Wie soll der Schwarzmarkt bekämpft werden wenn Cannabis nur teilweise legal ist?

5 Antworten

So wie es gerade gehandhabt wird, öffnet es eher die Büchse der Pandora und man sich nicht wirklich Gedanken darüber gemacht hat, was darauf folgen kann/wird. Ich habe nichts gegen ein Legalisierung resp. eine Entkriminalisierung von Cannabis. Allerdings stört mich doch sehr wie unüberlegt und eher stümperhaft diese nun kommt. Der Schwarzmarkt wird damit kein bisschen bekämpft und legales Cannabis aus der Apotheke oder im Eigenanbau wohl deutlich teurer sein wird, als es auf dem Schwarzmarkt angeboten wird. Den Eigenanbau macht man nicht mal eben. Erst recht nicht, wenn man am Ende auch eine gute und ertragreiche Ernte haben möchte.

In meinen Augen und als ehemaliger Konsument von diversen BTM, wurde wieder mal etwas ohne ausreichende Vorbereitungen beschlossen. Darüberhinaus ohne Maßnahmen und geeignete Kontrollinstanzen, die dafür Sorge tragen, dass am Ende wirklich nur für den Eigenbedarf und in den erlaubten Mengen angebaut wird. Ich hätte den Cannabis-Verkauf anders reglementiert und den Eigenanbau überhaupt nicht zugelassen. Nicht weil ich es den Konsumenten nicht gönnen würde, sondern weil es sich breitflächig überhaupt nicht kontrollieren lässt. Besitzt der Nachbar von nebenan nur eine Pflanze oder baut dieser gleich größere Mengen Cannabis an?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.
kummerfrei  28.03.2024, 04:35

War ja nicht nur der weniger Schwarzmarkt Gedanke, sondern auch weniger Belastung des Kontrollpersonals.

Deswegen ist es auch irrsinnig mit den Regeln des Clubs und in der Nähe des Clubs nicht kiffen zu dürfen, wenn das nicht wirklich auch regelmäßig kontrolliert wird. Aber die Praxis wird's zeigen und vermutlich Veränderungen bringen.

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Vor der ersten legalen Ernte kann kein legaler Cannabis in Umlauf sein. Das stimmt. Die ersten paar Monate wird sich das Gesetz also nicht wirklich auf den Schwarzmarkt auswirken. Ab der ersten Ernte ist aber jede Person, die sich selbst oder über Vereine versorgt, eine weniger, die auf den Dealer angewiesen ist. Simple Mathematik. Obwohl es verboten bleibt, halte ich auch die Abgabe des Eigenanbaus unter Freunden für besser, als zu irgendeinem zwielichtigen Dealer zu gehen.

Die Effekte auf den Schwarzmarkt sind aber nicht so groß, wie sie mit einer legalen Abgabe über Fachgeschäfte sein könnte. So, wie man es z.B. in Kanada erlebt. Vielleicht interessant: Canadian Cannabis Survey 2023: Summary, https://www.canada.ca/en/health-canada/services/drugs-medication/cannabis/research-data/canadian-cannabis-survey-2023-summary.html

Leider waren die noch im Koalitionsvertrag vorgesehenen Geschäfte nicht so einfach gegen internationales Recht durchzusetzen. Stattdessen strebt man nun Modellprojekte an. Für die kommerzielle Abgabe wird ein weiterer Gesetzentwurf erwartet. Dann wäre vorerst zumindest eine regional beschränkte Abgabe möglich. Ob und wann da was kommt, steht aber noch nicht fest.

Abgesehen davon geht es beim Gesetz nicht nur um den Schwarzmarkt. Ein zentraler Aspekt ist, dass sich die Justiz in Zukunft nicht mehr mit tausenden belanglosen Bagatell-Besitzdelikten befassen muss.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie ✅ Kein Fachmann, kein Arzt ❌
jonschneee  26.03.2024, 18:34

"Ein zentraler Aspekt ist..." Und ein weiterer, dass sich dann noch ein paar hundert Potheads und Psychos mehr in der Stadt herumtreiben.

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Ist halt mal wieder typisch deutsch: Bürokratie steht da über der Realität...

Anstatt einen staatlicher regulierten Anbau und Verkauf, der Jobs, Steuern, bessere Qualitätskonrolle und Jugendschutz bringt, gibt es jetzt halt ein Regelwerk, auf das niemand Bock hat und deswegen evtl lieber weiter beim Dealer des Vertrauens kauft.

Auch werden Gelegenheitskiffer nicht berücksichtigt, die nur 1-2 wöchentlich was rauchen.

Bin mir sicher, diese entkriminalisierung wird noch geändert werden.

Skywalker17  24.03.2024, 17:04
Ist halt mal wieder typisch deutsch: Bürokratie steht da über der Realität...

Es ist auch typisch deutsche über alles und jeden zu motzen.

Cannabis ist nicht komplett legalisiert, weil es nicht ungefährlich ist. Aber man möchte denn Konsum ermölichen ohne gleich eine riesen Geschäft zu eröffnen.

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BennTheMan  24.03.2024, 18:19
@Skywalker17
Es ist auch typisch deutsche über alles und jeden zu motzen.

Meinung ist nicht gleich motzen -

Und ich bin halt der Meinung, dass man den Schwarzmarkt (an dem Organisiertes Verbrechen und Terrorismus verdient) hätte effektiver eindämmen können und im gleichen Abwasch Jobs, Steuern und größere Kontrolle über Jugendschutz und Qualität hätte mitnehmen können.

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Skywalker17  24.03.2024, 20:07
@BennTheMan
Ist halt mal wieder typisch deutsch: Bürokratie steht da über der Realität...

Das ist keine "Meinung".

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BennTheMan  24.03.2024, 20:19
@Skywalker17

"Immer wieder diese Klischee-Kartoffeln: unnötig verkrampft, kompliziert und verkopft - echt bescheuert"

Das ist Motzen - aber bestimmt nicht meine kritische Meinung.

Und ich habe mich auch nicht beschwert, sondern lediglich festgestellt, wie ich es sehe - also Meinung.

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Soweit ich das verstanden habe ist die Idee dahinter die garantierte Reinheit des Stoffes, die beim Kauf auf dem Schwarzmarkt in keiner Weise garantiert ist.
Es soll also die Qualität überzeugen.

Tja deutsche Politik halt würd ich Mal sagen.

Coffee Shops wie in Holland wären viel einfacher weil man dort kontrolliertes Weed kaufen kann was sauber ist usw. Aber das gibt es ja nicht.