Seit ihr Männer beschnitten oder nicht?
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9 Antworten
Ich wurde als zehnjähriger christlicher Deutscher mit kleinem Teil jüdischer Vorfahren (dazu siehe unten) beschnitten (low&tight, Frenulektomie: alles glatt und faltenlos).
Mit dem Zustand des Beschnittenseins bin ich überaus zufrieden und glücklich.
Ich hatte wiederkehrende, stark juckende Entzündungen an Eichel und innerer Vorhaut (Balanoposthitis) und hatte die Wahl zwischen langfristiger Salbentherapie mit „ungewissem Erfolg“ und einer Beschneidung. Da ich vom FKK auch einige wenige beschnittene Penisse Erwachsener kannte, die ich schon damals attraktiver fand als mein (in Deutschland leider Mainstream)-Zipfelmützending, willigte ich sofort und freudig in meine Beschneidung ein. Sie fiel Low&tight aus, was ich sehr gut fand und finde (zwischen Oberseite der Eichel und der Narbe sind 5 mm inneres Vorhautblatt erhalten; seitlich mehr und unten/hinten über 10 mm).
Zusätzlich gab es einen familiären Hintergrund, der für meine Eltern (und Ihre Haltung, auf die ärztliche Empfehlung zu meiner prophylaktischen Beschneidung zuzugehen) und dann auch für mich und meine sofortige und überzeugte Zustimmung bedeutend war:
Meine Oma hatte eine jüdische Mutter gehabt, die die Nazizeit in Deutschland wie durch ein Wunder mit falschen Papieren überlebt hatte. So bekam ich durch die Erzählungen meiner Oma einen ganz persönlichen „Überbau“ für mein Beschnittensein, den ich bis heute als sehr wertvoll erachte. Obwohl ich evangelischer Christ bin, bedeutet mir diese jüdische Wurzel sehr viel und ich bin froh und stolz, das Zeichen für den Bund Gottes mit Abraham unveränderlich an meinem Körper zu tragen. Obwohl es kein ritueller Akt war, sondern „nur“ ein medizinischer - den allerdings ein Chirurg ausführte, der auch als Mohel für die Jüdische Gemeinde tätig war, weshalb es bei mir ganz entsprechend der Vorschriften der Mischna durchgeführt wurde.
Physisch-körperlich und sexuell bin ich mit meinem Beschnittensein äußerst zufrieden. Und meine seither nicht wenigen Sexualpartner waren und sind es auch. Ich kann es mir nicht besser vorstellen. Es ist Teil meiner Persönlichkeit und meines Selbstverständnisses. Und damit meines individuellen Stolzes.
Das ist meine ganz persönliche Erfahrung. Die unten stehende Angabe zu „Woher ich das weiß“ (dass ich Urologe bin), wurde automatisch ausgefüllt. Sie ist für meine hier ansonsten gegebenen ärztlichen Ratschläge vorformuliert. Auf diese Frage trifft es so nicht zu; hier müsste „eigene Erfahrung“ stehen. Denn es geht nur um meine ganz individuelle Geschichte. Dass diese Erfahrung so gut ist, wirkt sich nicht etwa so aus, dass ich als Arzt Beschneidungen generell befürworten würde. Das kommt für mich nicht in Frage. Ich sehe jeden einzelnen Fall hochdifferenziert.
Ja, aus ästhetischen Gründen, was nicht heißen soll, dass unbeschnittene Penisse unattraktiv sind.
aus medizinischen Gründen... find's jetzt aber ganz gut
Leider ja. War aufgrund einer Vorhautverengung (Phimose) nötig. Ich kann nur davon abraten, vor allem wenn es medizinisch nicht notwendig ist.
Vorteile: Gar keine (solange du in einem Land lebst in dem es genug Wasser für entsprechende Intimhygiene gibt).
Nachteile: Verlust von 50-80% der Empfindungsfähigkeit der Eichel, Schmerzen, Narben, Komplikationen bei der Operation (in den USA sterben jährlich etwa 100 Babys an den Folgen einer Beschneidung), schlechterer Schutz vor Verletzungen, schlechterer Schutz vor Reibungsschäden beim Sex etc.etc.
Sprich: Eine Beschneidung ohne medizinische Notwendigkeit ist ungefähr so sinnvoll wie sich die Ohrmuscheln amputieren zu lassen.
Dein Vergleich ist ja mal sowas von schwachsinnig. Einen penis kann man trotzdem danach noch nutzen aber die Ohren kannst du dann in der Tonne kloppen
Der Vergleich ist absolut sinnvoll, denn in beiden Fällen wird die herkömmliche Funktion stark eingeschränkt und das nur aufgrund von modischen Vorlieben.
Ein beschnittener Penis funktioniert zwar, ja, aber nachweislich schlechter als ein unbeschnittener. Ebenso kann man immer noch hören, wenn man keine Ohrmuscheln hat, aber eben weitaus schlechter.
Stimmt auch nicht ganz. Ein penis muss nicht nach der beschneidung eingeschränkt sein. Es KANN passieren aber muss nicht. Zudem gibt es echt wenige Männer die sich deswegen beschweren.
Bei der Ohrmuschel hingegen schon. Also ist es kein guter Vergleich.
Die meisten Männer wurden beschnitten als sie in einem Alter waren in dem sie sich nicht an das "Vorher" erinnern konnte. Das heißt sie haben keinen Vergleich. Der beschnittene, eingeschränkte Zustand ist also der Zustand an den sie sich gewöhnt haben, was sie erleben, erscheint ihnen normal weil sie es nicht anders kennen, obwohl es eingeschränkt ist.
Es ist, wie gesagt, nachgewiesen, dass die Empfindungsfähigkeit der Eichel stark zurückgeht nachdem die Vorhaut entfernt worden ist.
Ebenso trifft es bei den Ohrmuscheln zu. Der Vergleich ist perfekt und deine Einwände belanglos.
Ich wurde mit 11 Jahren beschnitten wegen totale Phimose und bin sehr zufrieden.
Wieso abraten ? Was sind die vor/nachteile