Bin ich ein schlechter Mensch?
Hallo,
mir wurde heute gesagt dass ich ein schlechter Mensch bin und diesen Satz habe ich die ganze Zeit im Kopf.
Ich bin 21 Jahre alt und habe in früheren Zeiten natürlich die ein oder andere pubertäre Phase gehabt wo sich meine Eltern aufgeregt haben und manchmal sogar weinen mussten. Ich habe nie schlimme Dinge getan wie Alkohol trinken oder Drogen genommen. Ich wollte halt nie reden und das hat sie gestört. Weil ich nur in meinem Zimmer war und nicht reden wollte. Ich war „gemein“, weil ich nie mit meiner Familie Zeit verbringen wollte. Ich war die ganze Zeit in meinem Zimmer und wenn man mit mir geredet hat, war ich genervt.
das zu der Vergangenheit. Heute bin ich gar nicht mehr so. Natürlich ist man hin und wieder schlecht gelaunt aber ich lasse es nie an andere aus. Nicht mehr..
Das Problem bei mir ist dass ich phobikerin bin und eine starke Bakterienphobie habe. Meine Familie nimmt das nicht so ernst bzw. Sie wissen gar nix darüber und nehmen das dann persönlich wenn ich sage dass ich nicht angefasst werden will. Ich kann doch selber nix dafür aber ich hasse es eben wenn Menschen mich anfassen. Meine Eltern sind dann traurig weil sie denken dass ich was gegen sie habe oder dass ich mich vor denen ekle aber egal wie oft ich es erkläre dass ich es einfach nicht mag. Sie verstehen es nicht. Und mein Bruder meinte dann heute dass ich ein schlechter Mensch bin weil ich mich vor meinen Eltern „ekle“ …
Wie würdet ihr diese Lage beurteilen? Und irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich will ja wieder „normal“ sein aber es fällt mir halt schwer diese Phobie abzulegen. Und kommt jetzt nicht mit Therapie
lg
9 Antworten
Sich selbst als schlechten Menschen sehen, kann dIe Wurzel für einen Teufelskreis ohne Ende sein.
Sucht jeder Art baut oft auf dem Fundamend auf.
Es ist wichtig das du dich positiv siehst, ganz egal was passiert.
Das dein Verhalten nicht immer Konstruktiv ist und du dafür Verantwortung übernimmst ist etwas anderes.
Das eine bist du als Mensch, der ist gut.
Das andere ist dein Verhalten. Selbst wenn dieses Probleme macht ist es wichtig das du liebevoll und wohlwollend verstehen lernst warum das so ist und Dir wie ein kleines Kind dabei hilfst.
Sich selbst als schlechten Menschen sehen ist eines der unnötigsten und destruktivsten Dinge auf der Welt.
Ich musste 5 Jahrzehnte lang viel kaput machen um das zu verstehen.
Du hast einen sehr wertvollen Freund der mit dir durchs Leben geht.
Du siehst ihn jeden Morgen im Spiegel. Behandle in mit Respekt und Würde.
Ich meine bis zu einem bestimmten grad kann man eine phobie haben aber di solltest auch ehrlich zu dir sein und dich fragen ab wann es als krankheit bezeichnet werden kann. Mein vater ist auch so einer aber er übertreibt nicht und falls es nötig ist macht er sich seine hände schmutzig. Manchmal ist er so pingelig das seine reflexe schneller als flash sind.
Ja ich versuche mich zu bessern. Ich will es ja auch tun. Ich merke selber dass das ganze nicht normal ist
Wenn das eine ernsthafte Phobie ist, solltest du es es auch als diese darstellen. Du sagst ja selbst, dass sie ncihts darüber wissen, egal wie oft du es erklärst. Falsche yworte, Flasche Stimmung, falsche Situation? Ne Therapie würde das Ganze untermalen.
Du bist auf keinen Fall ein böser Mensch. Wenn du ihnen von deiner Phobie noch gar nicht erzählt hast können sie es ja auch gar nicht wissen. Erkläre es ihnen doch einfach mal ausführlicher. Du kannst ihnen ja auch anders Zeigen das du sie gar nicht weg schieben willst. Du kannst einfach mal eine Liebevolle Geste machen. Dann ist dein schlechtes Gewissen (das du ohne hin Überhaupt nicht brauchst) viel besser dran. Manchmal gehen bestimmte Sachen eben nun mal nicht, wenn das so eine ist muss man halt neue Wege finden. Du kannst ja in langsamen Schritt was gegen deine Phobie unternehmen. Aber du musst dich nicht für irgend jemanden dafür entschuldigen. Viel Glück :)
So wie ich es verstanden habe, wissen die Eltern davon, der Fragesteller fühlt sich nicht ernstgenommen mit seiner Phobie.
Auch ich finde überhaupt nicht, dass Du deswegen ein schlechter Mensch bist. Auch wenn Du es nicht gerne hören magst, denke ich, dass eine Therapie Dir gut helfen könnte. Anstatt Deine Beschwerden nicht ernstzunehmen, sollten sich Deine Eltern (mehr) mit Deiner Phobie beschäftigen, bspw. indem sie sich von einem Fachmann aufklären lassen und Dir kein schlechtes Gewissen machen. Alles Gute!
Standing applause für deinen Witz:)