Wie war denn das mit der Wahl der zwölf Apostel? Es waren auch zwölf Stämme Israels und Jakob hatte zwölf Söhne, aus denen die Stämme hervorgegangen sind. Das Leben der Menschen und der Gesellschaften hatte ja einen Anfang. Und dieser Anfang ist in der Bibel dargestellt, vorzugsweise mit Bildern und Symbolen, weil die Menschen früher noch nicht abstrakt denken konnten. Aber das Töten , das gab es früher so wie heute, es gehört zum Leben dazu. Und das Töten damals war ein Hinweis auf die Welt, aus der der Mensch kommt. Damals, also vor 3000, 4000, 5000 Jahren, da waren die Menschen noch hellsichtig. Da konnten sie in innerer Schau mit den geistigen Wesen, heute sprechen wir von Engeln, Kontakt halten. Je mehr der Mensch das Bewusstsein von sich selbst enwickelte, das einherging mit der körperlichen Verdichtung und Erdenschwere, desto mehr ging die Hellsichtigkeit verloren. Dafür kam das bewusste Denken und die individuelle Freiheit. Menschenführer, wie Moses einer war, ist ein Verstorbener, der sich auf der Erde inkarnierte, um die Welt vorwärts zu bringen. Wohin vorwärts? Hin zur Liebe und zum Glauben an den einen wahren Gott, der damals mit dem Begriff Jahwe oder Jehova umschrieben wurde, was soviel heißt wie "Ich bin der Ich-bin". Also die Zeit war reif, um den Ein-Gott-Glauben in die Menschen hineinzuragen, denn die Vielgötterei war nicht mehr geeignet, das, was den Menschen und die Welt vorwärtsbringen soll, zu leisten. Der Mensch wurde ja mehr und mehr ein Individuum, also ein Einzelwesen, weshalb auch nur ein Gott in Frage kommen kann und nicht mehrere. Als die Menschen noch ein Stammesbewusstsein hatten, also kein Ichbewusstsein, sondern ein gemeinsames Gruppen-Ich, da war der Vielgottglaube kein Thema. Aber durch die Ich-Entwicklung ist das nicht mehr so. Denn der Gott, an den wir glauben, der ist ja nicht außerhalb von uns, sondern in uns.
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