Diese Zimmerschlösser sind alle nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: Den Schließmechanismus betätigen von innen zwei Laschen, die entweder aus Metall (= älter, oder auch für Schlösser im Garten etc.) oder Plastik (= neuer) gefertigt sind. Zusätzlich gibt es einen Stift, der zum Betätigen des Schließmechanismusses weggedrückt werden muss. Um das Schloss aufzubekommen hilft ein Dietrich (deshalb) auch nicht unbedingt weiter.

Der Schließvorgang läuft folgendermaßen ab: Schlüssel wird eingeführt, Stift wird weggedrückt, erste Lasche wird nach oben angehoben, zweite Lasche wird nach links oder rechts bewegt und bewegt damit den Schließkeil nach außen (verriegelt die Tür), erste Lasche senkt sich wieder ab und die Tür ist nun verriegelt. Beim Aufschließen läuft es genau gleich ab (Schlüssel herein, Stift weg, Lasche hoch, Schließkeil verschieben, Lasche herunter, Schlüssel raus). Man sieht also: Das einzige, was die Tür verriegelt, ist die erste Lasche. Diese Lasche ist mit einer Feder versehen, die einen kontinuierlichen Zug nach unten ausübt. Würde man die erste Lasche immer oben halten, könnte man den Schließkeil völlig frei hin- und herbewegen.

Wenn man den Schlüssel nach dem Abschließen noch weiter in die gleiche Richtung dreht, drückt man mit dem Schlüssel von der anderen Seite auf den Stift (das ist die gefühlte "Begrenzung").

Man kann sich nun natürlich einen "Universalschlüssel" basteln... Alles was man dazu braucht ist ein Gegenstand, der die Form eines Zimmerschlüssels hat. Man wird schnell feststellen: In einem normalen Haushalt gibt es keinen Gegenstand, der genau so eine Form hat... Der Bart des Universalschlüssels muss "anpassbar" sein, sollte also aus einem leicht verformbaren Metall sein. Sonst passt er nicht ins Schloss (wie auch, denn da sind ja immer diese Zacken vor, die je nach Tür unterschiedlich geformt sind, sodass immer nur ein bestimmter Schlüssel passt). Wer bis hierhin aufgepasst hat, weiß: Auf genau diese Zacken kommt es überhaupt nicht an. Entscheidend ist lediglich, dass der Schlüssel möglichst die exakte Länge wie der Originalschlüssel haben muss. Hat man sich so einen Schlüssel gebaut, mit verformbarem Bart, so kann man jede Zimmertür oder Gartenhaustür oder Garagenhintertür oder was auch immer mit dieser Art Schloss ausgestattet ist, in einer Sekunde öffnen.

Warum muss der Bart des Schlüssels möglichst die exakte Länge wie der Originalschlüssel haben? Weil er sonst entweder den Stift nicht wegdrücken kann (Bart zu kurz), oder den Stift mit mehr als 90 Grad drückt (= ihn "von hinten drückt" = Bart zu lang).

Hoffe es hat euch Spaß gemacht! Viele Grüße

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