24 und noch Jungfrau?

23 Antworten

Gesellschaft? Gesellschaftlicher Druck? Es hinter sich bringen, damit der gesellschaftliche Druck nachlässt?

Ich glaube, dass es "der Gesellschaft" ziemlich egal ist, ob und wann Du den ersten Geschlechtsverkehr hast!

Du erwartest von uns eine Meinung zu einem sehr intimen und persönlichem Problem.

Deswegen erlaube ich mir, auf der Basis Deiner Informationen , eine Meinung abzugeben.

Auf der Basis Deines "Berichts" erlaube ich mir folgende Äusserungen:

  • Ein erstes Mal hattest Du nicht, weil Du noch keine Partnerin hattest. Also gilt es hier nachzuhacken.

Meine Empfehlung:

Dein Schicksal, Deine Probleme, Deine Sichtweise sind sehr ichbezogen, eine Frau, die vielleicht auf Dich steht muss erst diesen Berg an Mitsichselbstbeschäftigtsein überwinden, um an Dich heranzukommen.

Lasse doch einmal Deine ganzen ichbezogenen Probleme auf die Seite und beschäftige Dich mit dem Gegenüber, gehe auf sie ein und stelle mal Deine Bedürfnisse hintenan. Dann kannst Du erstens erkennen, wie sie ist (ich benütze die weibliche Form, gilt aber analog auch auf männliche Gegenübers), und zweitens gehst Du auf die andere Person ein, was wichtig ist bei der Partnerfindung.

Also: Ego mal etwas zurückschrauben.

  • -Das erste Mal:

das soll doch etwas Besonderes sein, wieso nicht aufheben für eine Partnerin, mit der Du das gefühlsmässig erleben willst? Lass mal diese "Gesellschaft" weg, Du musst hier keine Prüfung ablegen. Hebe es Dir auf, damit Du es so erleben kannst, wie Du es gerne hättest .

Hey,

ich bin zwar ein Mädchen und paar Jahre jünger als du, aber ich weiß trotzdem sehr gut, wovon du sprichst. Ich habe mir diesen Druck auch schon gemacht, weil im Freundeskreis so langsam alle in festen Händen sind und man sich schon manchmal ziemlich dumm vorkommt, wenn man alleine da steht.

Aber, Erstens: ich kann dir sagen, was du jetzt auf jeden Fall nicht tun solltest: krampfhaft etwas herbeiführen wollen. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass das gaaar nichts bringt. Echt. Ich habe zwar (zum Glück!) nicht mein erstes Mal an den Falschen verloren, aber einige andere (auch intime) Dinge, nur, weil ich unbedingt auch Erfahrungen sammeln wollte.

Und das bereue ich jetzt total. Ich bin einfach froh, mein erstes Mal noch irgendwann mit dem Richtigen verbringen zu können und inzwischen ist es mir auch wirklich egal, wann. Mit 20,21,26...Hauptsache, ich fühle mich danach nicht so, wie ich es bei dem letzen Mann getan habe.

Also: mache nichts, was du später mal bereuen wirst, nur, um etwas jetzt schon zu erfahren, was sonst vielleicht erst später kommt!

Zweitens: ich finde, aufgrund der Art, wie durchdacht und grammatikalisch richtig (ja, das finde ich irgendwie ziemlich wichtig :D) du allein hier schreibst, wirkst du schon sympathisch. Ich bin mir sicher, dass viele Frauen gerne deine Freundin sein würden. Glaub mir, gebildete Männer mit interessanten Hobbies und Interessen sind für viele Frauen wesentlich attraktiver als diese super aussehenden Macho Typen, die in ihrer Freizeit Shisha rauchen und Rolex vergleichen.

Männer, die lesen, sich weiterbilden, Interesse an Politik und gesellschaftlichen Themen zeigen, mit denen man sich wirklich tiefgründig über wichtige Sachen unterhalten können.. die (finde ich zumindest) sind wirklich attraktiv. Wenn du dann auch noch Sport machst, finden dich bestimmt gerade Studentinnen ziemlich interessant :)

Mach dir all deine positiven Eigenschaften jedenfalls immer wieder bewusst, sodass du auf keinen Fall anfängst, an dir und deinem Wert zu zweifeln. Denn dazu gibt es NIE Anlass - egal, was! Auch, wenn du in 10 Jahren noch Jungfrau bist und noch nie in einer Beziehung warst. Du bist es trotzdem wert, glücklich zu sein.

Alles Gute!

Computer000 
Fragesteller
 01.12.2020, 22:58

Danke dir für deine warmen und auch hilfreichen Worte😊 Ich versuche, das alles zu berücksichtigen😊 Gibt halt noch ein weiteres Problem, das ich nicht öffentlich ansprechen möchte, aber ich versuche deine Tipps auch darauf zu übertragen :)

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Ich bin auch in Deinem Alter und hatte noch keine Beziehung. Aus irgendwelchen Gründen hat es sich einfach noch nie ergeben bei mir. Zwar hatte ich in meinem Leben schon mehrere "Dates" mit Frauen, bei diesen ist allerdings nur wenig bis gar nichts gelaufen. In Nachhinein glaube ich sogar ernsthaft, dass die Frauen von Anfang an nie was von mir wollten und sich nur platonisch mit mir treffen wollten. Sobald sie gemerkt haben dass ich an ihnen interessiert bin, ist der Kontakt immer langsam eingeschlafen.

Ich habe immer das Gefühl gehabt, wie man es macht, man macht's verkehrt. Macht man zu wenig, heißt es immer so großkotzig "Tja, da bist du selber Schuld! Du musst halt auch aktiv werden und der Frau zeigen dass dir was an ihr liegt! Von nichts kommt nichts!". Macht man zu viel, heißt es dagegen "Tja, da bist du selber Schuld! Du bedrängst sie ja auch total, sowas wirkt bedürftig und ist unattraktiv hoch zehn!". Es kommt mir vor wie ein Drahtseilakt.

Als Jugendlicher (wo die meisten Altersgenossen für gewöhnlich ja nur Sex im Kopf haben), war besessen davon, eine Freundin zu finden! Dabei war ich in dem Alter noch gar nicht an Sex interessiert, mir ging es damals wirklich nur um die Romantik. Also "die Eine" in meinem Leben zu haben die mich immer lieben wird, die mich versteht und mir für immer zur Seite steht. Ich dachte mir, wenn ich eine Beziehung habe, dann "bin ich jemand".

Natürlich habe ich, als ich aus der Pubertät raus war schnell gecheckt, dass das nicht realistisch ist. Trotzdem habe ich mich selbst dabei erwischt dass ich nicht danach handle, wenn ich verliebt war, und in alte Muster zurückgefallen bin.

Mittlerweile ist es mir aber ziemlich egal geworden. Ich hab lang gebraucht um wirklich zu verinnerlichen: Es macht einen nicht zu einem besseren/liebenswerteren/wertvolleren Menschen, wenn man eine Beziehung hat. Eine Beziehung ist nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders! Beides hat Vor- und Nachteile. Eine Partnerin ist schließlich kein menschengroßes Kuscheltier was man auf Familienfeiern herumtragen kann, und allen zeigen "Ha! Endlich hab ich jetzt auch so eins! Jetzt bin ich auch jemand!". "Die Eine" gibt es sowieso nicht, für niemanden. Das ist oft mehr Schein als Sein.

Es ist das dümmste was man machen kann, sich selber dafür schlecht zu machen und sich mit anderen zu vergleichen. Das ist GIFT (im wahrsten Sinne des Wortes, weil man sich nur selbst wehtut ohne dass es einen Nutzen hat). Gesellschaftliche Zwänge können mich mal. Das ist eigentlich gar nicht so extrem unglaublich-selten wie man so glauben möchte, es spricht halt nur keiner darüber. Man sollte absolut nichts auf die Meinung von Leuten geben, die in Deinem Leben keine Rolle spielen und die keinen Einfluss auf Dein Leben haben.

Ich kenne einige Leute in dem Alter denen es so geht und die meisten leider sehr darunter.

Ich persönlich habe dazu keine großartige Meinung. Es ist in unserer Gesellschaft recht ungewöhnlich, ja, aber es hat weder eine gute noch eine schlechte Wertung. Es ist eben so.

Raten kann ich daher nur dich nicht unter Druck zu setzen und dich um dich zu kümmern. In unserer Gesellschaft wird oft so getan als ob Sex und feste Beziehungen das Allheilmittel wären, dabei ist ersteres einfach nur Sex - was schön sein kann wenn man es mag - und zweiteres ist genausoviel ARbeit, wenn sogar nicht mehr, als Freundschaften und bringt genausovie Stress mit sich wie Freude.

Da ich vor einiger Zeit selbst in einer Positon war in der es im zwischenmenschlichen Bereich unteranderem deswegen zu Problemen gekommen ist : kommuniziere das mit Menschen die interessierter sind.

Woher ich das weiß:Hobby – interessiert an: Shibari / Bondage / Kink
Computer000 
Fragesteller
 21.11.2020, 17:56

Deinen letzten Absatz verstehe ich nicht so ganz, könntest du erklären, wie du das meinst?

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Hallo,

ich bin zwar nicht selbst in deiner Lage, kann mich in deinen "Hintergrund" aber recht gut einfühlen. Ich bin auch 24, weiblich und wurde in der Schule gemobbt, sodass eine Sozialphobie daraus entstanden ist. Im Gegensatz zu dir wurde die damals allerdings nie diagnostiziert und ich war so ziemlich "auf mich allein" gestellt.

Als Frau ist es natürlich einfacher, eine Beziehung zu finden, sodass ich dir hier nicht wirklich Tipps geben kann.

Zu der Sozialphobie kann ich nur sagen: Ich glaube die Therapie ist wirklich der Schlüssel, um da wieder rauszukommen. Komisch ist nur, dass sie nach einem Jahr noch nicht anschlägt. Deshalb schlage ich vor, dass du auf Fehlersuche gehst:

  1. Passen du und dein Therapeut zusammen? Kannst du dich ihm anvertrauen oder schwebt zwischen euch ein gewisses Misstrauen? --> Wenn ja, auf die Suche nach einem anderen gehen.
  2. Welche Art von Therapie machst du? Es gibt verschiedene Arten der Therapie, zum Beispiel tiefenpsychologisch, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie... Evt. ist die Therapieform die du im Moment erhältst gar nicht geeignet für deine Sozialphobie. Meines Wissens eignet sich kognitive Verhaltenstherapie am besten. --> Evt. beim Psychologen Infos über andere Therapieform einholen.
  3. Zwischendurch war ich auch beim Psychologen, der sagte mir: "Ich kann Ihnen den Weg zeigen, gehen müssen Sie ihn selbst.". Wichtig ist, dass du dich neben der Therapie auch im Alltag ständig forderst. Versuche jeden Tag, über deinen Schatten zu springen und z.B. jemanden anzusprechen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das hart ist und nicht jedes Mal klappen wird, aber gib dein Bestes! Nur so kannst du Erfolge erzielen, und die Sozialphobie loswerden. --> Evt. da mehr hinterher sein.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du dich auf Dauer besser fühlen wirst. :) Du wirst das schon schaffen.

Liebe Grüße

Computer000 
Fragesteller
 22.11.2020, 17:12

Danke dir für deine Antwort :)

Zu 1. Es gibt oder eher gab manchmal gewisse Spannungen, aber ein Misstrauen gibt es nicht.

Zu 2. Ich mach ne Verhaltenstherapie, also das sollte passen.

Zu 3. Da hast du teilweise sicher Recht, so richtig dahinter bin ich im ALLTAG nicht. Aber wie ich das genau üben soll, ist mir nicht klar, wen soll ich wegen was ansprechen? Zumal es mir keineswegs schwer fällt, fremde Menschen anzusprechen, sofern es nur um alltägliche Dinge wie Fragen nach dem Weg/Uhrzeit etc. geht.

Zudem gibt es halt auch noch ne weitere Sache, die mich belastet und deretwegen ich in Therapie bin, aber da kann ich öffentlich nicht darüber schreiben.

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