Familienoberhaupt verstorben?

9 Antworten

Mein Beileid!

Manche Menschen brauchen eine Zeit des Alleinseins, um mit so einem Verlust klar zu kommen. Du scheinst mir aber eher nicht dazu zu gehören, wenn du jetzt "nur" an Alkohol denkst...

Es gibt kein Patentrezept für die Trauer... manchen Menschen hilft reden - mit der Familie, mit guten Freunden oder aber im Gegenteil mit Menschen, die nicht selber trauern.

Andere Menschen brauchen Ruhe, schreiben auf, was sie bedrückt oder malen, arbeiten mit Ton oder Stein.

Wieder andere sind froh über jede Ablenkung - arbeiten viel oder powern sich im Sport aus.

Und einige brauchen aber eben auch Hilfe - es gibt Selbsthilfegruppen oder Sorgentelefone als erste Anlaufstelle, aber eben auch professionelle Hilfe.

Was dir davon am besten hilft, wirst du herausfinden. Jetzt gerade ist der erste Schock vorbei und das ganze Ausmaß wird dir bewusst. Das ist sehr hart!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute!

McBrown96 
Fragesteller
 21.05.2019, 13:33

Danke, Alkohol ist keine Lösung aber momentan hilfreich. Ich weiß das ich damit umgehen muss und ich gehe nächste Woche auch wieder arbeiten. Nur die Zeit direkt nach einer solchen Nachricht ist schwierig. Aber die netten Worten haben erstmal weitergeholfen. So eine Erfahrung ist schwierig aber so ist das Leben. Fahre in Kreis der Familie weil man sich so am besten gegenseitig wieder aufbaut. Mit freundlichen Grüßen

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Allyluna  22.05.2019, 08:27
@McBrown96

Ja, die erste Zeit ist besonders hart - bis man einen Weg gefunden hat, mit seiner Trauer umzugehen. Wenn deine Familie dabei helfen kann, ist das wunderbar.

Vielleicht hilft dir auch die Ablenkung durch die Arbeit nächste Woche. Falls nicht, brauchst du noch etwas mehr Auszeit - auch das wäre keine Schande.

Alles Gute weiterhin!

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Erst mal mein Beileid zum Verlust deines Vaters!

Alkohol hilft dir nicht weiter .... Du gehst jetzt in einen Trauerprozess, der sich durchaus lange hinziehen kann:

  • Hilf deiner Familie: Aktivitäten lenken ab
  • Erinnere dich an die schönen Momente mit deinem Vater
  • Gibt es auch unschöne: verzeih ihm!
  • Suche dir einen Ort (Grab) oder ein Bild von ihm, um zu trauern
  • Rede mit anderen darüber: fast jeder hat schon mal einen wichtigen Menschen verloren

Ich wünsche dir erst einmal viel Kraft ........ du wirst es schaffen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

mein beileid.

am besten gehst du zur therapie. und es gibt ja auch selbsthilfegruppen die bestimmt besser weiterhelfen als alkohol.

Tut mir wirklich sehr leid für dich :(

Lass einfach alles raus und dann sammle dich wieder wenn der Schmerz etwas nachgelassen hat :(

Hallo McBrown96,

es tut mir sehr leid, dass Du schon in Deinen jungen Jahren so etwas Schreckliches durchmachen musst! Mein herzliches Beileid! Es gibt sicher kaum etwas Schlimmeres, als seinen Vater oder seine Mutter durch den Tod zu verlieren!

So hat der Verlust Deines Vaters ganz sicher ein riesiges Loch in Deinem Leben entstehen lassen und Du weißt nicht, wie Du mit dem daraus entstehenden Gefühlschaos umgehen kannst (ich habe letztes Jahr meine Frau durch Krebs verloren und weiß daher, wovon ich spreche).

Viele Trauernde haben die Feststellung gemacht, dass ihnen Weinen Erleichterung gibt. Wenn Du daher das Gefühl hast, weinen zu müssen, dann lasse Deinen Tränen einfach feien Lauf! Andererseits kann es jedoch auch sein, dass Du im Moment gar nicht weinen kannst. Das ist nicht unnormal und Du solltest nicht denken, dass Du Dich zum Weinen zwingen musst.

Um die Trauer besser zu verarbeiten, wäre auch das Führen eines Tagebuches von Vorteil. Darin könntest Du z. B. einige schöne Erinnerungen an Deinen Vater festhalten oder notieren, was Du ihm noch gern gesagt hättest. Oder schreib zwei oder drei Fragen auf, die Du ihm noch gern gestellt hättest und versuche mit Deiner Mutter darüber zu sprechen.

Manchen jungen Leuten ergeht es so, dass sie von Schuldgefühlen geplagt werden. Da sie möglicherweise glauben, etwas zu tun versäumt zu haben, fühlen sie sich mitschuldig am Tod des Verstorbenen. Solche Gefühle können durchaus auftreten. Dennoch sind sie eigentlich fehl am Platz. Wenn der Betreffende gewusst hätte, was passieren wird, hätte er wahrscheinlich das eine oder andere anders gemacht.

Ein guter Rat ist auch, mit jemanden, dem Du vertraust, über Deine Gefühle zu sprechen. Allein schon mit jemandem über seine inneren Empfindungen sprechen zu können, kann zu großer Erleichterung führen.

Und falls Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass Du Dich jederzeit an ihn im Gebet wenden kannst. In der Bibel findest Du die Aufforderung: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht" (Psalm 62:8).

Der größte Trost für viele Trauernde ist jedoch das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zu erwecken. Jesus Christus erklärte seinen Jüngern einmal: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung " (Johannes 5:28, 29). Kannst Du Dir die Freude vorstellen, Deinen Vater dann wieder in die Arme schließen zu können?

So schmerzlich der Tod eines lieben Angehörigen doch ist, er wird durch dieses Versprechen ganz sicher abgemildert. Ich wünsche Dir für die Zeit der Trauer viel Kraft und Menschen an Deiner Seite, die Dir reichlich Trost spenden!

LG Philipp