Je kürzer der Zeigefinger als der Ringfinger ist desto länger der penis?

11 Antworten

Das ist eine alte Faustformel welches nichts darüber sagt

Die von dir verlinkte Studie (http://www.asiaandro.com/news/upload/20130913-aja201175a.pdf) ist für meine Begriffe extrem schlecht designt. Um statistisch belastbare Aussagen zu treffen, hätten die Forscher erigierte Penes vermessen und anschließend mit dem Zeigefinger-Ringfinger-Verhältnis vergleichen müssen. Tatsächlich maßen sie aber nur "die Länge des schlaffen und während der Operation unter Betäubung ausgestreckten Glieds". Da das Glied aber im nicht erigierten Zustand ziemlich dehnbar ist, können bei der Messung des ausgestreckten Glieds schnell völlig utopische Werte herauskommen. Das gleiche Phänomen beobachtet man z. B. auch bei angespülten Riesenkalmaren (Architeuthis dux), deren Vermessung nicht selten Rekordlängen von 18 m und mehr ergibt, obwohl die Tiere in Wirklichkeit selten länger als 10 m werden. Wie kommt man zu diesen falschen Werten? Ganz einfach: die Arme sind dehnbar wie Gummi und wenn man sie nur lang genug zieht, kommen schnell fast doppelt so viele Meter zustande wie es in Wirklichkeit sind. Eine Messung des ausgestreckten nicht erigierten Glieds kann daher nur sehr subjektiv sein.

Zum anderen muss man sich nur einmal Figure 1 der Studie anschauen. Ein Wunder, dass bei dieser Streubreite in die Punktwolke überhaupt eine Regressionslinie eingezeichnet wurde. Ein statistisch signifikantes Ergebnis sagt prinzipiell nur aus, dass ein festgestellter Zusammenhang nicht zufällig sein kann. Über die tatsächliche Größe des Effekts sagt das jedoch nichts aus. Es kann also sein, dass der beobachtete Zusammenhang tatsächlich existiert, dass die Auswirkungen jedoch minimal sind. Es gibt sehr wahrscheinlich sehr viel einflussreichere Einflussgrößen wie etwa die genetische Veranlagung, die die Größe des Johannes' weitaus stärker beeinflussen als das Verhältnis von Zeige- zu Ringfinger.

Zudem ist fraglich, ob der festgestellte Zusammenhang überhaupt auf alle Männer übertragbar ist. Um das zu überprüfen, müsste man vergleichende Untersuchungen in weiteren menschlichen Populationen durchführen und zeigen, dass dort die gleichen Zusammenhänge existieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Hier ist ein Bild meiner Hand. Was schließt du daraus?

Bild zum Beitrag

Ich kann nur soviel sagen, dass ich bisher keine negativen Aussagen zur Größe meines Genitals bekommen habe!

Und eine andere wissenschaftliche Erhebung ergab, dass die Länge der Finger mit den in der Schwangerschaft an das Baby weitergegebenen Hormonen Testosteron und Östrogen zu tun hat. Es sagt aber im Endeffekt nichts über die Größe irgendeines primären oder sekundären Geschlechtsmerlmals aus, nur über den Hormonstatus in der Schwangerschaft der Mutter!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Und Interesse an Vielseitig- und fälltkeit
 - (Gesundheit und Medizin, Liebe und Beziehung, Gesundheit)

Ich habe schon viele solcher Studien gesehen. Alle hatten eine Gemeinsamkeit.

Keine einzige war anständig durchgeführt worden so das die alle zu exakt 0 Aussagen taugen.

Ich wüsste nicht warum ausgerechnet die über die du gestolpert bist was anderes sein sollte.

Also da muss ich mal mathematisch argumentieren:
schau dir mal das Schaubild an (wie die Punkte verteilt sind):

https://www.queer.de/detail.php?article_id=14599

Du siehst: die Punkte sind wild verteilt. Da eine Gerade durchzuziehen (und eine Korrelation abzuleiten), ist mathematisch gesehen Humbug. 

Das wird in wissenschaftlichen Kreisen schon als Musterbeispiel genommen, wie man es nicht machen soll. Ich sehe da an diesen Punkten überhaupt keine Korrelation (und durch jede Punktwolke kann man eine Gerade legen, die sagt nur in so einem Fall nichts aus).