Druck meine Antwort aus und gebe das so der Mitarbeiterin vom JA:
Sehr geehrte Frau (unbekannt),
bitte stellen sie dem Kind eine Wohngruppe zur Verfügung und lehnen Sie es jetzt nicht ab, bloß weil das Kind beim ersten Anlauf das Angebot nicht angenommen hat. Im konkreten Fall hat sich die Mutter daraufhin komplett verändert und dem Kind das Gefühl gegeben, daß sich die Situation bessern würde. Hier ist es verständlich, daß das Kind Hoffnung gefaßt hatte, und bei der Mutter bleiben wollte. Da es jetzt wieder anders ist und die Mutter in gewisser Weise ihr altes/wahres Gesicht erneut gezeigt hat, können Sie nicht einfach hergehen und sagen, Du hättest Dich anders entscheiden können, Du hattest Deine Chance.
Als Jugendamt geht es um das Kindswohl und hier gibt es kein "Chance vertan".
Und Dir rate ich: zieh es jetzt durch mit der Wohngruppe. Du kannst ja Deine Mutter trotzdem sicher jeden Tag besuchen oder am Wochenende. Jetzt ist sie am Zuge. Sie kann um Dich kämpfen. Ich wünsche Dir, daß sie es tut. Du verdienst so viel Liebe wie jedes andere Kind! Du bist sehr tapfer, daß Du das bis hierher ausgehalten hast und klingst sehr vernünftig. Bleibe so! Deine Mutter sollte ggf. vllt. mal einen Psychologen aufsuchen. Da Du sie dazu nicht zwingen kannst, noch ein kleiner Tipp für Dich: außer dem Jugendamt gibt es noch den Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises. Laß Dir dort mal einen Termin geben und schildere denen das Problem. Schließlich läufst Du ja Gefahr depressiv zu werden, wenn Du Dir ständig so was anhören mußt. Der Sozialpsychiatrische Dienst hilft gerne und steht teilweise sogar über dem Jugendamt. Er ist dem Gesundheitsamt unterstellt und ist somit eine andere Behörde.