Ab welchem Alter habt ihr euch so richtig "alt" gefühlt?
Muss dazu sagen ich habe gerade vor kurzem die 40 gerissen. Was schon absolut seltsam klingt anderen nun zu sagen "ich bin 40 Jahre alt". Irgendwie fühlten sich die letzten 20 Jahre viel schneller an, als die ersten 20. Geht euch das im Alter auch so?
Finds irgendwie weird wenn ich feststelle das Leute heute über 20 Jahre alt sind und trotzdem am 11. September 2001 noch gar nicht geboren waren. Von der peinlichen Situation das man Frauen attraktiv findet, die maximal 25 sind zu schweigen.
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
10 Antworten
Ich bin jetzt 50+, aber das "so richtig alt fühlen", das kommt wohl erst noch, wenn die Knochen langsam auseinanderfallen. ;-) Aber es gibt natürlich so Abstufungen. Als ich an der Schwelle zur 30 stand, wurde mir zum ersten Mal klar, dass ich nicht mehr zu den Jungen zähle. Immerhin steht die 30 nicht nur für die 30, sondern bedeutet auch, dass es nun mit großen Schritten bereits auf die 40 zugeht. Und die erschienen mir zu dem Zeitpunkt schon sehr... ich nenn es jetzt mal "gar nicht mehr jung".
Als es dann aber 10 Jahre später soweit war und die 40 an die Tür geklopft hat, war es mir schon fast egal. Die hab ich ziemlich locker genommen. Mein früherer Chef hat mal gesagt, ein runder Geburtstag kommt ja nicht über Nacht. Man hat ganze 10 Jahre Zeit, um sich darauf einzustellen. Und damit hatte er zweifellos recht.
Und dann ging es wieder sehr schnell und schon war ich 50. Aber was soll's, ich hab's mit einem Schulterzucken hingenommen. Man lernt irgendwann, dass es nichts bringt, sich über das Alter den Kopf zu zerbrechen. Weil es eins der wenigen Dinge im Leben ist, auf die man einfach keinen Einfluss hat. Man kann zwar versuchen, sich gesund zu ernähren und körperlich fit zu halten, aber gegen den Alterungsprozess an sich kann man eben nichts ausrichten. Entweder man nimmt ihn hin, oder man verschwendet seine Lebenszeit damit, nur noch über seine verbliebene Lebenszeit nachzudenken. Und so sollte es doch nach Möglichkeit nicht ablaufen, oder? ;-)
Ich verstehe, was du meinst, aber trotzdem, "so richtig alt fühlen", das assoziiere ich tatsächlich nur mit körperlichem und geistigem Verfall. Wenn jeder Knochen wehtut, wenn man sich kaum noch bewegen und nicht mehr selbst versorgen kann. Wenn man sich nichts mehr merken kann, wenn man vergisst, wer die bekannten Gesichter um einen herum sind, wenn man täglich unzählige Medikamente schlucken muss, damit die Maschine weiterläuft. Aber solange das alles noch funktioniert, muss ich sagen, ich ticke heute auch nicht großartig anders als vor 20 Jahren mit Anfang 30.
So rein vom Gefühl her hab ich mich noch nie richtig alt gefühlt. Nur halt auch nicht mehr richtig jung. Eher reifer, erwachsener und reicher an Erfahrungen (guten und schlechten). Und es war bei mir wirklich so, dass der 30. Geburtstag der war, vor dem es mich am meisten gegraust hat. Weil da der Übergang, weg vom jung sein, hin zum älter werden, besonders deutlich war. Ansonsten ist das Altern ja ein schleichender Prozess und man nimmt ihn gar nicht so wirklich wahr.
Was die Technik betrifft, da geht heute alles so rasend schnell, dass ich mir denke, ich muss auch nicht mehr alles mitmachen. Das was für mich relevant ist, das nutze ich, aber ich muss nicht mehr unbedingt bei allem mitreden können. Und vor allem muss ich mich nicht mit jungen Leuten messen, die mit all den Sachen aufgewachsen sind und für die diese Dinge ganz normal sind. So wie für uns damals der Cassettenrecorder oder das Telefon mit Wählscheibe. :-)
Und wenn man sich auch noch die ganzen negativen Begleiterscheinungen einer hochtechnologisierten und digitalisierten Welt vor Augen führt, vor allem in Sachen Überwachung und Kontrolle, dann bin ich doch ganz froh, dass ich einen Großteil meines Lebens noch "analog" verbringen konnte. Irgendwie hatten wir doch viel mehr Spaß, mehr Freiheiten, mehr soziale Kontakte, mehr Respekt voreinander und vor allem mehr Privatsphäre. Heute ist alles so glattgebügelt und doch irgendwie total kaputt. Ich würde in der heutigen Zeit um nichts in der Welt mit jemandem tauschen wollen, der sein ganzes Leben noch vor sich hat. Vielleicht solltest du auch mal versuchen, es von der Seite zu sehen. ;-)
Mein Respekt vor dieser Lebenseinstellug. Chapeau.
Ich werde bald 53 und fühle mich immer noch nicht richtig alt. Ich fühle mich auch nicht mehr jung. Ich befinde mich in einem Zustand jenseits von jung und alt, sehr seltsam.
Wie man sich mit 18 oder 20 + Jahren überhaupt alt fühlen könnte, kann ich nicht nachvollziehen.
Irgendwie fühlten sich die letzten 20 Jahre viel schneller an, als die ersten 20. Geht euch das im Alter auch so?
Es ist sogar erwiesen, dass die Zeit gefühlt schneller vergeht.
18 bzw. 20 ist halt für viele der Start ins Berufsleben, da zieht man evtl. schon aus, die ersten großen Freundschaften trennen sich. Man muss Dinge selbst auf die Kette kriegen. Das ist für viele dann schon komplett neu. Interessanter Artikel.
Neu wäre das Gegenteil von alt. 😉
Ich verstehe, was du meinst. Man muss auch immer bedenken, dass wir alle von einem anderen Punkt aus aufs Leben blicken.
In meiner Jugend fühlte ich mich alt. Heute, mit 69, fühle ich mich jung. So geht es vielen.
Ich fühle mich nicht richtig alt, aber als ich die 30 überschritten hab, war da schon die Realisierung, dass ich nicht mehr ganz jung bin.
Bin jetzt 28 und fühle mich schon richtig alt.
Schön beschrieben. Es kommt aber natürlich auch darauf an was man bis dahin im Leben alles so erlebt/erreicht (oder halt eben nicht) hat. Grundsätzlich ging es mir auch um das gefühlte altern und weniger um körperliche Aspekte.
Unsere Sicht auf die Welt wird heute sehr stark zb. von den Medien oder dem Blick auf andere Personen geprägt. Da bekommt man schon manchmal den Eindruck es im Leben nicht geschafft zu haben und das in Verbindung mit dem älter werden ist manchmal schon schwer zu akzeptieren. Vorallem wenn die Welt um dich herum scheinbar bei jeder Marke mehrere Schritte weiter erscheint.