Rauchte in der DDR ein höherer Prozentsatz der Männer/ Frauen als in der Bundesrepublik? Wurde über das Ungesunde am Rauchen weniger intensiv aufgeklärt?

2 Antworten

Das war fast überall so. Nicht nur in der DDR. Grund war wohl, dass viele das Qualmen im Wehrdienst anfingen. So erzählten es mir jedenfalls viele Raucher. Und der betraf ja nur Männer.

Du musst bedenken, dass die DDR 1989 zuende ging. Nicht 2024. Damals gab es überall noch nicht soviel penetrante "Aufklärung" wie heute. Im Grunde wusste derjenige, der wissen wollte, was zu wissen war. Und wer das nicht wollte, der wurde auch in Ruhe gelassen. Die grosse Meinungsschlacht fand in den 70er Jahren statt und vor allem in USA. In den 80ern war sie längst entschieden.

So etwas wie die Aufdrucke heute wäre damals als aufdringliches Eindringen des Staates in die private Selbstbestimmung abgelehnt worden. Damals hatten die Menschen mehr Sinn für Demokratie und Selbstbestimmung.

Im Westen gab es vielleicht ein paar mehr Raucher durch die Werbung für Zigaretten. In der DDR wurden dagegen staatliche Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens ergriffen, allerdings waren die nicht von Erfolg gekrönt, zumal sie nur sehr halbherzig umgesetzt wurden. Denn der Staat verdiente ja kräftig an den Zigaretten. In den Kneipen gab es eine Unmenge Raucher und auch in den Betrieben haben enorm viele Leute geraucht. Ich würde sagen, das war ausgeglichen, in Ost und West, zumal man auch im Osten die Werbung für die Zigaretten gesehen hat.