Ja, bestimmte Professoren machen einem schon das Leben schwer. Termine fallen aus, der Prof ist nicht erreichbar, maximal einen Tag pro Woche da (Ferien natürlich nicht), er bereitet seine Lehre nicht vor oder delegiert sie komplett an Assistenten oder "externe Experten".

Alles schon erlebt und in mir bekannten Fällen (sicher darf ich sie hier nicht nennen - grob: "BWL-Bereich Uni") so krass, dass ein Prof seit Jahren keine Lehre mehr macht (obwohl in SN 8 SWS definitiv Pflicht sind) und keine einzige Klausur und Masterarbeit mehr liest (kaum delegierbare Dienstaufgabe, quasi hoheitlicher Akt).

Dass eine Entlassung - trotz Kenntnis vieler - erfolgt oder auch nur erwogen wird, ist faktisch ausgeschlossen. Es gibt keinen unmittelbaren Vorgesetzten. Klar der Dekan oder ganz weit oben Rektor oder Ministerin - aber was kümmert die schon ein einzelnes Institut und meist sind es eh nur kurze Amtszeiten und dann ist man wieder der Kollege von nebenan. Beschönigend kann man das "Freiheit von F&L" nennen - aber das ist in diesem und in ähnlichen Fällen nur ein Feigenblatt für teilweise aggressive Faulheit mit Pseudoveranstaltungen ohne Inhalte und Teilnehmer, Luftbuchungen von Stunden und anderen potemkinschen Dörfern.

Was ist bei der aktuellen Rechtslage machbar:

1) Lärm machen, lästig werden, Arbeit als kleineres Übel im Vergleich zum öffentlichen Erklärungsbedarf (naja, einen Versuch wert)

2) Juristisch vielleicht "Leistungsentzug". Eigentlich sind 10T€ Gehalt + Kosten für Null Komma Nix ebenso schlimm wie 10T€ direkt aus der Kasse klauen (meine Meinung, wäre doch mal lohnenswert zu prüfen)

Schade, dass es so ist und schade, dass es vermutlich so bleiben wird. Eine Insel des Sozialismus im krisengeschüttelten Deutschland 2012! Sind Professoren wirklich schützenswerte Sozialfälle?

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