Onanieren Mönche?

7 Antworten

Hallo

denke mal schon?! Und es ist ja auch noch viel mehr in den letzten Jahren ans Licht gekommen! Deswegen-wie kann die Kirche oder so gegen Lesben und Schwule sein (also auch Ehe) bis vor wenigen Monaten, wenn selbst die Ihnen anvertrauten missbraucht wurden?! War ja eindeutig auch in den Medien!!!!

LG

verreisterNutzer  25.03.2018, 23:04

Pädophilie ist bei Priestern nicht mehr verbreitet als bei nicht Priestern.

Wenn das System das Problem wäre, dann wären solche Taten sehr viel häufiger als man bisher weiß. Wenn man die Meldungen der letzten Jahre zusammennimmt und vergleicht mit der Zahl der Priester, dann haben Priester eigentlich weniger solcher Handlungen begangen als die Männer in der Allgemeinbevölkerung.

Wenn es einen Priester betrifft, wird darüber aber meistens mehr in der Presse berichtet, als wenn es z.B. ein "normaler" Familienvater ist, der sein Kind missbraucht hat. Bei Priestern gibt es dann immer gleich den großen "Ah, böse Priester, böse Religion, böser Zölibat" Aufschrei...

Ich will die Missbrauchsfälle in der Kirche gar nicht negieren oder klein reden. Das ist schlimm. Aber man sollte nicht generalisieren und bashen...

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Hier muss man zwischen Anspruch und Wirklichkeit unterscheiden.

Der Anspruch besteht darin, dass das Zölibat bzw. die Keuschheit alle Bereiche der Sexualität umfasst. Was die Produktion von Spermien angeht, die natürlich trotzdem stattfindet, schafft die Natur schon allei durch nächtliche Ejakulation Abhilfe.

Die Realität sieht natürlich anders aus, denn auch wenn Mönche seit Jahrhunderten verschiedene Möglichkeit suchen, um die körperliche Lust zu kontrollieren - etwa durch den Konsum von "Mönchspfeffer" zur Lustsenkung - kommt Onanie vor.

Das Keuschheitsgelübde von Priestern, Mönchen und Nonnen schließt jegliche sexuelle Betätigung aus, also auch Masturbation. Pauschale Behauptungen, nach dem Motto "die tun es doch eh alle trotzdem", halte ich aber für Unsinn.

Sicher wird es viele Priester, Mönche und Nonnen geben, die sich an ihr Gelübde halten, die einen leicht, die anderen nur mit viel Selbstdisziplin. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass das die deutliche Mehrheit ist.

Aber zweifelsohne gibt es auch viele, denen das nicht gelingt. Und auch da wird die Bandbreite reichen von einem einzigen Fehltritt im gesamten Leben bis hin zur täglichen Masturbation.

Immerhin darf man nicht vergessen:

Für den Beruf des Priesters oder ein Leben im Kloster haben sich in früheren Zeiten nicht nur Menschen entschieden, für die der Zölibat dank angeboren schwacher Libido keine große Herausforderung war. Viele wählten dieses Leben, um Armut und Hunger zu entgehen. Das Leben im Kirchendienst bot immerhin eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit und dazu auch soziales Ansehen.

Und dann wählten auch viele das Leben als Priester, Mönch oder Nonne, gerade wegen ihrer sexuellen Gefühle:

Homosexualität war bis weit ins 20. Jahrhundert in ganz Europa gesellschaftlich geächtet und vielfach auch gesetzlich verboten. Sogar in Deutschland wurde der sogenannte "Schwulenparagraph" (§175 StGB), der homosexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen mit bis zu 10 Jahren Freiheitstrafe belegte, erst 1994 abgeschafft.

Was also tun, wenn sich die ganze sexuelle Lust auf das eigene Geschlecht richtet? Wenn Eltern, Verwandte, Freunde ständig mit Fragen bohren, wann man denn endlich heiraten und eine Familie gründen werde?

Für viele homosexuelle Männer und Frauen war die Priesterweihe oder das Kloster der (scheinbare) Ausweg. Zumindest waren dann die bohrenden Fragen erledigt. Das starke sexuelle Verlangen aber blieb und quälte unablässig.

So sind sicherlich auch ein Stück weit die vielen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zu erklären, die nun nach und nach ans Licht kommen. Begangen von Priestern, Mönchen oder Nonnen, die gerade wegen des Zölibats in den Kirchendienst eingetreten waren, um hinter dem Zölibat ihre sexuellen Begierden vor der Gesellschaft zu verbergen. Keine Pädophilen, sondern einfach Menschen, die sich nach Sex mit erwachsenen Partnern gleichen Geschlechts sehnten. Menschen, die aber jahrelang diese Begierden unterdrückten, unter ihrer unbefriedigten Sexualität litten und sicherlich deswegen auch vielfach masturbierten.

Und dann betraut irgendein Bischof nichtsahnend einen solchen schwulen Priester, der sich seit Jahren nach nichts mehr sehnt als nach Sex mit einem Mann, mit der Leitung Knabenchors.... Oder er versetzt eine lesbische Nonne, die sich verzweifelt nach Sex mit Frauen sehnt, als Erzieherin an ein Mädcheninternat...

Die Hungernden sollen gewissermaßen die Speisekammer bewachen! Das kann nicht gutgehen! Es erklärt zwar, aber freilich entschuldigt nicht die entsetzlichen Taten, die solche Menschen dann begangen haben!

Deswegen ist es ein Segen, wenn Homosexualität gesellschaftlich akzeptiert und gesetzlich erlaubt ist, weil die Betroffenen dann ihr Leben so leben können, wie sie es brauchen und wünschen.

Der Zölibat ist theologisch aus meiner Sicht dann zwar immer noch sinnlos. Aber meinetwegen kann man ihn auch beibehalten, weil sich dann wirklich nur noch jene Menschen für dieses Leben entscheiden, die dies aus ganzem Herzen wollen und deren Persönlichkeit dann dafür auch geeignet ist.

Offizielle Mitteilungen gehen immer vom Gelübte aus, somit haben Mönche (und auch Nonnen) keinen Sex, auch nicht an sich selbst. Aber von der tatsächlichen Gegebenheit ist zu erwarten, dass die Mehrzahl sich selber befriedigt, auch gemeinsames und gegenseitiges Masturbieren kommt vor.

Nein, dann würden die gegen das Keuscheitsgelübte verstoßen.