speicher = 0,18 MJ/kg; Lithium-Akku = 0,9 MJ/kg;Braun-Kohle = 20 – 28 MJ/kg; Stein-Kohle = 30 MJ/kg; Benzin = 43MJ/kg; Wasserstoff = 142 MJ/kg; Radioisotopengenerator = 5 000MJ/kg; Abbrand KKW = 3 801 000 MJ/kg; ...

Diese vergleichbar sehr hohe Energie-Dichte macht weiter eine wirkliche Raumfahrt erst möglich.Mit chemischen Antrieben allein,ist wohl bei Mond Schluss (en.wikipedia.org/wiki/Nuclear thermal rocket ,de.wikipedia.org/wiki/Radioisotopengenerator)

Wegen der hohen Energiedichte des Brennstoff Uran hat die Kernenergie die geringste Menge an endzulagernden Abfall pro generierte Elektrizitätsmenge (Strom), im Vergleich zur Kohle-, Wind- oder Sonnen-Kraft.

2-Die Endlagerung Aktuell werden in der BRD in 6 alten Salzbergwerken jeweils eine Klasse-4-Deponie (Untertagedeponie) betrieben. Also das technisch Gleiche, was auch mit radioaktiven Abfällen passieren soll, allerdings sprechen wir hier nur von einem Endlager für hochaktiven radioaktiven Abfall. Neben den 6 Untertagedeponien, werden in der BRD auch ca. 10 Untertage-Versatzbergwerke betrieben.

1. UTD Herfa Neurode /Hesen (altes Kalisalz-Bergwerk)

2. UTD Heilbronn / Baden-Württenberg (altes Salzbergwerk)

3. UTD Zielitz/Sachsen-Anhalt (altes Kalisalz-Bergwerk)

4. UTD Borht-Niederreihn/ Nordreihn-Westfalen (altes Salzbergwerk)

5. UTD Riedel /Niedersachsen (altes Salzbergwerk)

6. UTD Sondershausen /Thüringen (altes Kalisalz-Bergwerk)

Grundsätzlich ist die Endlager-Frage nicht auf die volkswirtschaftliche Nutzung der Kernenergie beschränkt, sondern umfasst jede Energie-Technik. Der einzige Unterschied ist der mediale/ politische Fokus!!!

Weiter gibt es auch keine Alternative zur Endlagerung, ob nun chemische oder radioaktiv. Es gibt keine Prozesswirkungsgrade, die 100% erreichen, ganz gleich was man technisch auch anstellt. Es handelt sich somit nicht um eine technische Grenze sondern um eine grundlegend physikalische Grenze (Zweiter Hautsatz der Thermodynamik).

Da es keinen Prozesswirkungsgrad von 100% gibt, fallen immer Verluste und eben auch Abfälle an. Daher kann man niemals zu 100% Rezyklieren, niemals zu 100% Anreichern, .... . Also, wir haben immer Abfälle, auch bei aktuell politisch besser aufgestellten Techniken

3-Energie-Erntefaktor: höchster gegenwärtig technisch erreichbare Energie-Erntefaktor (ww.science-skeptical.de/energieerzeugung/die-energiewende-und-der-energetische-erntefaktor/0010717/, de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor)

Bsp.: Photovoltaik = 3,0 – 5,4; Windkraft an Küsten = 16 – 51; Wasser-Kraft = 50; Gaskraft GuDBioGas = 3,5 ; Gaskraft GuD Erdgas = 28; Stein-Kohle in Untertageohne Transport = 29; Braun-Kohle mit Tagebau = 31;Druckwasser-Reaktor mit 85% Zentrifugenanreichung = 80,Druckwasser-Reaktor mit 100% Zentrifugenanreicherung = 120,...

4- gegenwärtig geringster Schadstoffausstoß (/de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung#Erzeugungskosten)

5- gegenwärtig geringste Anzahlvon Toten pro erzeugter Strommenge (de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung#Auswirkungen auf die Gesundheit)

Unfall-Tote der Öffentlichkeit pro TWh: Braun-Kohle, Stein-Kohle, Erdgas = 0,020; Erdöl = 0,030; Kernenergie = 0,003

Unfall-Tote in der Belegschaft pro TWh: Braun-Kohle, Stein-Kohle = 0,100; Erdgas = 0,001; Kernenergie =0,019

Natürlich ist auch die Kernenergienicht 100% sicher, wie man an den KKW-Unfällen von Tschernobyl oder von Fukushima-Daiichi gesehen hat. Jedoch ist bei besser gebauten KKW nicht mit hohen Opferzahlen zu rechen, wie der 3'fache GAU des KKW Fukushima-Daiichi 2011 gezeigt hat (Strahlentote NULL, im Gegensatz zum KKW-Unfall Tschernobyl).

Weiter schau doch mal unter 100-gute-antworten.de/

Wie sieht das bei gegenwärtig politisch akzeptierten Techniken aus?

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Recherche
 - (Politik, Deutschland, Strom)
verreisterNutzer  26.05.2022, 17:21

Danke für deinen informativen Beitrag!

0
Abschaltung der Atomkraft ist die Richtige Entscheidung

Es ist die richtige Entscheidung. Da kommen wir nicht drum herum.

Kernspaltung hat keine Zukunft, wenn wir den Müll nicht energiesparend los werden könne.

Dieser simple Grund wird aber von so gut wie jedem Atomkraft-Befürworter ignoriert.

verreisterNutzer  30.04.2022, 19:36

Dann kannst du sicherlich erklären, was daran besser ist, dass wir dann die Energie gewonnen aus AKWs aus Frankreich kaufen ^^

1
verreisterNutzer  30.04.2022, 19:39
@HUMILEIN

Warum? Die Energiegewinnung bleibt gleich? Ob deren AKW jetzt mehr Müll produziert, oder unseres was und deren dann weniger kommt aufs gleiche raus.

0
HUMILEIN  30.04.2022, 19:41
@verreisterNutzer

Ein AKW produziert X Brennstäbe als Abfall. Zwei (angenommen baugleich) AKWs produzieren 2*X Brennstäbe als Abfall. Schaltet man eins davon ab, hat man wieder nur X Brennstäbe als Abfall. Der Strom, der von AKW 1 aus Frankreich über produziert wird, kaufen wir ein. Ergo: Weniger Müll. Dafür geben wir halt geld aus.

0
verreisterNutzer  30.04.2022, 19:46
@HUMILEIN

Das ist schon sehr vereinfacht. Ich kenn mich nicht gut aus in Atomkraft, aber Energie muss irgendwo herkommen. Wir importieren diese Energie aus dem Ausland. Ob wir diese nun dort oder hier produzieren ist grundlegend zwar egal, aber im Sinne der Unabhängigkeit von Energie sollte man auf eigenen Beinen stehen.

0
HUMILEIN  30.04.2022, 19:50
@verreisterNutzer

Mit dieser Vereinfachung wollte ich nur klar stellen, dass Weniger AKWs auch weniger Brennstäbe bedeutet(Und noch weniger Uran Nachfrage aber dann wird wieder komplizierter). Den Strom, den wir einkaufen kommt natürlich auch nicht nur von AKWs. Und ja, wo wir den Müll produzieren ist zweitrangig, da es unserem Lebensraum schadet, so oder so.

Mit der Abhängigkeit hast du natürlich vollkommen recht.

0
Harrass  14.05.2022, 09:07

Wie soll denn eine enrgiesparende Müllbeseitigung aussehen ?

Ausserdem gibt es mit dem BN-800 sogar die Möglichkeit, aus dem ungenutzten Teil unserer alten Brennstäbe fast unbegranzt viel zusätzliche Energie zu gewinnen.

0
Abschaltung der Atomkraft ist die Falsche Entscheidung

Solange irgendwo noch ein Braunkohlekraftwerk läuft, ist es ein Verbrechen an Klima und den nachfolgenden Generationen, CO2 freie AKW ohne Gund, Sinn und Verstand abzuschalten.

Wie kann sich ein Wirtschaftsminister "Grün" nennen, der lieber Gas aus Katar und USA kauft und Braunkohlekraftwerke reaktivieren will, als einmal ernsthaft darüber nachzudenken, hervorragend laufende deutsche Kernkraftwerke nicht vorzeitig kaputt zu machen ?