1.6 120 PS ohne Turbo möglich?

18 Antworten

Gabs schon in den 80er Jahren und bis mitte/ende der 90er in zig Autos mit 130/125PS verbaut.

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War halt anfang der 80er der erste serienmäßige 16 Ventiler mit Einspritzung (1983), technisch genauso standfest wie die damals üblichen 8 Ventiler die später auch als 16 Ventiler und Einspritzung verbaut wurden und am Ende 110PS lieferten. In den 90ern gabs sogar 20 Ventiler Köpfe für den 4A-GE bei Toyota, der 4A war trotzdem der robustere gerade auch wegen dem haltbareren Getriebe und der Auslegung auf die breite Masse. Ein Motor der von 1978 bis 2002 verbaut wurde in diversen Hubraumgrößen, 1.3l bis 1.8l von 69-110PS und in den meisten Toyota Modellen der 80er und 90er Jahren vertreten. Der 4A-GE mit seinen 130PS von 1983 hats dagegen nur in den MR2 und Corolla geschafft, mitte der 90er war dann mit dem auch schon schluß weil der 2.0l Turbo schon geraume Zeit vorhanden war.

 - (Technik, Technologie, Auto)

Das gezeigte Fahrzeug besitzt einen Saugmotor ohne Direkteinspritzung. 75 PS pro Liter sind heutzutage nichts Besonderes für einen Otto - Saugmotor. Die stärksten Otto - Sauger erreichen heutzutage rund 220 PS / l (Motorradsparte).

Woher ich das weiß:Recherche

Natürlich sind 120 PS mit einem 1,6 l Motor möglich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ist einfach so

Mein Mopped hat rund 1150ccm und knapp 135ps und das ist ein normaler 4 zylinder mit Einspritzung. 1600ccm und 120ps sind kein hexenwerk 🚗🦘

IvyHolo 
Fragesteller
 24.10.2019, 12:33

Hat die Einspritzung irgendwelche Nachteile gegenüber einem Saugmotor? Beim Turbo z. B. hab ich gelesen, dass die Kolben und Ventile "verrückt spielen" und sich schneller abnutzen, und die Kette eher ausleiert, weil es eben so krass auf und ab vibriert.

Wie sieht das mit einer Einspritzung aus?

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skipworkman  24.10.2019, 12:59
@IvyHolo

Bin leider nicht so der Motor Experte. Soweit ich weiß ist eine Einspritzung besser, weil die aktiv über die Elektronik gesteuert werden kann. Beim Vergaser Motor bekommt der Motor abhängig von der Drehzahl immer die selbe Menge Kraftstoff. Dafür kannst du da mehr rumbasteln mit dem Luftfilter und den Düsen im Vergaser. Generell würde ich eine Einspritzung vorziehen. Ich meine auch das eine Einspritzung erforderlich ist, wenn du einen Katalysator im Abgassystem hast, weil dieser ein gewissen betriebsfenster hat und nur mit einer Einspritzung gewährleistet ist, daß dieses Fenster gehalten wird.

Bitte korrigieren falls ich Käse erzähle.

Liebe Grüße

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railan  24.10.2019, 13:03
@IvyHolo

Einspritzung hat mit Saug- oder Turbomotor nichts zu tun.
Ich weiß ja nicht nicht, wo der Unsinn her ist, dass ein Turbomotor "krass" auf und ab vibriert, würde aber die Quellen bzw. die Lektüre wechseln...

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checkpointarea  24.10.2019, 15:08
@IvyHolo

Ein Einspritzer kann sowohl ein Saugmotor, als auch ein Turbomotor sein. Wie das geht? Ganz einfach: Das eine bezeichnet die Art der Kraftstoffförderumg, das andere die Art der Luftförderung.

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checkpointarea  24.10.2019, 19:38
@skipworkman
Bitte korrigieren falls ich Käse erzähle.

Sehr gerne - auch wenn´s kein kompletter Käse war, sondern höchstens leicht käsiger Quark. ;)

Soweit ich weiß ist eine Einspritzung besser, weil die aktiv über die Elektronik gesteuert werden kann. 

Das geht mit einem Vergaser auch, nennt sich dann "elektronischer Vergaser". Gab es in den frühen 90er Jahren beim Pkw, und aktuell bei ein paar 50er Motorrollern. Zweifelsohne ist ein elektrisch geregelter Vergaser aber eine eher unelegante Lösung, denn bei einer Einspritzanlage ist die Regelung einfacher und präziser.

 Ich meine auch das eine Einspritzung erforderlich ist, wenn du einen Katalysator im Abgassystem hast, weil dieser ein gewissen betriebsfenster hat und nur mit einer Einspritzung gewährleistet ist, daß dieses Fenster gehalten wird.

Ein Katalysator funktioniert auch ganz prima bei einem Vergasermotor, da gibt es zig - verschiedene Beispiele dafür (u.a. sehr viele 50er Motorroller). Nur funktioniert er "geregelt" halt besser. Der Begriff "geregelt" bedeutet übrigens nicht, dass am Kat etwas geregelt wird, sondern, dass die Abgasqualität überwacht wird, sowie, dass die Gemischaufbereitungsanlage imstande ist, das Gemisch zu variieren, um in möglichst vielen Lastbereichen ein möglichst optimales Kraftstoff / Luft - Gemisch bereitzustellen (14,7 Teile Luft auf 1 Teil Kraftstoff, "Lambda 1"). Ob das nun von einem elektronisch geregelten Vergaser (siehe oben), oder von einer Einspritzanlage gemixt wird, ist im Grunde genommen egal, relevant ist nur, dass man eine Lambdasonde (Sauerstoffsonde) im Auspuff hat. Nennt sich dann "G-Kat".

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checkpointarea  24.10.2019, 20:14
@IvyHolo
Hat die Einspritzung irgendwelche Nachteile gegenüber einem Saugmotor? Beim Turbo z. B. hab ich gelesen, dass die Kolben und Ventile "verrückt spielen" und sich schneller abnutzen, und die Kette eher ausleiert, weil es eben so krass auf und ab vibriert. Wie sieht das mit einer Einspritzung aus?

Da ist schon die Fragestellung verkehrt. Das Gegenstück zu einem Saugmotor nennt sich nämlich "Turbomotor", und das Gegenstück zu einem Einspritzmotor heißt "Vergasermotor" oder "Direkteinspritzer". Das eine bezeichnet nämlich die Art der Verbrennungsluftförderung (beim Saugmotor ohne, beim aufgeladenen Motor per Turbolader oder Kompressor), das andere die Art der Gemischzufuhr (per Saugrohrunterdruck im Vergaser, per Niederdruckpumpe im Einspritzmotor, per Hochdruckpumpe im Direkteinspritzer, welcher direkt in die Brennräume injiziert).

Falls Deine Frage also nun lautete, ob die Steuerkette bei einem Turbomotor schneller ausleiert, lautet die Antwort ganz klar: "Nein". Die leiert schnell aus, wenn sie minderwertig gefertigt wurde, oder einen schlechten Spanner hat.

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120PS bei einem 1.6 Saugmotor ist Normal.

der 1.6FSI ( FSI = Direkteinspritzung) hat 115PS und da ist noch Luft nach oben.

IvyHolo 
Fragesteller
 24.10.2019, 18:44

wie schafft es ein einfacher saugmotor auf 120 ps?

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checkpointarea  24.10.2019, 19:55
@IvyHolo
wie schafft es ein einfacher saugmotor auf 120 ps?

Das ist überhaupt kein Problem, entspricht einer Literleistung von 75 PS - selbst Billigautos wie ein VW Up oder ein Opel Karl erreichen solche spezifischen Leistungswerte. Grob gesagt: Man erreicht mit einem Vierventilzylinderkopf ohne nennenswerten Aufwand bei einem Saugbenziner ein maximales Drehmoment von etwa 100 Newtonmetern pro Liter Hubraum, seit vielen Jahren schon. Dieses liegt meist im Bereich um 4000 U/min. voll an, sinkt auf dem Weg zur Nenndrehzahl (Drehzahl der maximalen Leistung) aufgrund der Füllungsverluste um etwa 10 % ab, was bedeutet: 90 Nm/l sind hier üblich, liegen quasi automatisch an. Leistung in PS = Drehmoment x Drehzahl : 9550 x 1,36. Nun rechne mal: 90 x 1,6 x 6000 : 9550 x 1,36 = 123 PS bei 6000 U/min. und 1,6 Litern Hubraum. Nun muss man nur noch darauf achten, dass der Motor bis 6000 U/min. drehzahlfest ist, was seit vielen Jahrzehnten überhaupt gar kein Problem darstellt. Man muss nur den Hub der Kolben passabel klein wählen, in diesem Falle sind es 86 mm. 6000 x 86 : 30000 = 17,2 m/s Kolbengeschwindigkeit. Alles bis 20 m/s ist absolut unkritisch.

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IvyHolo 
Fragesteller
 24.10.2019, 22:03
@checkpointarea

Okay sehr viel Technik und Physik von der ich (noch) keine Ahnung habe. Aber irgendwann werde ich mir das in Ruhe beibringen. Nur eine Frage noch. Was meinst du mit "Vierventilzylinderkopf"? Meinst du damit einen 4-Takt Ottomotor? Weil ich kenne nur ein Einlassventil und ein Auslassventil. Oder meinst du einfach nur nen Zylinderkopf mit 4 Zylindern?

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checkpointarea  25.10.2019, 07:34
@IvyHolo
Nur eine Frage noch. Was meinst du mit "Vierventilzylinderkopf"?

Indirekt kann man anhand der Tatsache, dass überhaupt Ventile vorhanden sind, daraus schließen, dass es sich um einen Viertaktmotor handelt (weil Zweitaktmotoren meist keine Ventile haben), als Vierventiler halt mit jeweils 2 Einlass, - und 2 Auslassventilen, früher hat man dafür ja gerne 2 hergenommen, gibt auch welche mit 3 (2 Einlass, 1 Auslass) oder 5 Ventilen (3 Einlass, 2 Auslass). Warum man das macht? Leistungsfindung. Durch 4 Ventile geht mehr Luft durch als durch 2, sicher kennst Du den stolzen Hinweis "16V" am Heck von so manchem älteren Fahrzeug. Bei etwas älteren Autos (Opel Astra F und G ist ein schönes Beispiel) hat man auf gleiche Grundmotorblöcke immer mal wieder gerne verschiedene Zylinderköpfe draufgesetzt, mit 2 und 4 Ventilen, da kann man dann schön erkennen, wieviel Leistung sowas bringt. 2 Ventile pro Zylinder findet man bei Neufahrzeugen heute nur noch extrem selten (Fiat Panda 1.2 z.B.), verbreitet sind sie aber immer noch bei 50 cm³ - Motorrollern und bei wahrscheinlich allen Gartengeräten mit Viertaktmotor.

Okay sehr viel Technik und Physik von der ich (noch) keine Ahnung habe.

Bist Du dabei, eine Kfz - Lehre zu absolvieren, oder nur persönlich interessiert?

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IvyHolo 
Fragesteller
 25.10.2019, 11:06
@checkpointarea

Vielen Dank. Persönliches Interesse. Ich liebe Autos und die Geschichte dahinter. 🚗

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