30. Geburtstag Feiern trotz 1. Todestag des Vaters?
Ich werde diesen Mai 30. Habe bisher alle meine Geburtstage mit meinen Freunden immer mehr oder weniger groß gefeiert. Ich gebe gerne Themenparties oder plane schöne Ausflüge zu solchen Anlässen.
Jetzt ist es aber so, dass mein Vater an meinem 29. Geburtstag gestürzt ist und 3 Tage später verstorben ist.
Meine Freunde haben schon durchblicken lassen, dass sie heuer "großes von mir erwarten". Eben weil sie es gewohnt sind wie ich bisher gefeiert habe und weil ich nicht besonders getrauert habe. Zumindest nicht so, wie es einige sicher erwartet hätten.
Es war letztes Jahr nicht einfach. Ich habe innerhalb von 6 Wochen zwei Onkel, einen Bekannten, meinen Vater und meinen Großvater beerdigt. Daher ist es auch komisch, wenn ich meinen Geburtstag einfach einpaar Wochen verschiebe weil ja dann gleich der nächste Todestag hinterher kommt.
Ausfallen lassen möchte ich aber auch nicht komplett. Man wird ja immerhin nur ein mal 30 und mein Leben geht ja im Gegensatz zu den Verstorbenen weiter.
Was denkt ihr so darüber?
7 Antworten
Also ich kann dir sagen was ich machen würde. Ich bin auch ein großer Partyfreund mit großem Freundeskreis und halte Trauer auch eher für mich. Ich kenne deinen Vater nicht, aber oft fällt der Apfel ja nicht weit vom Stamm - ich denke dein Vater hätte es bestimmt nicht gewollt das du dann Trübsal bläst. Wenn dein Vater z.b. Schlosser war dann mach doch ihm zu ehren eine Blaumannparty o.ä. Ich würde das machen wo du weißt, das hätte er gut gefunden. In anderen Ländern feiert man auch den Todestag von Menschen richtig groß mit Party - Feier sein Leben und beweine nicht seinen Tod - zumindest nicht zu sehr. Du musst das ja auch nicht groß thematisieren sowas drückt ja manchem auf die Stimmung. Mit der Familie würde ich drin Vorhaben aber vorher besprechen damit die dich verstehen.
Hallo MaryLinn,
Ich würde den Geburtstag feiern.
Dazu hätte ich eine innere Haltung wie:
Lieber Papa, ich feiere diesen für mich wichtigen Geburtstag dir zu Ehren.
Schade, dass du nicht dabei sein kannst. So werde ich dein Lachen und deine Mitfreude genießen und denke gerade an diesem Tag besonders gerne an dich. Bitte schau freundlich auf mich, meine Freunde und auf die Feier.
Ich wünsche dir viel Freude bei der Feier..
Die allein entscheidende Frage lautet: Wie denkst _Du_ darüber?
Wie würde es Dir Deiner Meinung nach gehen, _wenn_ Du feierst? Hast Du dann wegen Deines Vaters ein (zu) schlechtes Gewissen, _dass_ Du feierst? Oder gibt es andere Gründe für Dich, wegen denen Du Bedenken hast?
Und umgekehrt: Wie würde es Dir Deiner Meinung nach gehen, wenn Du _nicht_ feierst? Ohne alle Deine Freundinnen und Freunde? Oder gibt es andere Gründe, warum es Dir gut oder weniger gut gehen würde?
Und da es wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegt: Was ist für Dich wichtiger?
Und _Du_ entscheidest.
Und: Du kannst ja feiern - und dennoch z.B. eine Gedenkminute einlegen. Oder symbolisch einen Stuhl für Deinen Vater dekorieren und frei lassen. Oder ein Bild aufstellen. Oder sein Lieblingsgericht auftischen. Oder ...
Und alle müssten damit leben, dass _dieser_ 30. Geburtstag eben auch seine melancholischen Momente hat. Wer Dich mag und Deinetwegen kommt (und nicht nur, um Party zu machen), wird Dich verstehen und Dir den Rücken deswegen frei halten.
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."
Das hat nichts mit Egomanie zu tun, sondern mit gesunder Selbstachtung und gesundem Selbstwertgefühl.
Denk dran: Wenn Du mit Deinem Finger auf einen vermeintlicfhen Egomanen zeigst, zeigen drei Finger auf Dich zurück.
Du solltests feiern wenn dir danach ist, dein Vater hat nichts davon wenn du es lässt.
Ich finde es beachtlich, daß du dir darüber Gedanken machst !!!
Ich würde sagen du kannst feiern, aber mit " gebremstem Schaum ".
Du, du, du. - Egomanen voran ? ...