230v Motor mit 36v betreiben?
Hallo, ich habe aus einem alten Kärcher einen 230v Motor ausgebaut und mich gefragt ob ich den mit einem 36v oder 28v Acku betreiben kann um ihn für ein Go Kart oder ähnliches verwenden
7 Antworten
Hallo,
Kurz: NEIN
Ausführlich:
also ohne enorm großen Aufwand ist das nicht möglich. Der 230V- Motor ist ein Wechselstrommotor und funktioniert auch nur damit. Die Akkus liefern aber Gleichstrom. Du müsstest also zuerst mittels einem Wechselrichter die Gleichspannung in Wechselspannung umwandeln. Anschließend müsstest du die niedrige Wechselspannung mit einem Transformator auf 230V bringen.
Durch die Transformation und Wechselrichtung hättest du hohe Verluste und die Leistung des Motor wäre für solch kleine Akkus viel zu hoch. (Die benötigte Stromstärke könnten die nicht liefern).
Alles in allem ist es für dein Projekt unsinnig. Ein neuer Motor wäre schon viel günstiger als der Wechselrichter.
Den Motor kannst du eig. fast nur benutzen für Kabelgebundene Geräte. Bei nem GoKart ehr unpraktisch.
Ich habe schon einmal einen Wechselstrommotor aus einem alten Föhn mit Gleichstrom zum Laufen gebracht. Da habe ich die Statorspule parallel zur Ankerspule geschaltet.. Das hat mit 20 Volt gut funktioniert, jedoch hatte der Motor zu wenig Leistung.
Bei größeren Motoren brauchst Du dann schon ordentliche Akkuleistung um damit irgendetwas effektiv anzutreiben..
Aber im Prinzip, wenn die Spulenanordnung von Reihe auf Parallel geändert wird, dann wird sich der Motor zumindest drehen..
LA
Das war ein 220 Volt Motor, schon etwas älteres Modell, lief mit 220 Volt Wechselstrom, da war kein Gleichrichter drin. Habe den Motor aus dem Föhn ausgebaut..
Ok, ja das geht mit den älteren Föhns, die hatten 220V-Kollektormotoren.
Sonst wäre er mit Gleichstrom nicht gelaufen.
Das wird höchstwahrscheinlich nicht gehen. Denn die Spannung ist zu tief.
Wenn es ein "Staubsauger-"/Kollektor-Motor ist, dann läuft er zwar auch mit Gleichstrom. Und wenn er ganz super gelagert ist, kannst du ihn vielleicht anwerfen und dann dreht er ein bisschen. Aber Leistung hat er dann praktisch gar keine. Dieses Unternehmen ist zum Scheitern verurteilt.
Für nen GoKart nimmst du ein altes Elektrowerkzeug (Bohrschrauber, Heckenschere) mit Akkubetrieb (12, 18, 24, 36 Volt, whatever). Diese Geräte haben zudem oft schon ein Untersetzungs-Getriebe mit dabei.
Also alleine schon die Idee ist so absurd, dass ich es gerne mal versuchen würde. Der konstruktive Aufwand wäre allerdings unverhältnismäßig hoch (siehe auch Antwort von KeinPlanhaber), weil du einen DC-DC Konverter mit nachgeschaltetem Spannungsumrichter bräuchtest. Das ist konstruktiv nicht mehr trivial, weil Konverter und Umrichter Steuereinrichtung brauchen. Ich bin nicht mal sicher, ob das überhaupt funktionieren würde.
Das wäre nicht nur aufwendig, sondern auch ziemlich teuer. Also von der Größenordnung her kann so ein ordentlicher DC-DC Konverter mit 10-facher Verstärkung noch ganz ordentlich arbeiten, ohne dass die Spannung instabil wird, aber das ist dann auch schon hart an der Grenze.
Normalerweise befürworte ich ja "learning by doing", aber im Bereich Elektrotechnik solltest du lieber die Finger von höheren Spannungen lassen, besonders wenn das Fachwissen dafür fehlt.
Gegenvorschlag: Es gibt online Gleichstrom-Motoren für Elektrokleinstfahrzeuge zu kaufen, die genau für solche Zwecke gedacht sind und für die es sogar vorgefertigte Steuergeräte gibt. Die laufen schon mit 36 V und sind daher auch von der Spannung her relativ ungefährlich. Einfach mal googlen.
Zum Bleistift:
Das ist für dein GoKart-Projekt auch viel naheliegender, als den denkbar unpassenden Motor von deinem Kärcher zweckzuentfremden.
Nein das geht nicht. Der Motor muss auch die gleiche Betriebsspannung haben die der Akku liefert.
Hm, die meisten Föhne haben einen DC-Niederspannungsmotor!
Der wird über einen Gleichrichter und mit einem Spannungsteiler aus den Heizwendeln betrieben. Also keine Analogie zum Problem des Fragestellers.