1800 € bei 30 Std. Woche im Büro?
Hallo ihr Lieben.
Ich habe ein Jobangebot in einem kleinen Unternehmen (insgesamt 15 Mitarbeiter) als Büromitarbeiterin bekommen. Ich soll in erster Linie die Chefs entlasten. Die Chefs (Ehepaar) sind sehr nett. Zwischenmenschlich passt es schonmal sehr gut. Arbeitszeiten sollte ich selbst vorschlagen. Es wären 30Std./Woche. Jetzt steht noch die Frage nach meiner Gehaltsvorstellung offen. Mein Mann meint ich solle bei 1800€ brutto ansetzen!? Was meint ihr?!
Info:
Ich bin weiblich, 38 Jahre alt, verheiratet, habe 2 Kinder wohne in NRW und bin gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte.
Zur Zeit bin ich In der Hausreinigung in einem Seniorenwohnheim tätig (10,50€/Std.). Außerdem putze ich noch auf 450,-€ Basis in einem kleinen Unternehmen (12,50€/Std.). Dieses Unternehmen hat mir das Jobangebot gemacht!
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
LG
4 Antworten
Bei 1.800 € bekommst du je nach Steuerklasse usw. etwa 1000 € netto. Als Rechtsanwaltsfachangestellte bist du ja als Büromitarbeiterin nicht "ungelernt".
Daher sind 1.800 € ist für NRW und 30 Stunden ok, aber nicht unbedingt gut. Kommt natürlich auch auf die Umstände, Lohnnebenleistungen, Urlaub etc. an. Wenn du dich super wohl fühlst, sollte es jetzt nicht an 100 € scheitern. Aber ich würde vielleicht eher bei 2.000 € oder 2.100 € starten, dann bleibt ein bisschen Luft zum Handeln und entgegenkommen und am Ende bekommst du vielleicht deine 1.800 €.
Man kann ja auch schon bei der Einstellung eine Lohnerhöhung nach der Probezeit festmachen. Das du z.B. in den ersten sechs Monaten 1.700 € bekommst und wenn du nach der Probezeit übernommen wirst dann 1.900 € oder ähnlich.
Der Mindestlohn bei 30 Wochenstunden liegt ab 01.01.2022 bei knapp 1.300 Euro Brutto. Und ich finde nicht, dass eine Büromitarbeiterin nur knapp über dem Mindestlohn verdienen sollte. Also ist ein Gehalt >= 1.800 € in meinen Augen auf jeden Fall angemessen.
1.800 € bei 30 Stunden entspricht, bei fiktiver Vollzeit von 40 Std., einem Gehalt von 2.400 €.
Das entspricht in etwa dem Durchschnitt bei Kaufleuten für Büromanagement (früher Bürokaufleute) mit etwa 5-jähriger Berufserfahrung in Großstädten und klein- und mittelständischen Unternehmen sowie dem Einstiegsgehalt im öffentlichen Dienst für allgemeine Bürotätigkeiten.
Es ist ein kleineres Unternehmen - zum (Wieder-)Einstieg, zumal ggf. ja auch weiteres Einkommen vorhanden ist, kann man das durchaus akzeptieren - man sollte nur den eigenen Vorschlag etwas höher ansetzen (2.000 € - 2.200 €) - man muß dem Arbeitgeber, aus strategischen Gesichtspunkten, auch etwas den Erfolg gönnen, daß er einen heruntergehandelt hat, dann ist er später oft eher bereit, etwas draufzuzahlen...
Und dann sollte man schauen, was Du dann tatsächlich machst; denn die Rechtskenntnisse, Vertragskenntnisse und das allgemeine Rechtsverständnis, Gesetzestexte zu verstehen, was Du aus Deinem Beruf ja auch mitbringst, können, als Unterstützung der Geschäftsleitung, durchaus hilfreich sein - da kann man dann nach einem halben Jahr oder nach einem Jahr nochmals nachverhandeln.
Und allgemein: ein gutes Arbeitsklima, eine Tätigkeit, die Freude macht und ggf. ein sicherer Arbeitsplatz, ist mehr wert als 100 € oder 200 € mehr Bruttogehalt...
1800€ Brutto ist etwas wenig meiner Meinung nach. Falls du keinen andern Beruf findest wo dz mehr verdienst oder mehr Spaß hast dann nimm ihn an.
Würde da eher bei 2100 ansetzen mit Luft nach oben.