Ursprünglich hätte die Sonate wem anderen gewidmet werden sollen, nämlich seinem Violinisten Freund George Bridgetower, mit dem er auch zusammen Konzerte gab. Vermutlich wollte er ihm mit der Widmung dieser Sonate einfach eine Freude machen. Beethoven und er haben sich aber gestritten, weil Bridgetower eine Freundin Beethovens beleidigte.
Also widmete Beethoven Schlussendlich die Sonate einem damals bekannten Virtuoso Violinisten, Rodolphe Kreutzer. Dieser hat sie nie öffentlich gespielt, vermutlich weil ihr Stil einfach nicht zu ihm passte.
Bei ihrem Aufbau fällt auf, dass es zwischen den Sätzen nicht wirklich Symmetrie oder Gleichgewicht gibt; die Stile der Sätze unterscheiden sich. Außerdem muss ich erwähnen, dass beide Instrumente gleich schwere Teile haben. Normalerweise ist bei einer Violinensonate ja die Violine komplett im Vordergrund, hier aber sind Violine und Klavier sehr ausgeglichen, was eine Besonderheit ist.
1. Satz - Adagio Sostenuto - Presto
Violine beginnt solo und langsam mit sehr schwerem Fingersatz; dieser Beginn ist in A-Dur obwohl der Rest der Satz in A-Moll ist. Das Klavier fängt an die Tonart zu „verdunkeln“ (also zu Moll) Dann werden immer drei Noten dramatisch wiederholt, am Ende dieses Motivs bisschen mit Halbtonschritten gespielt und dann fängt der wilde Teil des Stückes mit vielen Läufen, kurz angeschlagenen Akkorden und viel Staccato und Tremoli. Gegen Ende erscheinen wieder Elemente des Beginns (Adagio) und der Satz endet wieder mit schnellen Läufen.
2. Satz - Andante con variazioni
Eine F-Dur Melodie mit fünf Variationen: in der 1. ist das Klavier im Vordergrund und spielt über Triolen die Melodie verziert mit Triller; in der 2. übernimmt die Violine die Melodie und macht sie noch lebhafter; die 3. Variation wird zu F-Moll verändert, also dunkler; die 4. ist eher wieder leichter und fröhlicher wie die ersten zwei; und die letzte und 5. ist die längste und dramatischte Variation und auch langsamer, entwickelt sich jedoch wieder zurück zum fröhlichen F-Dur
3. Satz - Presto
Jetzt wird das Stück wieder wilder, das Klavier unterbricht mit einem heftigen A-Dur Akkord und leitet damit eine virtuosen sehr lebendige 6/8 Tarantella in Sonaten-Form ein. Manchmal werden ruhige Kontraste eingeschoben, doch das Stück endet mit seinem Thema in A-Dur
Beethoven selbst hat gesagt, dass die Sonate im Virtuoso Stil und eher wie ein Concerto komponiert ist. Ich hab gehört, dass Violinisten dieses Stück nicht besonders gern spielen weils einfach so nervenaufreibend ist :D
Ich hoffe das hat dir geholfen!
Liebe Grüße